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Unser Bus hält auf dem Standstreifen der Autobahn Panamericana. Wir dürfen aussteigen, überqueren eine Wiese zur nächsten Straße. Dort warten schon einige Pickups auf Touristen, die zum Cotopaxi wollen. Uns gabelt Rico auf, der sich im Laufe der Tour nicht nur als Opa und Taxifahrer, sondern auch als sachkundiger Kenner des Cotopaxi-Nationalparks, als sorgsamer Bergführer und emotionaler Anheizer beim Fotografieren herausstellt.
Wir erhalten im Besucherzentrum eine eindrückliche Einführung in die Gefährlichkeit des aktiven Vulkans Cotopaxi, trinken einen Coca-Tee gegen die Höhenkrankheit und werden von Rico auf eine Höhe von 4600m Höhe transportiert (Alexander von Humboldt wäre neidisch geworden, der ist 1802 auf „dem schönsten Kegel der Welt" auf 4500m wieder umgedreht). Dann wirft er sich in Hochgebirgs-Kleidung und geht mit uns die Serpentinen zur 200m höher liegenden Berghütte. Leider gehen wir in kaltem Nebel und Wolken, und dann regnet es, dann graupelt und windet es gehörig. Uns ist kalt. Vom Vulkan sehen wir keine Spur. Und wir werden langsam nass. Außerdem ist ja die Luft knapp. Rico ermuntert uns - hier auf dem Cotopaxi sei alles möglich. Und so gehen wir voller Vertrauen weiter hinauf, erreichen 5000m Meter und den Gletscherausläufer, die Sonne kommt heraus und wir Strahlen um die Wette. Ganz kurz lassen die Wolkenverwirbelungen einen Blick auf den Cotopaxi-Gipfel zu. Ein Schauspiel sondergleichen. Nun dankt Rico, wir natürlich auch, Patchamama (Gottheit der Inka).
Auf dem Rückweg soll die Lagune Limpiopungo eigentlich ein schönes Spiegelbild vom Cotopaxi liefern, der hat sich allerdings schon wieder in den Wolken und im Regen versteckt. Und der Andenkiebitz war auch nur kurz da und nicht zum Fotografieren bereit. Also zurück nach Latacunga mit dem Bus von der nicht vorhandenen Haltestelle an der Autobahn.
Um unsere verlorenen Flüssigkeitsreserven aufzufüllen bestellen wir abends ein „7 up" (hier allerdings gesprochen: Siete uupp). Das Kopfweh ging weg.
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