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Megadiversität hat es im Podocarpus-Nationalpark von Ecuador. Und das muss schon was heißen, wenn man in einem Land ist, das sowieso schon eins der artenreichsten Länder weltweit ist (wenn nicht sogar der Spitzenreiter…). Wir lassen uns von Loja aus mit dem Taxi in den „oberen" Teil, den Nebelwaldteil, fahren und handeln ihn von den verlangten 15 Dollar auf 10 Dollar runter. Allerdings geht es im Nationalpark 9km nach oben, und ganz oben ist nur ein Haus mit dem Startpunkt zur Wanderung und ein paar Arbeiter. Wie also wieder runterkommen? Der Taxifahrer will uns nicht abholen, wir bieten 15 Doller, und er verspricht fünf Stunden später wieder aufzutauchen. Das heißt hier noch nicht, dass er dann wirklich da sein wird. Ansonsten müssten wir dann die 9km den Berg hinunterlaufen um wieder an eine Straße (mit Taxis drauf) zu kommen. Ein Abenteuer!
Mittlerweile regnet es in Strömen. Wir warten noch ein bisschen und marschieren in Nieselregen Richtung Gipfel und Wolken nach oben.
Oh, wie schön ist Biologie! Wir bleiben stehen, entdecken, staunen, fotografieren, kommen zunächst kaum vom Fleck, vor lauter unterschiedlicher Pflanzen. Es ist ein BiologenInnen-Paradies. Zwischen all dem Getröpfel sitzen Orchideen und unbewegliche Papageien (weil nass), irgendwo stecken bestimmt der Brillenbär und der Tapir unter ein paar großen Blättern, wir jedenfalls bewegen uns unaufhaltsam nach oben in die Paramo-Vegetation. Die finden wir dann auf dem Gipfelgrat (naja, so richtig Paramo ist das noch nicht, aber wir haben zumindest Kleinwuchs und Senecien). Die Wolken ziehen von unten, seitwärts und oben an uns vorbei und aufgrund des Windes und des schmalen Gipfelgratpfades drehen wir irgendwann um und staunen uns wieder den Berg hinunter. Die Regenjacken sind von innen und außen nass, es ist kalt und wir warten hoffnungsvoll auf unseren Taxifahrer und essen in den Wechselklamotten unseren Bananenproviant auf.
Punkt Vier ist der Taxifahrer da! Am Parkeingang müssen wir der Dame versprechen, dass wir das nächste Mal die Gipfelgratwanderung machen - unter unserer Bedingung, dass dann die Wolken da oben weg sind. Da wäre dann auch noch der untere Teil des Podocarpus-Nationalparks, der warme Regendwaldteil…, und die seltenen Podocarpus-Bäume müssten wir dann auch noch finden, mal wieder zu wenig Zeit.
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