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Das liebe Wetter spielte heute leider nicht so ganz mit. Heute vormittag war es noch heiter bis wolkig und ich habe mir nochmal die Delfine in Monkey Mia bei ihrer Strandperformance angeschaut. Nach einem FW im Strandrestaurant und einer Stunde chillaxen am Strand ging es dann zurück nach Denham. Der heitere Teil des Wettermixes hatte sich mittlerweile verabschiedet und dunkle Wolken zogen auf (Die sind auch leider immer noch da). Das ideale Wetter um das Shark Bay Aquarium aufzusuchen.
Wer nun glaubt es gibt hier ein Meeresaquarium, wie in den australischen Großstädten liegt aber falsch.
Das Ganze ist eher eine open air Ansammlung von Becken und Tanks, die permanent mit frischem Meerwasser ( Die Küste ist nur 30 Meter entfernt) über Pumpen versorgt wird, und die hier heimischen Fische zeigt. Es hat zwar im Vergleich zu anderen Zooaquarien eine sehr provisorische Anmutung, aber die Tiere sind in guter Verfassung und auch die Führung von Dave, einem ausgebildeten Meeresbiologen war sehr aufschlußreich. In den oben offenen Großtanks schwammen Muränen, Langusten, Rochen, Kalmare, giftige Kugelfische, Rotfeuerfische und Steinfische und sogar eine kleine, verletzt gestrandete Loggerhead-Meeresschildkröte, die hier bis zur Auswilderung hochgepäppelt wird.
In den zwei sehr großen Meerwasser-Freilandbecken versammelten sich die hier vorkommenden "Sport-Fischarten", die bis zu zwei Meter groß werden können und natürlich noch die Haie.
Das größte Exemplar ist ein knapp 3 Meter langer Lemon Shark (Zitronenhai), der sogar Pilotfische an seiner Seite schwimmen hat. Dave holte einen Fischkopf mit stark zerzaustem Restgerippe aus einer Kühlbox und zog eine starke Nylonschnur vom rechten durch das linke Auge um diese Köder-Konstruktion dann ins Wasser zu halten und die Haie zu füttern. Das ist schon ein besonderes Schauspiel diesen Tieren beim Fressen zuzusehen. Teilweise zerrten die Haie nur halbherzig an dem "Köderkopf" und dann wieder rissen sie mit schnellen Kopfbewegungen blitzschnell Stücke davon ab. Dave erklärte uns, daß ein ausgewachsener Zitronenhai nur knapp 300 Gramm Fisch pro Tag zum Überleben benötigt und das auch erklärt, warum die anderen Fische im gleichen Becken relativ nah und stressfrei mit den Haien herumschwimmen. Zum Vergleich: Ein Delfin braucht schon alleine zur Aufrechterhaltung seiner Körpertemperatur, als Warmblüter, mindestens die zehnfache "Käp'tn IGLO Ration".
Die ganze Führung hier war sehr persönlich und stressfrei und in allen Becken führte Dave mit kleinen Fischstücken, oder Futterpellets das Fressverhalten der Tiere vor.
Wenn man Fragen zu den Tieren hatte war Dave geduldig und kompetent bei den Antworten.
Ich habe Haie ja schon in einigen Aquarien gesehen, aber einen Drei-Meter Hai knapp einen Meter unter mir beim Fressen zu sehen und die Kamera dabei vor dem herumspritzenden Wasser zu schützen ist schon deutlich "hautnaher" als der Gang durch einen Haitunnel in Seaworld o.ä.
Also dieser Nachmittag war sehr interessant und nichts für nachdenkliche Schwimmer an hiesigen Stränden. Dabei war der gefährlichste Kamerad eigentlich der nur knapp faustgroße "Rockfish" der gut getarnt, halb im Sand vergraben liegt und beim Drauftreten sein Gift in Fußsohlen von Schwimmern und Anglern abgibt. Jedes Jahr sterben im Indopazifischen Raum alleine davon 20 Menschen.
Dagegen ist der Hai im Allgemeinen wohl eher harmlos.
Um halb fünf habe ich dann das Aquarium verlassen und mich zurück nach "Denham-City" aufgemacht wo leider der resliche Tag aus Regen, Wolken und Wind bestand.
Das wird sich aber bestimmt morgen wieder ändern ....
Gerd
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