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Für die Besichtigung eines Strandes (Playa da las Bachas) und einer Schorcheltour im Norden von Santa Cruz und einem Spaziergang auf Seymour Norte (eine weitere, kleine Insel) haben wir pro Nase 140 Dollar gezahlt (absolutes Discountangebot war das) und wir haben große Zweifel ob die 140 Dollar pro Nase es auch wirklich wert sind. Mit einem Bus werden wir abgeholt (erstes Plus: Er hat eine funktionierende und eingeschaltete Klimaanlage) und quer über die Insel gefahren. Dann steigen wir in ein Wassertaxi um, dann in ein Schnellboot. Damit geht´s zum besonderen Strand - der sehr schön ist, mit Schildkrötennestgehege, Rosa-Flamingos und im Sand ein altes Schiff des US-Militärs. Aber das Wasser ist fürchterlich trüb und man sieht nur einen Meter weit. Wie schade! Der Vollmond und die besonders hohe Flut hat alles aufgewirbelt…
Dann setzten wir nach Seymour Norte über, eine flache, kleine Insel - Vulkangestein, wie eben überall hier, bedeckt mit Baumkakteen, Salzbüschen und silbrig glänzenden Bäumen ohne Blätter - dem Galapagos-Balsambaum (Palo Sancto), dessen Rinde und Früchte nach Weihrauch duften (wohl ein gute Insektenschutzmittel). Aber nach den ersten paar Schritten stehen wir schon, dann wieder, dann wieder, … die Insel ist voll mit Blaufußtölpel beim Paarfindungs- und Paarbindungs-Tanz (Wackeltanz, Füße zeigen, Skypointing (alles nach oben was geht - Kopf, Schwanz und Flügel). Sie pfeifen und schreien und sehen unglaublich süß aus mit ihrem Watschelgang auf den bevorzugt hellblauen Riesenfüßen. Das Bodennest hat einen schönen, weißen (Hinterlassenschafts-) Rand, da hier kurz vor der Eiablage der Boden gesäubert und alles auf die Seite gescharrt wird und Herr und Frau Blaufußtölpel hecheln, spenden Jungtier und Eiern Schatten, verabreichen ihrem Jungen Fischbrei oder sind bei der Kinderkörperpflege. Ein Stockwerk weiter oben im Silbergeäst sitzen deren Fischräuber, die Fregattvögel (Prachtfregattvogel bzw. Bindenfregattvogel, ebenfalls in der Paarungs- und Brutzeit. Die Männchen blasen ihren roten Kehlsack auf Fußballgröße auf, so dass der Kopf eigentlich am Körper keinen Platz hat. Aus allen Richtungen leuchten die Männer wie Lampions. Auch hier wird der Kopf nach hinten geworfen, aber mit dem Schnabel geklappert und laut gerufen, manchmal gekämpft, manchmal zusätzlich eindrucksvoll mit den Flügeln geschlagen. Auf dem Boden flitzen Galapagos-Lavaechsen und unter den großen Opuntien liegen die großen, gelblichen Landleguane. Revierverhalten; dieser Kaktus ist MEIN Kaktus! Diese Insel ist wirklich dicht besiedelt - aber eben fast alles ist in Vogel- und Reptilienhand.
Eine Insel - man könnte sie nicht erfinden, so verrückt und so lustig. Bestimmt kommen die Flaggenfarben Ecuadors von hier.
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