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Unser Gastgeber musste das Beste aus sich herausholen. Wir wollten nämlich zwei Touren an einem Tag machen, und die Billigere war uns die Wichtigere. Also hat er telefoniert und telefoniert und uns eine Spezialabholung von Vulkan organisiert. Und damit war uns ein voller Tag unter der Äquatorsonne gesichert.
Da die Insel Isabela aus fünf ineinandergeflossenen Vulkanen besteht und diese noch mit dem darunter liegenden Magma-Hotspot in Verbindung stehen, kann man auf Isabela noch aktive Vulkane finden. 2005 war der letzte Ausbruch, der Vulkan Sierra Negra wird engmaschig überwacht und die nicht unerheblichen Erdbeben in letzter Zeit deuten auf einen weiteren Ausbruch hin. Von dem 1100m hohen Vulkan hat man einen spektakulären Ausblick auf die mit 10km Durchmesser zweitgrößte Caldera weltweit. Wenn denn da nicht die Wolken wären. Es nieselt.
Aber nach zwei Minuten reißt die Wolkendecke kurz auf und wir erhalten einen Blick auf die 100m tiefer liegende schwarze Lava-Schicht vom letzten Ausbruch. Wow.
In jedem der fünf Vulkankrater auf Isabela hat sich eine andere Schildkrötenart entwickelt - aber die letzten Schildkröten haben sie hier eingesammelt. Die kleine Kraterwelt ist zu unsicher geworden.
Dann eilen wir durch den Nebelwald hinunter zum Parkplatz und werden zu Tour 2 „Los Tunneles" transportiert.
Mit dem Schnellboot „hüpfen" wir von Wellenberg zu Wellenberg (Schuhmachers Verwandter in der Wasserversion sitzt am Steuer) bis wir ganz durchgeschüttelt in einer geschützten Lava-Bucht einlaufen. Hier sehen wir ein Riesen-Seepferdchen, Kofferfische und Wasserschildkröten. Da die ehemals flüssige Lava hier viele Unterschlüpfe und Unterwassertunnel gebildet hat, strömt das Wasser hier durch manche Engstelle kräftig durch. Und da liegen dann die Riffhaie in der Dunkelheit unbeweglich am Boden, lassen ihre Kiemen passiv vom Wasser durchströmen und können so endlich mal schlafen. Und wir könnten ein klein wenig hineintauchen und sie in Ruhe angucken.
Zum Schluss dürfen wir an einer anderen Stelle noch ein wenig auf den Lavabrücken zwischen Kakteen und Blaufußtölpeln herumlaufen. Auf der Rückfahrt beten wir an den Gott der Bandscheiben, umkreisen einen wellenumtosten Felsen mit Maskentölpeln drauf und liefern uns ein Spitzengeschwindigkeitsrennen mit dem Konkurrenzunternehmen. Wir waren erster im Hafen… Schumi war Sieger und ein Teil unserer Reisegruppe war „not amused".
Es war mal wieder ein toller Tag. Wir könnten auch auf Isabella noch länger bleiben, am ewig langen Sandstrand lesen und in der Bar sitzen, auf den staubigen Straßen schlendern und … naja, wie immer halt. Zu wenig Zeit. Morgen geht´s weiter.
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