09.04.2012

Während uns der Regen gestern fast ersäuft hätte, blinzelt heute Morgen die Sonne durch die Wolken und im Verlauf des Tages wird sie noch ganz zum Vorschein kommen. Wir müssen trotzdem die Zelte abbauen, denn heute geht es wieder zurück nach Brisbane bzw. weiter nach Bargara. Wie schon beim Aufbau machen die anderen alles und erst als wir etwa das fünfzigste Mal nachgefragt haben, ob wir wirklich nicht helfen könnten, gibt man uns etwas zu tun. Na also, geht doch. Wir konnten den Tisch auch aufbauen, dann sind wir auch in der Lage ihn wieder zusammen zu klappen. Genauso konnte ich den Grill zusammensetzten. Dann dürfte es mir doch auch keine Schwierigkeiten bereiten ihn auseinander zu nehmen. Alles wird akribisch genau verstaut. Schon fast zu genau, denn wir sind schon spät dran. Als wir dann endlich los fahren, schaue ich ständig auf mein Mobiltelefon, um zu sehen, ob ich nun endlich Netz habe. Sobald ich einen Strich erkennen kann, schreibe ich gleich dem Typen von Gumtree. Glücklicherweise kann er mich ab Gympie mitnehmen, denn für einen Verbindungszug nach Maryborough wäre ich zu spät dran. Die anderen laden mich somit am Bahnhof von Gympie ab. Noch schnell eine Umarmung für Nat und Moni und dann sind sie fort. Ich darf mich nun eine ganze Weile hier am Bahnhof gedulden bis David kommt.

Plötzlich kommt ein Mann im Rollstuhl zu mir rüber. Er scheint nichts zu tun zu haben und fängt an mit mir zu reden. Irgendwann fängt er an Didgeridoo. Er kann damit die Stimmen von Dingos und das Hüpfen von Kängurus nachahmen. Das ist echt witzig. Währenddessen erhalte ich die Nachricht von David, dass er im Stau steht. Somit darf ich noch ein Weilchen weiter warten. Aber Ben ist echt eine Unterhaltung für sich. Er weiss viel zu erzählen und kann mir auch noch ein paar Orte nennen, die sich lohnen zu besuchen. Irgendwann taucht dann David auf und ich lade meinen Rucksack auf. Dann geht es los. David war übers Ostern Wochenende in Byron Bay und lebt eigentlich in Rockhampton. Da der Weg aber sehr lang ist, übernachtet er bei Freunden in Bundaberg. Er kommt auch aus der Gegend und kann mich daher zum Hotel fahren. Er erzählt auch, dass hier drei bis vier Stunden Autofahrt ein Kurztrip ist (natürlich nicht für Leute aus der Stadt). Super, die Schweiz von Norden nach Süden ist somit ein Kurztrip. Charmant -.- Dann beweist er, dass die Australier wirklich einen Knacks ab haben, wenn es um Freundlichkeit geht. Als er tanken muss, fragt er nicht nach, ob ich einen Teil der Benzinkosten mitbezahlen könnte, was eigentlich logisch wäre und gerechtfertigt, nein er kauft mir eine Cola. Die spinnen die Australier! Das einzige Problem, welches Momentan besteht, ist, dass ich zu spät dran bin, da ich denen vom Kelly's gesagt habe, dass ich früher kommen werde. Ich rufe somit an und sie meinen das sei kein Problem. Als ich dann endlich ankomme, bekomme ich den Schlüssel zu einem Bungalow, die Bettlaken und eine Pizza in die Handgedrückt. Ja, es freut mich auch sie kennen zu lernen. Ich mache mich dann auf in meinen Bungalow. Es sieht so aus, als wäre hier vorher nicht geputzt worden. Naja, darum kümmere ich mich morgen. Ich geniesse jetzt erst einmal eine warme Dusche und dann entdecke ich in einem Schrank ein Bügelbrett mit dazugehörigem Eisen. Ohne Witz jetzt, darüber freut man sich, wenn man eigentlich nie eines zur Verfügung hat. Im Bungalow gibt es auch einen Fernseher und einen, Achtung!, funktionierenden Kühlschrank. Nicht schlecht.