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Fünf Uhr klingelt der Wecker, wir stehen gestresst um 6:30 Uhr an der Mole um dort, in der Morgendämmerung und mit Seelöwengebrüll im Hintergrund, von einem Fischer zu erfahren, dass es jetzt erst 5:30 Uhr sei. Wir sind verblüfft. Wir - zu früh? Tatsächlich lebt Galapagos in einer anderer Zeitzone als der Rest von Ecuador. Wir stellen also die Uhr zurück und vertreiben uns die Zeit mit dem Beobachten der Seelöwenkolonie beim Aufwachen, dann spaziert eine Lava-farbene Echse (ziemlich häßlich, da beim Häuten) über die Mole, die wir natürlich auch verfolgen, dann spielen junge Seelöwen mit einem Keilriemen ähnlichen Gegenstand wie junge Hunde (halt nur im Wasser). Es ist jede Minute spannend. Wir steigen dann auf das leistungsstarke Fährboot nach Santa Cruz, die kleinen Plastikbeutelchen für Schlechtigkeitsbedürfnisse baumeln in Massen von der Decke. Die Reisetablette tut ihre Wirkung und ich schlafe sofort ein (Markus ist trotzdem Erster). Auf Santa Cruz angekommen ist es schon heiß und wir schleppen uns zu unserem Hostel, stellen unsere Rucksäcke ab und gehen zum Markt zum Frühstücken. Eine reizende, ältere Dame versorgt uns mit Huhn und Reis und Getränke und verlangt, nachdem die Teller geleert sind, einen Wucherpreis. Lächerlich, unmöglich, sowas ist uns in Lateinamerika noch nie passiert. Wir sind stocksauer. Tja, hätten wir nur vorher gefragt und verhandelt. Markus schimpft auf schwäbisch wie ein Rohrspatz (wenn´s danach geht, hat die Dame morgen zumindest Ausschlag), aber… wir sind selber schuld. Schon ist der Tag verhagelt. Hier wird mit uns auch stets Englisch geredet - der Abstand zu den Touristen wird eingehalten. Wir sind froh, dass wir in San Cristobal angekommen sind - nur hier in Santa Cruz ist man blöd zu uns….
Nach einer sorgsamen Einkaufstour (im Supermarkt war´s am billigsten, auch die Markfrauen wollen uns über´s Ohr hauen) schlurfen wir überhitzt durch die Stadt zur berühmten Darwin-Station. Dort wird der Bestand des Riesenschildkröten-Nachwuchses der verschiedenen Galapagos-Inseln durch Aufzucht gesichert, Haustier-Riesenschildkröten auf die Auswilderung vorbereitet und Entstehung und Erhaltung der besonderen Flora und Fauna des Archipels erläutert und erarbeitet. Es ist heiß!
Die Schildkröten sind alle in Heiratslaune und röhren um die Wette. Wir sind fasziniert, können uns kaum mehr auf den Beinen halten und halten durch. Dann geht´s zum Strand. Mitten auf dem Weg liegen die Wasser-Echsen - DIE, nein EINE Besonderheit von Galapagos. Die Iguanodons lassen sich nicht stören, schließlich wird gerade gesonnt! Wir staunen, schwitzen und klappern neben der Touristeninformation einige Reiseagenturen ab, kaufen in mehreren Supermärkten ein und haben zum Abendessen endlich wieder etwas selbstgekochtes, billiges, mit Liebe gewürztes Essen. Schmeckt doch am Besten!
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