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21.01.2012
Als ich heute aufstehe, ist das Wetter noch bewölkt. Dennoch gehe ich zum Strand, um zu frühstücken. Danach will ich in die Stadt, doch bin ich mir nicht sicher, welches Tram auf welcher Seite zu wählen ist. Ja, auch die Trams fahren verkehrt herum nicht nur die Autos. Daher beschliesse ich, einfach jemanden zu fragen. Nicht link, wähle ich zwei ältere Damen, welche am Strassenrand sitzen. Die sehen, als wären sie von hier und nach ihrem Alter zu urteilen, müssten sie die Umgebung auch kennen. Also rüber auf die andere Strassenseite und nachgefragt. Da schaut mich die erste etwas mitleidig an und fragt besorgt: "Are you lost?". Dies wird man übrigens oft gefragt, wenn man gerade auf einer Karte nach dem weg schaut. Sie sind halt so hilfsbereit diese Australier. Ich antworte also höflich, dass ich nur das richtige Tram suche. Da antwortet mir die zweite mit entschudigender Miene, sie hätten noch nie in ihrem Leben ein Tram benutzt.. Wie geht das? 70 und noch nie mit einem Tram gefahren. Entweder hatten die extrem viel nette Verwandte und Bekannte, die sie überall hingefahren haben, oder aber sie haben Plattfüsse wie eine Ente. Schlussendlich habe ich das richtige Tram gefunden. Tickets können übrigens meist nur im Tram gekauft werden, jedoch akzeptiert der Automat ausschliesslich Münzen und keine Noten. Also musste ich erst mal rumfragen, wer mir 5 Dollar wechseln kann. In der City angekommen, besuche ich das NGV Australia, das Kunstmuseum. Der Eintritt ist frei und im Erdgeschoss wird Aborigine Kunst gezeigt. Ich konnte mich jedoch nicht überwinden weitere Ausstellungen zu besichtigen, da ich einfach kein Flair für Kunst habe. Ich beschliess stattdessen die State Library zu besuchen. Dies ist ein wunderschönes Gebäude, welches sich eindeutig lohnt, zu besichtigen. In den oberen Stockwerken befinden sich zwei Ausstellungen; eine zum Thema Entwicklung der Bücher und eine über Melbournes Geschichte. Beide lohnen sich, da sie mit viel Anschauungsmaterial wie Bilder oder Ausstellungsstücken ausgestattet sind. Auch bietet sich von hier oben ein guter Blick auf den darunterliegenden Lesesaal, dessen Tische in einem Stern angeordnet sind.
Als ich raus komme scheint dann auch die Sonne und man bemerkt, welche Kraft sie hat. Daher gut eincremen. Von hier bummle ich noch ein wenig die Strasse rauf und runter und biege dann in die Chinatown ein. Man hat wirklich das Gefühl in Asien zu sein. Viele Schilder sind mit mir unbekannten Schriftzeicehn bedruckt und hin und wieder hat man das Gefühl, der einzige Europäer weit und breit zu sein. Dies hat jedoch auch seinen Vorteil, da man über alle Köpfe hinweg sieht und immer weiss, wo man ist. Von hier möchte ich noch die St Pauls Cathedral besuchen, doch hat sie aus mir unerklärlichen Gründen geschlossen. Somit kehre ich durch den Melbourne Parc zum Tram zurück und gehe ins Hostel.
Hier treffe ich noch auf einen weiteren Mitbewohner, einem Franzosen aus Paris. Der Versuch, sich auf Französisch zu unterhalten, scheitert kläglich. Ich danke all meinen grandiosen Französischlehrer/-innen für ihren fabelhaften unterricht. Eines muss hier noch angemerkt werden, wo ein Franzose ist, ist ein anderer nicht weit. Somit lerne ich auch gleich noch einen weiteren Zimmergenossen kennen. Mit ihnen geht es dann auch weiter in den nahegelgenen Park, wo bereits zwei weitere Französinnen und zwei Engländerinnen aus Manchester warten. Man beginnt sich zu unterhalten und tauscht aus, wo man schon war, was sich zu sehen lohnt und wie es weitergehen soll. Für mich als Neuling ist dies natürlich sehr interessant, kenn ich doch erst wenig von Australien.
Wie gesagt wo ein Franzose ist, ist der nächst nich weit. Daher kamen noch ein drei weitere dazu und das ganze sich vorstellen ging von vorne los. Dies klingt jetzt vielleicht langweilig, dennoch ist es jedesmal von neuem interssant, neue Leute zu treffen. So geht es bis etwa drei Uhr morgens weiter bis wir uns dann entschliessen, doch einmal schlafen zu gehen.
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