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Der Riese Chimborazo, ein ruhender Vulkan und Ecuadors höchster Berg, galt lange Zeit sogar als höchster Berg der Welt. Alexander von Humboldt kraxelte auch hier hinauf, Simon Bolivar wurde hier poetisch und politisch inspiriert und der Vulkan ist heute als Nationalsymbol im Wappen Ecuadors gewürdigt.
Wir wollen da hinauf, unser Hotelier bestellt uns einen persönlichen Transport und wir fahren mit dem schüchternen Taxifahrer Marco (der garantiert noch nie einen Strafzettel erhalten hat) auf schräger Sitzbank und eingequetscht zweieinhalb Stunden nach Süden (und abends still leidend wieder zurück). Der mächtige Berg thront über Riobamba und schon beim Hinauffahren queren Wolkenfetzen, Nebelschwaden und Vicunjas unseren Weg. Die asphaltierte Straße hört auf und wir werden dann offroadmäßig in unserem PKW-Taxi durchgeschüttelt. Auf 4800m gibt es nur noch Steine, Geröll und ein Simon de Bolivar-Denkmal mit kleinem Bergsteiger-Friedhof. Wir steigen auf (geh-steh-atmend) und erreichen die Kondor-Laguna auf 5151m Höhe, stehen im Schnee des Gletscherbereichs und staunen den Chimborazo-Gipfel mit den Wolkenverwirbelungen an. Den Gipfel mit 6310m dürfen die Adventure-Touristen gerne mit Steigeisen erreichen - wir sind sehr stolz auf uns und genießen die Wolkenbilder auf dem alterwürdigen Vulkan.
Und überhaupt, wir sind ganz schön weit gekommen. Denn oben, auf dem Chimborazo-Gipfel, ist man weiter vom Erdmittelpunkt entfernt als auf dem Mount Everest (auf Äquatorhöhe ist die Erde am d*** ten). Also, wir sind der Sonne tatsächlich ganz nah.
Zum Abschluss des Tages kochen Sigge und Markus Rinderfilet mit Bratkartoffeln. Am Nebentisch wird eine Blumenkohl-Käse-Pizza über mehrere Stunden (erfolglos) zubereitet. Ach, sind wir da wieder froh am richtigen Ort zu sein.
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