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Wir lassen uns vom Bus zum Caja-Nationalpark auf 3500m Höhe fahren. Sehr, sehr viele kleine, verschachtelte Tälchen, lauter Teiche und Seen drin und entsprechend viel Moorlandschaft. Da wir uns hier auch schon an der Baumgrenze bewegen (die wird in den Anden übrigens von den mittlerweile seltenen Polylepsis-Laubbäumen gebildet), sind wir jetzt in der echten Paramo-Vegetation. Beim Parkranger outen wir uns als Biologen und fragen nach einem Weg, der weiter in die Höhe führt (weil wir ja DIE besonderen Pflanzen suchen, und nicht auf ausgetretenen Pfaden wandeln wollen). Wir wandern also auf 4200m Höhe, was an sich nicht so schwer ist. Wenn halt für den Aufstieg nur 1 km Wegstrecke vorgesehen ist, dann könnte man ja ahnen, dass es recht steil wird. Und wenn auf dem Wanderschild steht, dass der Weg „muy dificil" ist, könnte man auch mal drüber nachdenken, was das heißt. Haben wir auch kurz gemacht und sind dann weitergelaufen. Am Anfang über federndes Moor, bald darauf am steilen Hang, wo wir uns dann an Grasbüscheln nach oben gezogen habe, weil alles recht rutschig und die mögliche Fallhöhe zu groß war. Wir haben auch immer wieder überlegt, ob wir umdrehen sollen, aber der Rückweg war uns zu steil. Also nauf auf den Cerro San Luis, ein paar zittrige Gipfelfotos und eine kurze Bitte an die herannahenden, dunklen Wolken, sich in eine andere Richtung zu bewegen. Der Weg nach unten war leider ebenso steil, aussichtsreich und rutschig und die Regenwolken haben uns auch noch eingeholt. Also an Grasbüscheln festhalten, mit den Stöcken die Schuhe fixieren oder Popo-Bremse. Botanisch haben wir die erhofften Baumsenezien nicht gesehen - die Seenlandschaft mit dem einfachen Weg wäre mindestens genauso schön gewesen, aber die Aussicht ins nächste See-Schächtelchental war schon was besonders! Dann haben wir noch Wäsche abgeholt, einen Liter Tee getrunken (Bettina), Wein getrunken (Markus), und dann waren wir fertig.
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