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Um acht Uhr heute morgen verließ ich Exmouth in südlicher Richtung und kam nach rund 150 Kilometern, gegen zehn Uhr, in Coral Bay an.
Ein sehr schöner kleiner Küstenort mit einem knapp 500 Meter langen schönen Strand und leider einem Riesenproblem: Viel zu viele Leute kannten diesen "Geheimtip" am Ningaloo Reef. Während sich der Touristenstrom in Exmouth über 80 Kilometer und ca. 30 Buchten verteilte, war hier die ganze Tourimeute, inklusive meiner Person auf kleinstem Raum versammelt.
Beim Schnorcheln im strandnahen Riff sah ich dann auch die Bescherung. Trübes Wasser, bleiche tote Korallen und ein paar vereinzelte und verzweifelte Fische. Nach einer Stunde habe ich das Thema dann abgehakt und mich wieder mit dem Bullie in Richtung Süden bewegt. Carnavon hieß das neue Ziel und diese Stadt ist zwar nicht mehr Bestandteil des Ningaloo Korralenriffs, hat aber als Etappenziel entscheidende Vorteile. Man kann hier wieder günstig tanken und einkaufen. Der Ort und die Küstenlinie sind sehr gepflegt. Es gibt hier frisches Obst vom Erzeuger (Carnavon ist das Bananenzentrum Westaustraliens) . Ein Highlight ist eine 15 Meter Satellitenschüssel aus den Sechzigern zur Koordinierung der damaligen NASA - Apollo Missionen. Und mein persönlicher Favorit ist der Carnavon One Mile Jetty, eine knapp zwei Kilometer lange Holzpier auf der früher die Obstlieferungen über die Lagune hinaus mit einer Schmalspurbahn bis ans offene Meer zum Verladen auf die Schiffe gefahren wurde. Die Schmalspurbahn fährt noch heute auf die Pier hinaus und der knapp 120 Jahre alte Lokführer war wohl damals schon dabei :=)
Ein großer Spaß für jung und alt und wer es eilig hat kann auch zu Fuß auf die Jetty gehen. Aber Achtung ! Es gibt an der Fußgängerseite kein Geländer. Hier stehen, wie überall in Australien, viele Angler, aber ich habe heute ausnahmsweise keinen Angler gesehen, der nicht mindestens einen Fisch gefangen hatte. Also Petri Heil Freunde, man muß nur etwas weiter "rausgehen" oder "rausfahren", dann funktioniert auch der Fischfang. Ansonsten ist Carnavon ein unspektakuläres Örtchen und ich habe vor morgen ganz früh weiterzudüsen, um rechtzeitig in Denham/Shark Bay/ Monkey Mia zu sein. Dort werde ich mich wahrscheinlich wieder ein paar Tage länger herumtreiben, um den Meeresbewohnern näher zu kommen. Delphine, Mantas und Dugongs (Meeres-Seekühe) sind dort heimisch und warten laut Prospekt nur auf zahlende Touristen wie mich, um sich bestaunen zu lassen. Ich war eben am ATM (automatic teller machine = Geldautomat) und habe mich mit Dollars eingedeckt. Also: "Bitte zeigt euch zahlreich liebe Tiere !" Sorry, Carnavon, aber in Gedanken fahre ich schon wieder an deinem Ortsausgangschild in Richtung Süden vorbei.
Deine Bananen waren aber echt lecker (und ÖKO !!!)
Heute abend war im Bullie auf dem Gaskocher das Knippy-Kochduell mit mir selber angesagt. Frische Shrimps mit Cocktailsoße, Knoblauchbutter und Baguette. Dazu gab's ein paar Fläschen Carlton Draft aus dem Eisfach(Das XXXX-Gold war vergriffen). Legger, legger war's. Danach musste ich aber schnell spülen und lüften, damit hier morgen "Nischt alles nach Poisson riescht in meinne Autoooh". Beim Spülen in der Campingküche habe ich NATÜRLICH noch zwei weitere Männer beim Abwasch gesehen. Manche Phänomene sind eben weltumspannender Art. Ich habe nur gesagt "G'day mates, at home in Germany I have a dishwasher !" Wie aus der Pistole geschossen kam unisono die Antwort meiner Mitspüler: "We too - man" Das musste ja mal klargestellt werden, daß es sich hier nur um eine einmalige "Ausnahme-Spülung" handelte.
Männer die gemeinsam ihr Geschirr von Hand spülen. Wie früher in der Steinzeit. Da haben wir gemeinsam Faustkeile am Lagerfeuer fabriziert.
In diesem Sinne liebe Leute - Back to the roots und gute Nacht.
Gerd
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