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Beim Putzen gerade bin ich wieder auf dieselben vier Buchstaben gestoßen, die ich bei jedem Putzen angucke und mich erinner. Aber heute haben sie mich besonders erinnert, besonders nachdenklich gemacht: Z E I T
Die Buchstaben stammen aus einer, ja, Zeit in meinem Leben, in der ich die meisten von euch noch gar nicht kannte. Mein neues Leben fing erst Monate danach an und noch heute macht es mir Gänsehaut, wenn ich überlege, was seit dem passiert ist und was sich alles verändert hat. Nur so ein kleines winziges Detail ist, dass die Buchstaben vor meiner Sammlung Reiseführer stehen. Dort steht eigentlich auch der Führer für Neuseeland. Nur liegt der aus aktuellem Anlass gerade wartend auf dem Esstisch. Dass ich reise, alleine so viel reise und alleine jemals so lange und so weit weg reisen würde, hätte ich mir zu der Zeit, als die Buchstaben in mein Leben kamen, nie träumen lassen. Und das gilt für vieles, was inzwischen selbstverständlich zu sein scheint. Ja, scheint. Denn wenn man erlebt hat, wie das Leben auch sein kann, nimmt man nichts mehr für selbstverständlich hin. Man genießt mehr, wertschätzt mehr, hinterfragt mehr.
Die Buchstaben kommen aus der schwersten Zeit in meinem bisherigen Leben. Und sie erinnern mich immer, wenn ich sehe an den Gedanken, den ich damals hatte, als ich sie in einem Kellerwerkraum sorgfältig und bedächtig mit weißer Farbe bepinselte. Diese Gedanken sind meine Gedanken. Ich werde sie nicht mit euch teilen. Aber ich möchte heute einmal daran erinnern, dass Zeit alles ist, was unser Leben bestimmt:
Der richtige Zeitpunkt für etwas, das richtige Tempo etwas zu tun, das richtige oder falsche Maß an aufgewendeter Zeit, das richtige Maß zwischen freier und geplanter Zeit, die richtige Uhrzeit, die richtige Jahreszeit, der richtige Tag. Und für all das kann es statt richtiger auch falsche Zeit geben. Alles, was wir tun kann einerseits total richtig, andererseits aber in diesem Moment absolut falsch sein.
Und ja, Zeit heilt alle Wunden. Vielleicht nicht abschließend und allumfassend, aber zumindest so weit, dass wir in die Zukunft sehen können und die Vergangenheit hinter uns lassen. Und doch prägt sie uns und es ist wichtig, manchmal zurückzuschauen auf die Gipfel und Täler, die hinter uns liegen, denn nur so erkennen wir den Weg, der sich vor uns auftut.
Z E I T... achja, ich wollte ja putzen... ;-)
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