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26.05.2012
Heute beginnt der Tag sehr früh. Der erste Tauchgang ist um 06:30 Uhr und vor dem Frühstück! Ich hasse Morgen, aber was macht man nicht alles für einen guten Tauchgang. Es wird auch der tiefste sein, den wir heute machen und überhaupt den ganzen Trip durch. Dies deshalb, weil man immer den tiefsten Tauchgang zuerst machen sollte, um die Dekompressionslimite und somit ein Risiko auf ernsthafte Verletzungen zu vermeiden. Um ehrlich zu sein, vor dem Tauchgang hatte ich ein wenig Schiss. Es handelt sich bei einem Tieftauch um Tiefen bis zu 30 Metern. Aber als wir runter gehen bleibt alles beim Alten und irgendwann frage ich mich, wann wir nun wirklich in die Tiefe gehen. Ein Blick auf meinen Tauchcomputer zeigt mir, dass wir bereits unten sind. 27 Meter unter der Oberfläche um genau zu sein! Fühlt sich kein bisschen anders an. Neil, der Instruktor dieses Tauchgangs, zeigt uns eine Plastikkarte mit Farbfelder darauf. Zusätzlich leuchtet er immer wieder mit einer Taschenlampe darauf, um uns zu verdeutlichen, wie die Farben mit zunehmender Tiefe verblassen. Nach 29 Minuten geht es dann schon wieder an die Oberfläche.
Der nächste Tauchgang ist ein Navigationstauch. Wir müssen per Kompass verschiedene Stationen abschwimmen und ein Gefühl für Distanzen entwickeln. Die Nummer drei des heutigen Morgens ist dann ein „Adventure Dive". Wir haben uns alle für den Boottauchgang entschieden, was so viel heisst, dass wir mit dem Rettungsboot etwas vom Boot wegfahren und von dort uns rückwärts ins Wasser fallen lassen und zurück zum Boot tauchen. Dabei nutzen wir die Strömung. Es ist ein angenehmer Tauchgang ohne Wiederholungen, da man keinen Rückweg in dem Sinn hat. Somit sind wir noch vor dem Mittagessen offiziell Advanced Divers. Von nun an können wir mit einem Buddy zusammen selbständig tauchen. So gehe ich am Nachmittag mit dem Russen auf meinen ersten Tauchgang. Ich hatte von Beginn an ein schlechtes Gefühl in der Magengegend, aber dachte mir, man soll jedem eine Chance geben. Es war ein Fehler. Nicht nur taucht er Riff auf und ab wie ein Irrer (natürlich geht man hoch und runter, um alles zu betrachten, aber nicht wie ein Pfeil), nein, er fasst auch noch alles an. Natürlich haben die Instruktoren uns Seegurken zum Anfassen gegeben, aber die wussten erstens welche (es gibt auch giftige!) und zweitens heisst das nicht, dass wir alle auf dem Weg betatschen müssen. Auch packt er sie einfach und wirft sie durch die Gegend. An der Oberfläche sage ich ihm dann, dass er das nicht einfach so tun könne. Er lacht aber nur. Dieses Mal liegt der Fehler auf seiner Seite. Ich habe viel Humor und nehme nichts so schnell persönlich, aber mich auszulachen und nicht ernst zu nehmen, wenn ich es wirklich so meine, ist absolut keine gute Idee. Von da an habe ich ihn nur noch geschnitten. Als ich in den Gemeinschaftsraum komme, werde ich von einer Amerikanerin angesprochen. Wir reden eine Weile und kommen dann auf den Nachttauchgang. Ich frage sie, ob sie den mache und ob sie bereits einen Buddy hätte und erkläre meine Situation. Sie meint, sie wisse es noch nicht, aber ich könne sicher mit ihrem Mann und Vater mit. Jackpot! Mein Nachttauchgang ist gesichert. Es geht dann auch schon bald los. Team Japan geht nicht tauchen und so macht Sanae Fotos für mich. Bei Japanern kann ich immerhin sicher sein, dass die Kamera in guten Händen ist ;). Dieser Tauchgang ist dann auch viel gemütlicher als der letzte. Richtig entspannend. Und ich sehe mehrere Haie! Unglaublich wie elegant. Nur leider ist der Tauchgang viel zu kurz. Aber nach fünf an einem Tag, bin ich sowieso richtig müde.
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