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„Also für mich war der groß!", stellt Sigge fest, als er vom 1,5 m breiten Mantarochen berichtet, der dicht unter ihm vorbeigeschwommen ist. Stopps kann die Story noch toppen, denn an ihr ist am sehr engen Lagunenausgang am Roca Este (Platz nach unten 60cm, Platz für den Hai an Stopps Seite 40cm, schräg davor war dann ich) ein ausgewachsener Riffhai vorbeigeschwommen. Und das war auf dieser 360°- Tour rund um die Insel „San Cristobal" noch nicht das Spektakulärste, sondern erst das Einschnorcheln und der Gerätecheck.
Auf einer kleinen vorgelagerten, vogelumtosten Felsinsel an der Bahia Rosa Blanca können wir mit dem Fernglas die seltenen Rotfußtölpel entdecken, am Punta Pucana-Strand gibt´s Schiffsmittagessen (wie immer Huhn oder Fisch mit Reis) und einen kleinen Schnorchelgang im glasklaren Wasser mit großen Fischen. Und dann nähern wir uns allmählich dem León Dormido (Schlafender Löwe - oder Kicker Rock), zwei großen Vulkanfelsen in einiger Entfernung vor der Insel. In dem Spalt zwischen den Felsen strömt das Meerwasser stärker und entsprechend legendär ist, was da im Wasser so los ist. Wir sind jetzt nun beide keine Hai-Fans und überhaupt, was da im offenen Meer so unterwegs ist, weiß man ja nie… Und das mehrstündige Ignorieren des Seegangs beeinflusst das seelische Gleichgewicht zusätzlich. Ab dem Hexenberg (alter Vulkankegel mit Meeresdurchbrüchen) fahren wir also unserem Schicksal direkt entgegen.
Wir springen in Schnorchelausrüstung ins bodenlose Wasser, der erste große Fischschwarm wartet schon nach einigen Metern vor der Felswand auf uns. Unser Guide Sandy ist mitsamt Sicherheitsrettungsring schon ganz woanders. Beim Hineinschwimmen in die Felsenkluft tauchen die ersten Galapagos- und Riffhaie auf, schwimmen einige Meter unter uns vorbei, jetzt haben wir es mit ausgewachsenen Exemplaren zu tun. Es sind so viele, dass wir eigentlich fast immer einen im Blick haben. Dann schweben zwei braun-weißbetupfte Adlerrochen an uns vorbei, drehen um, und kommen inmitten eines Fischschwarms und sonnenbeschienen wieder.
Unser Guide klopft immer mit seinen Flossen auf das Wasser, er „ruft" die Hammerhaie (naja, die uns umgebenden Fischschwärme erschrecken halt und bewegen sich alle gleichzeitig um einen Meter nach unten). Ja und dann tauchen sie aus der Tiefe auf, die Hammerhaie, ziehen als Schatten unter uns vorbei, verschwinden wieder, ziehen weiter oben an uns vorbei, verschwinden wieder. Unglaublich, wie breit diese Köpfe sind, wenn man das mal aus der Nähe ansehen kann. Überhaupt, ganz schön groß diese Tiere. Es ist faszinierend.
Wollen sich eigentlich die vielen Fische bei uns vor den Haien verstecken? Alles rückt immer näher und wir machen die Fliege, zurück auf´s Boot.
Als die junge, erschöpfte Malaysierin hinter uns an der Bootsleiter mit ihrem Mittagessen die Fische füttert, sind wir froh wieder an Bord zu sein.
Das war wieder ein unvergessliches Erlebnis. Unglaublich beeindruckend, der Reichtum an Leben und diese Hammerhai-Truppe am Kicker-Rock.
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