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16. Februar: Hawthorn und Prahran Campus / der erste Regen
Heute habe ich mir vorgenommen mir mein Internet am Campus frei schalten zu lassen. Ich bin kurz vor 10.00 Uhr nach den fast schon täglichen morgens Trott in die Tram 112 eingestiegen und bis zur Flinters Station gefahren und dort weiter mit der Metro nach Hawthorn/Glenferrie Station. Es war wieder mal ein sonniger Tag und ich suchte die Betreuer von der Welcome Hour ein zweites mal auf. Nach einigen Fragen wurde ich zur Library geschickt, wo ich mir mein Swinburne Profil installieren lassen konnte. Normalerweise benutzen die Studenten hier entweder einen Mac oder einen Acer. Somit fiel ich mit meinem Dell etwas auf. Die IT Leute der Bibliothek waren aber sehr zu vorkommend und halfen mir alles nötige zu installieren. Es war an manchen Stellen nicht leicht mitzukommen, da durch den Jetlack und den Kopfschmerzen meine Konzentration für die englische Sprache mir immer noch sehr schwer viel. Aber alles in allem hat es dann doch geklappt, das ich endlich kontinuierliches Internet auf dem Campus habe und nicht, wie im Hostel $4 pro Stunde bezahlen muss.
Da ich nun Internet hatte checkte ich meine Mails, Facebook und fing mit diesen Reisebericht an. Ich verlor die Zeit etwas aus den Augen und kam erst 14.30 Uhr wieder aus der Bibliothek heraus. Danach ging ich auf dem Campus in einen der zahlreichen Bistros und aß einen Kebap (Döner) für $4.50, welcher sehr gut schmeckte und meinen Hunger befriedigte.
Danach fuhr ich mit der Tram 16 in Richtung Prahran wo der Design Campus sich befindet. Auf dem Weg dort hin kamen mir unterschiedlich gekleidete Schüler der umliegenden Schulen entgegen bzw. fuhren mit. Jede Schule hat hier ihre eigene Schulkleidung oder Uniform. Alle tragen sie ein Hemd mit Krawatte, kurze Hosen und Lederschuhe mit Wollsocken, die je nach Kältegrad bis zu den Waden reichen können. Zu dem tragen sie einen Rucksack oder ein Jackett mit dem Logo der Schule. Die Farben sind von schlichtem Grau und Weiß, bis hin zu auffallenden Rot und Violett oder dunkel Grün mit Gelb. Es ist etwas überrollend, wenn plötzlich um die Ecke eine Horde gleich gekleideter Schüler die Straßenbahnen übervölkern, aber sie unterscheiden sich im Verhalten zu deutschen Schülern nicht unbedingt anders. Sie treffen sich miteinander auf dem Schulweg und Heimweg, albern etwas rum und steigen irgendwann wieder aus. Normales Schülerleben halt, wie ich es auch von früher noch kenne.
Als ich umsteigen musste in die Tram 6, um zum Prahran Campus zu gelangen, fing es plötzlich zum ersten mal an zu regnen. Der erste Regen in Melbourne zeigte mir das die Menschen auf den Straßen einfach weiter machten wie zu vor, da sie wussten das es bald wieder vorüber gehen wird. Ein Optimismus der leider ein Trugschluss war, da der Regen anhielt und alle sich unter diversen Dächern und Vorsprüngen unterstellten. In der Chapel St angekommen hechtete ich zur dortigen Bibliothek und suchte Unterschlupf vor dem Regen. Da er anhielt, versuchte ich dort auch noch mal das Internet zu nutzen mit meinem Rechner, was auch ohne Probleme ging. Jedoch war es nun kurz vor 16.45 Uhr und die Bibliothek schließt um 17.00 Uhr. Somit musste ich wieder in den Regen. Ich wollte mir eigentlich den Campus weiter anschauen, aber durch den Regen beschloss ich zur nächsten Metro Station zu laufen und wieder zurück zur Flinters Station zu gelangen.
Dort angekommen bin ich diesmal umgestiegen und bis zur Southern Cross Station weiter gefahren, welches der Bahnhof für die Regionalzüge ist. In der Innenstadt herrschte durch den plötzlichen Regenfall ziemliches Chaos auf den Straßen, da der Verkehr durch einige Unfälle verzögert wurde. Ich bahnte mir meinen Weg zur Spencer St und nahm die Tram 96 die mich durch den stockenden Verkehr nur langsam zurück in die Nähe meines Hostels brachte. Trotz das die Tram brechend voll war, gab es kein Murren oder Streit. Wenn man raus wollte machten alle Platz und entschuldigen sich dafür noch. Wer nicht mehr rein passte, wartet einfach auf die nächste Tram. Es war für mich sehr erstaunlich, wie gelassen die Menschen hier mit solchen Situationen umgehen.
Was mir bei dieser Straßenbahnfahrt auch auffiel war die Kleidung der erfolgreichen jungen Geschäftleute des Central Business District, wie auch die Innenstadt genannt wird. Sie trugen alle eine dünne elegante Stoffhose in grau, blau oder schwarz. Dazu ein genauso dünnes helles mit dünnen Streifen versehenes Kragenhemd mit Krawatte. Die Schuhe sind meistens Schwarz. Normalerweise ist es ja sommerlich heiß und schwül zwischen den Hochhäusern der Innenstadt, somit ist es raffiniert sich doch bei der Hitze elegant zu kleiden ohne stark schwitzen zu müssen. Das hat mich schon sehr fasziniert. Der starke Kontrast dazu sind die Surfertypen, sag ich mal, welche mit flatternden Tanktops, kurzen Surf-Shorts und Flipflops braun gebrannt und meist mit fielen Tattotos durch die Straßen ziehen. Dazu kommen die Skater, welche mit Ihrem Skateboards und einer Wollmütze oder Cap auf dem Kopf auf den Bordsteinen umherfahren. Die klassische Kleidung aller Anderen kann man auf kurze Hosen mit festen Schuhen oder Sandaletten und Hemd oder T-Shirt zusammen fassen. Die Frauen tragen hier überwiegend im windflatternde Sommerkleider oder Blusen mit dünne Stoffhosen.
Als ich aus der Tram ausstieg hatte sich das Wetter wieder einigermaßen beruhigt und ich konnte die letzten Meter die City Rd ohne nass zu werden hinunter gehen.
Es war jetzt 18.30 Uhr und wie schon so oft, sobald ich auf dem Bett lag, war ich erst mal weg für ein paar Stunden. 21.30 Uhr bin ich glaub ich wieder aufgewacht und aß meine Pfirsiche als Abendbrot. Es ist durch den Regen ziemlich schwül geworden und in den Zimmern herrscht eine enorme Demse, so das wir die Klimaanlage auf 18°C runter schraubten um halbwegs schlafen zu können.
Ich schrieb noch etwas an diesem Reisebericht im 4 Floor weiter, wo es für Studenten Schreibtische gibt um für die Uni zu lernen. Kurz nach 0 Uhr bin ich dann wieder in mein Zimmer gegangen und habe mich zum Schlafen gelegt.
... following continue ...
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