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24.04.2014:
Gardaland
25.04.2014:
Ich habe meinen Mann überredet lieber ein paar Kilometer weiter zu fahren und dafür auf der steileren westlichen Seite des Gardasees entlang. Das hat sich schnell als Fehler erwiesen. Heute war italienischer Nationalfeiertag und offenbar wollte ganz Italien den freien Tag am Gardasee verbringen. Schon rund ums Gardaland war alles zugestaut, vor allem jedoch aus der Gegenrichtung. Auch um Desenzano herum konnten wir den Stau noch umfahren. Weiter am See entlang ergaben sich einige hübsche Blicke, zum Beispiel von Padenghe zur Halbinsel Sirmione. Aber rund umd Salò ging dann gar nichts mehr. Nach einer Weile im Stau sind wir am erstbesten Zugang zum See abgefahren. Wir fanden einen extrem winzigen Kiesstrand, picknickten unser Mittagessen und hatten Spaß an einer ziemlich frechen Ente. Das Wetter ist auch heute wieder richtig sommerlich.
Als wir weiter fuhren, hatte sich der Stau weitestgehend gelöst, wahrscheinlich war wirklich etwas passiert. Hier ist die Straße ja auch so eng am Berg, dass man schlecht umfahren kann. Weiter durch Gardone (am prächtigen Grandhotel vorbei), längerer Stopp in Toscolano Maderno. Wirklich sehr malerisch, kleiner Hafen, Blick auf einen Pinienhain mit Kirchlein ganz oben am Berg und im Hintergrund die schneebedeckten Spitzen der Berge. Überhaupt sind diese Schneespitzen hier überall das Zuckerlein auf den Gardasse-Ausblicken. Um eine Landspitze herum war dann noch ein Strand, so dass wir noch mal mit den Füßen im Wasser laufen konnten, aber die Kiesel haben ganz schön gepiekst. Eispause. Majestestische Schwäne beobachtet, von denen es hier am Strand ganz schön viele gab.
Nächster Stopp in Limone, das so eng war (kein Platz fürs Auto), dass wir die eigentliche Strandpromenade wohl nicht gefunden haben, dann noch ein Stückchen am Berg hoch, ins erste (aber wohl längst nicht spektakulärste) Dorf der Tremosine-Hochebene, mit Blick auf den See.
Die Küstenstraße bestand jetzt fast nur noch aus Tunneln und Galerien. Manche ganz modern, andere grob in den Felsen gehauen. Dazwischen immer wieder Blicke auf den See, der mal tief unten und mal auf der Höhe der Straße lag. Schon eine Strecke, die es Spaß macht zu fahren, jetzt wo wir endlich fahren konnten.
Ein letzter Stau durch Riva, dann quer durchs Land (Blick auf seltsame von Gletschern geschliffene Felsen) zur Autobahn, die geradewegs nach Südtirol führt.
Da wir einen ziemlich frühen Check-In hatten, der Stau so viel Zeit gekostet hat und weil Tochter sowieso den ekligen Ötzi nicht ansehen möchte, haben wir den eigentlich in Bozen geplanten Stopp ausgelassen.
Unser heutiges Tagesziel ist Lajen am Eingang des Grödnertals. Das Hotel habe ich über die Umkreissuche von Brixen gefunden und gebucht, weil es laut Karte nicht weit von der Autobahn lag. Uh, oh, nicht weit.... Luftlinie. Aber zum einen war da gar keine Ausfahrt, so dass wir ab Bozen ziemlich lang auf einer parallelen Landstraße fahren mussten. Dass Lajen auf einem Hügel liegt, hatte ich gesehen, aber was in den Dolomiten eben ein Hügel ist.... Das war schon ein ausgewachsener Berg und wir mussten eine ziemlich serpentinenreiche Strecke zurücklegen, bis wir unser Ziel erreicht hatten.
Belohnt wurden wir mit einem Traum von einem Bergdorf. Direkt nach dem Einchecken haben wir einen kleinen Spaziergang gemacht. Der Talblick von hier oben war einfach atemberaubend. Malerischer Kirchplatz, malerischer kleiner Marktplatz und rund ums Dorf sattgrüne Wiesen und fast zum Greifen nahe die schneebedeckten Berge.
Überhaupt waren wir auf dem kurzen Autobahnstück vom Gardasee nach Südtirol in eine andere Welt geraten. Die Schilder zweisprachig, überall wird deutsch gesprochen, völlig andere Speisekarten, anderes Aussehen der Häuser und das Beste: Es gab endlich wieder richtige Bettdecken!!
Und wir haben erst mal geschlemmt. Leckere hausgemachte Alpenküche statt Pizza. Ich hatte Kastanientaschen an Brie mit Preiselbeeren und Äpfeln....hhhmmmm.
Danach war noch ein Spaziergang fällig, jetzt schon im Dunkeln. Die Kirche war angestrahlt und auf dem steil über dem Hang trohnenden Friedhof flackerten die Grablichter, etwas unterhalb weideten Schafe. Im Tal (in den Tälern genaugenommen, der Blick reichte ja ins Tal der Etsch genauso wie ins Grödnertal) und an den Berghängen die Lichter der Dörfer. In den Gassen von Lajen waren immer wieder vereinzelte heimelige Restaurants... das schreit ja direkt nach einem ganz eigenen Urlaub.
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