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8 Wochen Homeoffice wegen Corona
Unendlich lang und doch vermutlich erst der Anfang einer langen Zeit in Ausnahme. Corona wird dauern. Auch wenn das einige wohl nicht wahr haben wollen.
Diese Woche war ich mal 2 Tage im Büro, ich war am Dienstag mit unseren Systemadministratoren verabredet, die mussten an meinen PC und am Mittwoch hatte ich tatsächlich wieder Rückentraining von der Firma aus. Da das da um die Ecke ist, bin ich danach einfach auch ins Büro gegangen. Aber da bei uns im Bereich nur mein Chef und dessen Bruder da sind aktuell, hat es sich für soziale Abwechslung schon mal nicht wirklich gelohnt. Und die lauten Telefonate 2 Flure weiter haben mich eher gestört. Zuhause ist die Ruhe zum Arbeiten einfach viel besser für meine Konzentration. Das einzig Schöne war, dass am Mittwoch auch einer meiner liebsten Kollegen da war. Wir haben zusammen Mittag gegessen und zum Feierabend noch etwas gequatscht.
Gestern und heute war ich wieder zuhause. Das Problem hier zuhause, also wieder der gewohnte „Alltag“, nur: mir gehen langsam die Ideen für meine Freizeit am Abend und Wochenende aus :-D Seit Wochen hatte ich mir meine Malsachen aufgehoben. Und gestern hab ich sie dann ausgepackt. Aber irgendwie war das nichts. Naja, ich hab immerhin endlich meine letzten Glasuntersetzer bemalt und danach meine 2 Hobbykisten komplett ausgeräumt und neu sortiert. Da gibt’s Sachen zum Malen, Stricken, Häkeln, Seidemalen (nur eine Farbe), für Dekopatch (Seidenpapier auf Karton kleben - nur der Kleber), Seifeselbermachen und einige Vorlagebücher für Stricken und Häkeln. Eigentlich bin ich gut ausgestattet für Hobbies der Art, aber irgendwie passte das gestern nicht... Na macht nichts, nächstes Mal dann. Aber ich denke gerade über ein neues Strick- oder Häkelprojekt nach. Eins, das dann nicht wieder 15 Jahre liegt (hoffentlich) ;-) Letzten Sonntag hab ich nämlich mein Dauerprojekt beendet. Mein erstes Kleidungsstück, ein Pullunder mit Zopfmuster. Hat auch nur 15 Jahre gedauert. Wie gut, dass er noch passt, obwohl ich Pullunder eigentlich inzwischen nicht mehr trage. Aber für mein erstes Werk mach ich vielleicht doch mal ne Ausnahme.
Stunden später, im Bett, wieder mal schlaflos.
Naja, auf jeden Fall muss wieder mehr Beschäftigung her, auf die ich richtig Lust hab. Und ich muss wieder öfter Freunde anrufen. Das war am Anfang deutlich mehr als jetzt und irgendwie fehlt mir das. Als Corona ganz langsam anfing, hatte ich mit einem sehr guten Freund per WhatsApp wochenlang quasi eine Standleitung. Das war so toll. Jemand zum kontinuierlichen Reden, Diskutieren, Lachen und vor allem eins: zum Ablenken. Das hat sich sehr gut angefühlt und ich hatte keine Minute die Gelegenheit, mich ernsthaft einsam zu fühlen. Aber irgendwie ist diese Standleitung fast verstummt. Und nun ist da stattdessen irgendwie ein Loch. Wie leicht mir diese Gespräche die ersten Wochen allein zuhause gemacht haben hab ich zwar geahnt, aber jetzt wo sie fehlen, spüre ich es ganz deutlich, völlig unabhängig von Corona :-(((
Ab morgen werde ich auf jeden Fall das Lied für die Choraudition nächste Woche intensiv lernen. Die Audition ist am Samstag und ich bin schon sehr gespannt darauf, Freitag würde ich es dann sicher aufgeregt nennen. Das Lied gefällt mir nicht so gut, aber was soll’s. Ich will es trotzdem schaffen!
Dann werde ich morgen noch staubsaugen, irgendwann ca. 1h bügeln und einkaufen gehen. Das war’s. Mehr steht nicht an. Schade, dass ich gerade so gar keine Lust auf lesen hab. Hab noch so viele Bücher im Regal, die ich lesen will/wollte. Mal gucken. Vielleicht fange ich einfach mit dem Großprojekt Fotoalbum NZ an. Die Gutscheine laufen zwar doch erst Winter 2021 ab, aber NZ hat gerade die Tage verkündet, dass die Grenzen erstmal nur für Australier geöffnet werden werden und der Rest der Welt auf lange Zeit nicht wird einreisen dürfen. Da ist das Fotoalbum vielleicht gar keine so schlechte Idee. Ach, ist schon alles sehr anders mit dem Virus. Vorhin fiel mir ein, dass definitiv auch mein letzter Deutschlandtag bei der Jungen Union in Gefahr ist. Großveranstaltung. Anfang Oktober. Realistisch? Ich fürchte nein :-((( ach ja und heute kam dann endlich die Mail, dass mein Musicalworkshop verschoben wird. Tja, muss dann mal überlegen, was ich mit meinen Urlaubstagen mache. Alles Mist. UK vor den „echten“ Brexitgrenzen nochmal zu sehen, kann ich inzwischen wohl auch vergessen, was? Das einzig Gute: es trifft alle. Geteiltes Leid und so... Jeder hat in den letzten Monaten sein Päckchen zu tragen, der eine dieses, der andere jenes. Keins ist leicht und fühlt sich entspannt an, manche sind schwer von außen als Last zu erkennen, andere werden groß aufgeplustert und wenn man sie vorsichtig berührt, sind sie doch viel kleiner. Aber Last, Last, die keiner wollte, keiner eingeplant hat und vor allem Last, von der keiner weiß, wann er sie endgültig wieder abwerfen kann oder ob tatsächlich doch ein Teil ins Dauerreisegepäck fürs Leben wandert. Doch, Corona wird unsere Welt verändern, uns verändern, unsere Sicht auf die Dinge verändern. Ich für meinen Teil kann jedenfalls mit stolz behaupten, dass ich schon wieder 8 Wochen gereist bin: 8 Wochen intensive Zeit mit mir selbst, wunderbare 3 davon in toller Gesellschaft und 5 davon vor allem allein. Nein, nicht ganz, natürlich auch hier und da mit Gesprächen mit Freunden, Kollegen und Familie. Aber größtenteils eben doch allein. Ich muss gestehen, ich muss revidieren was ich am 14.03. geschrieben hab. Ich dachte, einsamer kann es nicht mehr werden. Doch. „Schlimmer geht immer“ sagt man. Was die Einsamkeit angeht stimmt das auch. Aber Gott sei Dank nicht was mich angeht. Mir geht’s erstaunlich gut trotz Zwangsisolation. Trübe Momente sind aktuell glaub ich normal, Langeweile auch. Aber ehrlich? Es könnte deutlich schlimmer sein, denn „schlimm“ würde ich meine Lage aktuell nicht im Traum nennen. Einfach nur „von Zeit zu Zeit gelangweilt“. Und das ist einfach mal ein Luxusproblem, das sich bisher immer noch kreativ lösen ließ.
P.S.: Irgendwie mag ich das Schreiben. Merkt man gar nicht, ich weiß :-D Überlege seit meinem ersten NZ-Urlaub schon immer wieder, ob ich damit nicht irgendetwas Sinnvolleres anfangen könnte als Usermanuals für meine Kunden zu schreiben. Irgendetwas, das mehr Spaß macht und mehr mein persönliches Projekt ist. We will see...
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Mami Lieben Dank, liebe Svenja! Toll geschrieben. Vielleicht könntest Du wirklich mal ein Projekt starten, das schreiben zur Grundlage hat?!
Mami Und ich freue mich so für Dich, dass Du nur von Langeweile sprichst... Du hast recht, Corona verändert die Welt - und uns alle. Wir werden auf unseren kleinsten Radius reduziert, was uns neue Seiten an uns selbst und an unserer Umwelt zeigt, gute wie auch nicht ganz so gute. Natürlich alles in Abhängigkeit von unserer jeweiligen Situation. Irgendwann wird es Medikamente oder einen Impfstoff geben. Dann sehen wir weiter...