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Montag, 06.04.2015
Das fing ja gleich gut an. Alle ins Flugzeug gestiegen, Flugzeug kaputt, alle wieder ausgestiegen. Per Vorfeldbus zu einem Ersatzflugzeug, ganz am Ende des Flughafengeländes. Nun waren wir also fast wieder in unserem Wohnort, fünf Stunden nach dem Aufstehen. Na toll. Immerhin, am Ende hat die Aktion nur 75min Verspätung eingebracht, ich hatte mit mehr gerechnet.
Am meisten Angst eingeflösst hat allerdings die wilde Taxifahrt vom Flughafen nach Marsaxlokk. Aber unser Urlaubsort mit bunten Booten, blauem Himmel, kleinen Häuschen und prächtiger Kirche sah wirklich aus wie aus dem Bilderbuch!
Dann sind wir noch in den nächsten Ort Birzebbuga gelaufen, wobei mein Mann eine Abkürzung durch kniehohes Gras gefunden hat. Birzebbuga hat einen schönen Sandstrand (Füße im Wasser, boah wie kalt), einen nicht so schönen aber vielleicht noch ganz interessanten Containerhafen und total abschreckende Öltanks mitten im Ort.
Bus nach Hause ganz knapp verpasst. Eine Stunde zu warten. Währenddessen ist es ganz schön kalt geworden, überhaupt war es deutlich kälter, als ich das im April ganz im Süden Europas erwartet hätte. Der nächste Bus kam nicht, andere Route genommen, mit umsteigen im Niemandsland, wieder warten, fast erfroren.
Dienstag, 07.04.2015
Heute sind wir mit dem Linienbus in die Hauptstadt Valetta gefahren. Liegt auf einer kleinen Halbinsel und die Strassen scheinen in allen Richtungen steil auf und ab zu gehen. Valetta ist total verschachtelt gebaut, dazu die typischen Holzerker an den meisten Häusern, sehr faszinierend. Anschliessend sind wir noch nach Birgu gefahren, eine der "Three Cities", mit einem tollen Yachthafen vor einer imposanten alten Häuserzeile. Und gegenüber auch wieder alles total verschachtelt zugebaut (wohl eine andere der "Three Cities"), ein Anblick, der sogar noch faszinierender war, als die vielen beeindruckenden Fotomotive in Valetta. Und eine der Yachten war so edel, dass sie sogar einen Hubschrauber an Bord hatte.
Mittwoch, 08.04.2015
Nachdem das gestern mit den Linienbussen gut geklappt hat, waren wir heute mutig genug, um quer über die ganze Insel zu fahren. Zuerst nach Valetta im Südosten, um einen Anschluss nach Nordwesten zu bekommen. Fast eine Stunde sind wir durch ineinander übergehende Städtchen gefahren, Malta ist hier total dicht bebaut. Dabei Staus und haarsträubende Engstellen für den Bus. Durch Mosta, mit einer der grössten Kirchenkuppeln der Welt. Erst danach, nach mehr als halber Strecke, wurde die Umgebung grün und immer hügeliger. Erstes Ziel war die "Golden Bay", Maltas beliebtester Sandstrand. Aber auch nicht wirklich groß und eingerahmt von Felsen, so viele Strände gibt es hier nicht. Obwohl Wetter für eine Fleecejacke war, war er gut besucht, will gar nicht wissen, was hier im Sommer los ist. Immerhin fühlte sich der Sand an den Füßen schon warm an.
Weiter nach Mellieha, unser heutiges Ziel war das Popeye Village. 50 Minuten Umstiege-Aufenthalt in der Mellieha Bay, man hätte von hier laufen können, aber erstens wussten wir den genauen Weg nicht und zweitens versüßten ein Sandstrand und ein Eis die Wartezeit.
Popeye Village wurde als Kulisse für den Popeye Film mit Robin Williams in eine steile Bucht gebaut. Und der Blick auf die schiefen knallbunten Holzhäuser ist wirklich zu cool!! Der kleine Freizeitpark ist allerdings eher für kleinere Kinder und hatte für uns wenig zu bieten, zumal in der Vorsaison Vieles noch nicht in Betrieb war.
Und weil wir nun fast im Norden waren, sind wir noch an den Fähranleger gefahren, was wieder längere Wartezeit für einen Bus bedeutete. Zu unserer Überraschung ist Cirkewwa tatsächlich gar kein Ort, sondern eben nur der Fähranleger, umgeben von einer Kaimauer aus Beton, die nur eingeschränkt einen Blick nach Gozo und Comino freigibt. Weiter vorne konnte man auf ein kleines Türmchen steigen, um über die Mauer zu schauen. Aber so viel Zeit bis zum nächsten Bus war nicht und da haben wir einem Stück Pizza den Vorzug gegeben. Die Rückfahrt klappte erstaunlich gut, beim Umsteigen an einem Krankenhaus irgendwo im Nirgendwo hatten wir sofort Anschluss und nach 1h 20min waren wir quer über die Insel (im Nordosten an der Küste entlang) zuhause, wobei das letzte Stück in einem kleinen, klapprigen Bus auf löchriger Straße schon etwas abenteuerlich war.
Donnerstag, 09.04.2015
Heute haben wir es etwas ruhiger angehen lassen. Gemütlich gefrühstückt, unsere Pension hat nämlich einen traumhaften Frühstücksraum, eine verglaste Dachterrasse mit Blick über den Hafen und die komplette Bucht. Den Vormittag haben wir in Marsaxlokk verbummelt, auf dem kleinen Markt und auf einer Bank in der Sonne. Wir hatten Tochter nämlich versprochen im "IPlace" zu Mittag zu essen. Dort bekommt man die Speisekarte auf einem IPad und kann damit auch surfen und spielen. Tochter fand das total cool, wir hätten uns lieber einen aufmerksameren Service gewünscht.
Dann haben wir noch eine richtig schöne kleine Wanderung gemacht. Erstes Ziel sollte eigentlich Peter's Pool sein. Auf der anderen Seite der Halbinsel, die die Marsaxlokk Bucht begrenzt, gibt es einen aus Felsplatten gebildeten natürlichen Pool. Dazu ging es erst mal quer über die Halbinsel und zwar steil bergauf. Nachdem wir erst mal am hässlichen Kraftwerk vorbei waren und am Kamm entlang liefen, führte unser Weg durch wunderschöne Blumenwiesen. Hoch über dem Ufer auf der anderen Seite schauten wir in eine große runde Bucht, die einen gleichmäßigen Halbkreis formte und von hohen hellen Felsen umgeben war. Das Meer schimmerte in klarem Blau und der Ausblick war traumhaft. Einen Weg nach unten gab es allerdings nicht. Ich war davon überzeugt, dass dies Peter's Pool ist, weil es so schön rund war, habe mich allerdings gewundert, dass er viel größer ist, als ich ihn mir von der Beschreibung im Reiseführer her vorgestellt hatte. Erst zuhause beim Blick in die Karte haben wir gemerkt, dass wir gar nicht am Peter's Pool waren, sondern über der Bucht Hofra Iz-Zghira.
Auf der Höhe entlang ging es weiter in Richtung der nächsten Bucht, vorbei an Blumen in allen Farben, einem kleinen Kirchlein, gruseligen Eingängen zu verlassenen alten unterirdischen Bunkern und einem weiteren Blick auf imposantes weißes Steilufer.
Schließlich kamen wir am Rande von Marsaskala an, an einem kleinen Hafen mit einfachen Fischerbarracken. Dann kamen wir an einen kleinen (einen wirklich unglaublich kleinen!!!) Sandstrand, der ganz gut besucht war. Heute war es tatsächlich ein bisschen wärmer und ein paar ganz Unerschrockene badeten im Meer, uns hat es gereicht mit den Füßen im Wasser zu laufen.
Noch eine Bucht weiter, wo das Wasser tief ins Land reicht, liegt das eigentliche Zentrum von Marsaskala. Sehr hübsch gelegen, mit dem Kirchturm im venezianischen Stil (sonst stehen hier im kleinsten Ort Kuppelkirchen), aber von den Läden und Restaurants nicht besonders reizvoll. Zurück mit dem Bus, die Füße haben ja heute einiges geleistet.
Freitag, 10.04.2015
Unser heutiges Ziel waren die Klippen von Dingli, die höchsten der Insel. Dazu mussten wir zweimal umsteigen. Beim zweiten Mal, am Flughafen, kam allerdings der Anschlussbus nicht. Wir kennen das ja nun schon, dass die Busse oft richtig viel Verspätung haben, aber dieser kam gar nicht, sondern erst der nächste, fahrplanmäßig eine Stunde später. So saßen wir 75 Minuten lang ziemlich frustriert vor dem Flughafen. Dann ging es weiter, mit einem vollen Bus, da die Linie an mehreren touristisch interessanten Punkten vorbei kommt. Und es war wieder einer dieser kleinen klapprigen Busse, der über die Schlaglochpisten flog. Ich hätte das niemals für möglich gehalten, dass man das ohne Achsbruch und Bandscheibenvorfall überstehen könnte. Der Fahrer fuhr wie der Henker und dann ging es auch noch an der Steilküste entlang. Das war wirklich nichts für schwache Nerven!! Das Problem war, ich habe schwache Nerven!!
Die Klippen waren ganz anders, als ich sie mir vorgestellt habe. Zweigeschossig sozusagen. Es ging ein kleines steiles Stück nach unten, wo noch mal eine Terrasse lag, mit landwirtschaftlicher Nutzung und kleinen Hüttchen. Alles war sehr grün, nur zwischendrin schaute immer wieder Gestein heraus. Nur daran, dass das Meer dahinter sehr viel tiefer war, konnte man ahnen, dass da noch mal richtig steile Klippen waren, aber sehen konnte man die von oben nicht. Und der Spazierweg führte auf dem Stück, für das wir uns entschieden hatten, an der Straße entlang, die aber recht ruhig war. Da gab es viele Fotomotive mit Blumen im Vordergrund und dem Meer ganz weit unten.
Im Ort Dingli haben wir den Bus nach Mdina genommen. Die alte Hauptstadt liegt stolz auf einem Hügel und hat eine ritterliche Vergangenheit. Direkt vor ihren Toren liegt die grössere modere Stadt Rabat, wo der Bus hält und wenn man dann durch ein Tor in Mdinas mächtiger Stadtmauer kommt, ist es, als würde man in eine andere Welt kommen, ein einziges Freilichtmuseum. Die Gassen teilweise zu eng für Autos, aber die Häuser groß und mit trutzigen Mauern. Auf der anderen Seite von Mdina hatte man von der Stadtmauer herunter einen ganz unglaublich tollen Blick. Mosta, Valetta, die ganz Ostküste lag einem zu Füßen!
Auch am Rückweg haperte es mit dem Umsteigen und so ging ein ziemlich anstrengerder Tag zu Ende.
Samstag, 11.04.2015
Heute ging es noch mal nach Valetta und von dort mit der Fähre durch den Marsamxett Hafen nach Sliema. Hier stehen an der Hafenpromendade moderne Häuser und ein Einkaufszentrum, ein gemütliches Restaurant haben wir aber vergeblich gesucht, uns schließlich schon ziemlich hungrig an der lärmenden Straße niedergelassen, wo wir wirklich unmöglich lange gewartet haben, dafür, dass das Essen nicht so besonders war. Überflüssig zu erwähnen, dass wir auf dem Weg weiter an der Promendade entlang noch Einiges sahen, was unseren Vorstellungen entsprochen hätte...
Über den innerstädtischen Berg sind wir nach St. Julian´s gelaufen. Die beiden Buchten waren noch ganz nett, dahinter liegt das Partyzentrum Maltas. Bars in Hülle und Fülle, aber in neuern und nicht besonders schönen Bauten. Hier noch einen Urlaubs-Abschieds-Cocktail getrunken. Mit dem Bus zurück nach Valetta.
Dort noch mal in die Upper Barracca Gardens gelaufen, um von dort den Blick auf den Hafen und die "Three Cities" bei Nacht zu genießen.
Sonntag, 12.04.2015
Sonntag ist der große Markttag in Masaxlokk. Holla, wirklich groß, Marktstände rund um den Hafen und ganze Busladungen voll Besucher. Den Markt nicht so ganz ausgiebig angeguckt, denn wir wollten ja nun doch noch den St. Peter´s Pool sehen. Also wieder auf die Delimara Halbinsel hinauf und diesmal den Naturpool wirklich gefunden, inmitten bizarrer Felsformationen. Sah schon cool aus, Mann und Tochter sind ein bisschen abenteuerlich geklettert, ich hingegen habe den Pool nur von oberhalb gesehen.
Zurück in Marsaxlokk doch noch Marktschnäppchen gemacht und dann war es schon fast stressig, in der verbleibenden Stunde zu Essen, weil doch alles so voll war. Gegen 15 Uhr hat uns das Flughafentaxi geholt und diesmal sind wir sanfter zum Flughafen und dann auch pünktlich nach Hause gekommen.
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