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Zuerst fuhren wir kurz durch das ziemlich kleine und ländliche Maranello. Auf einem Kreisel vor dem Ferrari-Werk steht eine Statue mit dem sich aufbäumenden Pferd. Und rund um den Kreisel und die Umgehungsstraße kurvten unermüdlich sehr geräuschvoll die Ferraris. Das erklärte sich uns bald, denn vor dem Museum bekamen wir Ferrari-selber-Fahren für 80 Euro pro 10 Minuten angeboten - nein Danke.
So verschlafen Maranello auf uns wirkte, vor dem Museum waren plötzlich ganze Busladungen mit Touristen. Im Inneren waren hauptsächlich Autos ausgestellt, Ferraris in den allerprotzigsten Varianten. Formel 1- Fahrzeuge jeden Alters, superbreite oder -flache Angeberschlitten und grazile Oldtimer. Nach gut 2 Stunden Aufenthalt sagte mein Mann, dass er niemals erwartet hätte, dass die Ausstellung so interessant ist. Aha. Mir hat am besten der Film gefallen war, der ein Zusammenschnitt aller Ferrari-Szenen aus berühmten Kino-Klassikern war.
Und weil mein Mann so lange gebraucht hatte, bis er sich sattgesehen hat, haben wir uns heute gegen die Via Emilia und für die Autobahn entschieden. Für diese Nacht hatten wir eine kleine Ferienwohnung mit Küchenzeile und das wäre doch die Gelegenheit zum Geld sparen und selber kochen. Dummerweise war Ostermontag, alle Geschäfte geschlossen und somit keine Möglichkeit um Zutaten einzukaufen. Vielleicht haben die ja was an der Autobahntankstelle, war meine Idee.
Hatten sie auch, allerdings nur heimische Feinschmeckerprodukte. Doch selbst mit einer Packung Nudeln für 4 Euro und den hübsch verpackten Tomaten im Glas sind wir günstiger als im Restaurant. Dazu ein Päckchen Parmaschinken, da müsste sich doch ein ortstypisches Gericht zaubern lassen.
Zunächst einmal haben wir uns aber Parma angesehen. Der Dom mit seiner von innen dunkelblauen Kuppel (wie der Himmel) hat schon was hergemacht, aber im Schatten der großen Städte, die wie in den letzten Tagen gesehen haben, war Parma doch nicht so ganz spannend.
An der Unterkunft angekommen gab es erst mal einige Aufregung. Das Hoftor war verriegelt und weit und breit niemand anwesend. Nur ein weiteres deutsches Paar, die auch eine Internetbuchung hatten. Aha, am Hoftor stand, dass die Rezeption sonntags geschlossen ist. Der Besitzer hat dann wohl auch Ostermontag frei, aber das Internet ließ mich buchen, schließlich ist kein Sonntag. Also habe ich die Telefonnummer von der Buchungsbestätigung angerufen, wo auch jemand dran ging, allerdings weder deutsch noch englisch sprach.
Nach einiger Verzweiflung hat die mit uns angekommene Dame einen Nachbarn angesprochen, der noch mal angerufen und gedolmetscht hat. Nach weiteren 20 Minuten Ungewissheit ist der Besitzer dann eingetrudelt und alles war gut.
Dann haben wir erst mal die inklusiven Leihfahrräder genutzt, sind ein wenig durch Casalmaggiore und seinen Vorort geradelt (interessanter Friedhof mit kleinen Andachtsräumchen für jede Familie) und am Po entlang.
Und schließlich haben wir eine Parmaschinken-Nudelpfanne gezaubert, die gemessen an unseren einfachen Möglichkeiten gar nicht übel war. Das Haus und das Zimmer waren übrigens recht geschmackvoll-schnuckelig eingerichtet, aber von der alten Kirche, die es mal gewesen sein soll, hat man nichts mehr gesehen.
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