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02.02.2012
Olgas grosser Tag ist gekommen. Ich schleiche mich deshalb kurz vor 9 Uhr aus dem Haus, um ein paar Blumen zu besorgen. Der Florist ist nur zwei Strassen weiter und ich entscheide mich für einen Straus aus gelben und orangen Blumen. Am Vorabend hat mir Olga die Schlüssel gegeben und so komme ich auch unbemerkt zurück ins Haus. Aber ich hätte auch mit einem spielenden Orchester durch die Tür kommen können und sie hätte nichts gehört, denn sie war am Telefon. Sie ist gespaltener Gefühle als sie den Strauss sieht. Die Blumen gefallen ihr und sie freut sich, dass ich an sie gedacht habe, jedoch möchte sie auch nicht, dass man Geld für sie ausgibt. Aber heute kann sie sich ausnahmsweise mal nicht dagegen wehren, denn von überall erhält sie Blumen, Karten und Geschenke. Ich bleibe heute im Haus, da ich mir gedacht habe, ich könnte ihr bei den Vorbereitungen behilflich sein. Jedoch ist sie wie immer äusserst hilferesistent. Mir wird langweilig, denn Olga werkelt wie wild in der Küche, lässt mich nicht helfen und im Fernsehen läuft nichts gescheites. Also denke ich mir ich könnte ihren Hinterhof wischen, so als Ausgleich für die Gastfreundschaft die ichhier erfahre. Es hat sich einiges an Laub angesammelt, doch schon nach fünf Minuten steht Olga neben mir und fragt mich, was ich denn hier mache. Ich sage ihr, den Hinterhof wischen. Ihre Antwort: Arbeite nicht so viel! Schau lieber fern. Sie sagt mir ich solle nicht so viel arbeiten! Immerhin lässt sie mich jetzt helfen. Ich darf die Lasagne schichten. Tomate, Käse, Nudel, Tomate, Käse, Nudel und so weiter. Doch dies ist schnell vollbracht und ich beschliesse, doch noch den Platz zu wischen. Und nach einiger Zeit gibt auch Olga nach und lässt mich zu Tate schreiten. Sie ist aber immer noch überzeugt, dass ich mich überarbeiten werde.
Am Abend treffen dann auch die Söhne plus Frau und im Falle von Vince noch mit Baby ein. Der kleine kam im November zur Welt und hat nun schon eine handliche Grösse. Er ist auch sehr lange zufrieden und schaut neugierig in die Runde. Doch dann passt ihm etwas nicht und er tut das, was Kinder in dem Alter am besten können, weinen. Die Lösung ist umziehen. Nicht etwa Hunger oder volle Windeln, nein er fühlte sich in seinem Strammpler nicht mehr wohl, da er einen Fleck bekommen hat. Unter seinem Latz war der jedoch nicht sichtbar. Der restliche Abend vergeht wie im Flug bei wie immer zu viel Essen. „Meine" Lasagne scheint zu schmecke und sie merken sogar einen Unterschied, ohne dass sie wissen, dass ich sie geschichtet habe. Jop, das wird „der Unterschied" sein und nicht etwa Olgas Kochkünsten, die immer besser werden. Es wird viel geredet und Riccardo und Kim versprechen mir, mich am Samstagabend abzuholen, um etwas essen zu gehen. Zum Abschluss wird noch ein Gruppenfoto geschossen und dann ist auch schon Zeit, sich zu verabschieden, denn einige müssen morgen noch arbeiten.
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