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Ach, ich breche meine eigene Regel jetzt einfach, dieses Blog zum zum Reise oder für besondere längere Events zu verwenden. Ist ja mein Blog. Hier gelten meine Regeln. Auch wenn die sich mal ändern.
Die Woche war merkwürdig. Es war ein bisschen so wie nach der Rückkehr aus Neuseeland. Nur anders, weil ich diesmal mit Leuten teilen kann, wie ich mich fühle. Es ist ein bisschen so wie in einem falschen Film im Kino zu sitzen. Drumherum ist Action und irgendwie fühlt man sich ziemlich unbeteiligt, ziemlich unbeeindruckt. Die letzte Woche hat eine unfassbare Menge an Endorphinen und Energie freigesetzt. Ich habe endlich eine ganze Woche lang nur Dinge getan, die ich total liebe. Und frage mich seitdem, warum ich so lange dafür gebraucht habe, das wirklich richtig zuzulassen. Ich singe und tanze zuhause seit Jahren für mich rum und Theater wollte ich schon in der Schule gern spielen. Nur dass ich mich da nie getraut habe, weil die Gruppe auf mich wie eine eingeschworene Gemeinschaft wirkte, die mich Neue nicht gebraucht, gewollt hätte. Und zum Tanzen und Singen hielt ich mich immer für zu schlecht, um es wirklich mal in der Öffentlichkeit zu tun. Das Fazit der letzten Woche aber zeigt zwei Dinge: erstens: wenn man nicht absolut talentfrei ist, kann man ja lernen und besser werden und zweitens: ich glaube, es waren einige noch deutlich schlechter auf der Bühne. Ok, ich kann mich selbst nicht richtig beurteilen, aber ich hab inzwischen ein paar Videos gesehen und es ging. War ok. Nicht perfekt, aber ok. Kann man drauf aufbauen. Denn ich liebe total, was ich da gemacht habe. Und meine 8 Stunden im Büro langweilen mich gerade total.
Also was daraus machen?
Erstmal musste ich etwas für mich tun, etwas, das längst überfällig war. Erstmal hab ich für mich am Dienstagabend emotional für Ruhe gesorgt. Sich wiederholende Gespräche unterbunden mit Menschen, die mir nicht gut tun. Tut zwar erst weh, befreit aber dann auch ungemein. Wenn jemand so gar nicht einsehen mag, dass ich inzwischen erwachsen bin und auch eine eigene Vorstellung vom Miteinander habe, bringt der ewige Verweis auf die verwandtschaftliche Beziehung so gar nichts, wenn es das einzige Argument ist. Anyway... Entweder da wacht irgendwann doch nochmal jemand auf die alten Tage auf oder eben nicht...
Ich bin jedenfalls sehr froh, Freunde wie euch zu haben!!! Tausend dicke Umarmungen in alle Richtungen!!!
So, also ich kann wieder freier atmen.
Leider ist mein Fuß noch immer nicht besser. Werde morgen einen Termin beim Orthopäden machen müssen, es hilft alles nichts. Denn so geht kein Sport, kein Ballett und selbst jeder Einkauf und jedes Putzen wird zur Qual. Ich kann einfach nur sitzen und liegen schmerzfrei. Keine Ahnung, was da los ist. Morgens im Bett nach langer Ruhe ist alles prima. Aber wehe ich stehe auf und beuge den Fuß das erste Mal :-(((
Auf jeden Fall war ich so auf ein Wochenende zuhause vorbereitet und konnte leider nicht zum Schlagermove, was mich wirklich sehr traurig gemacht hat. Ein paar Stunden Party wären genau das richtige gewesen. Stattdessen hab ich alles zum Sushiselbstmachen eingekauft und mich dran gemacht, meine Lieblingsmakis selbst zu machen. War viel leichter als gedacht und so wars nur ein sehr kurzes Vergnügen und mein Stolz hält sich in Grenzen. Ok, ich hätte sie noch etwas besser würzen müssen, aber das war dann auch schon das einzige Manko. Optisch war die 2. Rolle echt gut. Kann ich also wieder was von der „Muss ich mal ausprobieren“-Liste streichen. Naja, ist noch einiges drauf. Muss die Liste mal auf Papier bringen, glaub ich. Aktuell existiert sie nur in meinem Kopf. Nur die ganz großen Träume sind aufgeschrieben. Natürlich handschriftlich. Finde ich schöner.
Und dann muss ich da noch eine ganz neue Liste schreiben. Die „meine Wunschhobbies“-Liste. Da gehört nun tanzen, singen etc. mit drauf. Und ich würde gern wieder Latein- und Standardtanzen. Wo ist bloß der Tanzpartner dafür? Und einen Nähkurs machen und segeln lernen. Und und und... Hach, warum arbeiten wir eigentlich soviel mehr als wir frei haben?!? :-(
Naja, auf jeden Fall gibt es eine klare Erkenntnis: was oder wer mir nicht gut tut, muss gehen oder in den Hintergrund verbannt werden. Das Leben ist zu kurz für schlechte Laune und nicht gelebte Träume. Klingt vielleicht etwas drastisch, ich weiß, aber wer ehrlich zu sich ist, wird mich vermutlich verstehen. Was hab ich davon, mir 16 Jahre lang Zeit abzuknapsen, den A... aufzureißen und Abend um Abend herzugeben, wenn ich jetzt doch wieder in die Röhre gucke? Nichts. Verbringe ich meine wenige freie Zeit doch lieber mit Dingen, die mich glücklich machen. Ich finde, nach über 16 Jahren ehrenamtlicher Arbeit darf ich auch mal mehr an mich denken...
Ach und noch etwas machte diese Woche für mich zu einer speziellen, vielleicht ist es auch mit Auslöser für all dieses Überlegen und Überdenken: ich hab viel gelesen dieses Wochenende. Klar, mit dem Fuß ging ja auch nicht viel sonst. Ein Buch, das Situationen beschreibt, in denen ich mich und meine Vergangenheit oft wiedererkenne, flutscht gerade besonders. Aber es macht mich auch nachdenklich. Wie gut kenn ich mich eigentlich?
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