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Tongariro & Taupo - Im Zentrum der Nordinsel
Der Thermal Highway führte uns durch dichte Wälder ins Zentrum der Nordinsel. Hier wollten wir den berühmten Tagestrip „Tongariro Crossing" machen. Durch Papas gute Vorabrecherche fanden wir uns auf dem Campingplatz der Discovery Lodge ein. Niedlich angelegt mit kleinen Cabins und viel Grün. Wir hatten eine schöne Aussicht, auf den gegenüberliegenden Berg bzw. Vulkan Tongariro und die Nachbar Berge. Wir genossen die Sonne auf unseren Stühlen vor dem Auto, versuchten den aufdringlichen Vogel zu verscheuchen, der sogar bis ins Auto kam um nach etwas Essbarem zu suchen und bereiteten alles für den großen Trip am nächsten Tag vor und bruzelten am Abend einen großen Monk-Fisch. Der Sonnenuntergang tauchte die Berge und umliegenden Wälder in ein herrliches Licht.
Um 5:40 Uhr klingelte der Wecker, um 6:40 Uhr fuhr der Bus ab und bereits um 7:10 Uhr befanden wir uns auf dem 1 Kilometer der 19.4 km langen Strecke über die alten Vulkane, Krater und Lavafelder. Die Luft war nicht kalt und während langsam die Sonne aufging stapften wir zu den Sodasprings. Ein kleiner Bach begleitete ab und zu den Weg und man lief auf Kieseln, größeren Steinen und Holzpanelen entlang. Wie beim ersten Walk hatten es einige Wanderer besonders eilig. Die Wolken blieben den ganzen Tag unter den Bergen, so hatten wir eine tolle Sicht und warme Sonne auf den Schultern. Die Strecke führte vom Startpunkt, bei ca. 1.150 Höhenmetern, nach einem langen ansteigenden, zum Teil über gewundene Treppen führend auf 1.600 Meter. Zwischendurch machten wir immer kurz Verschnaufs- und Aussichtspausen, denn der höchste Punkt lag bei 1.886 Metern. Der Weg war zwischendurch gerade, führte durch eine Art Kratertal, dann ging es wieder auf einem windigen Pfad nach oben zu einem See. Beim schwarz-roten Krater, wo ein Schlot freigelegt war, hatten wir den höchsten Punkt erreicht und konnten nicht nur Taupo und den großen See sehen, sondern sogar bis zum Mt. Taranaki an der Westküste. Die überall verstreuten schwarz-roten Steine und Gesteinsbrocken erschwerten uns manchmal das Gehen, gerade beim Bergaufsteigen. So bald man über einen Kamm kam, gab es starken kalten Wind, so versteckten wir uns hinter einem hohen Stein, um zu pausieren und ein Muffin zu essen. Ameisenstraßen bildeten sich auf dem gewundenen Weg, eine schneinbar nicht endende Menschenkette schraubte sich empor, wenn man zurücksah. Aber es wurde mit der Mittagszeit auch immer wärmer, so dass wir anfingen zwischen mit und ohne Windjacke zu wechseln. Die Landschaft war trotz der eigentlich öden Farben und langweiligen Steinen berauschend. Über die Höhenmeter hinweg wechselten die kleinen Pflanzen und Grasbüschel, die gegen die schwarzen Steine kämpften. Okerfarbene Täler, wie eine Wüste mit zarten Rissen in der Oberfläche, dampfende kleinen Löcher zwischen den türkisen Seen und lustige Felsformationen bildeten das Bild. Und in der Umgebund die massiven schwarz und rot getönten Berge und ein Panoramablick in die Umgebung.
Beim ersten Abstieg sah man kleine türkisfarbenen Seen und einen großen blauen See. Lockeres Geröll und schwarzer Sand bildeten eine gute Grundlage, um mit den Fersen zuerst nach unten zu sprinten und den Tritt jeweils in der nachgebenden Masse zu verankern. Einziges Problem auf dieser traumhaften Strecke waren die Toiletten. Es gab jeweils eine am Anfangs- und Endpunkt. Sowie während der Route 2, die aber auch nah am Anfangs- oder Endpunkt lagen. Eine weitere längere Pause am See gab uns neue Kräfte bevor es wieder ein Stück bergauf ging. Nach dem letzten anstrengenden Aufstieg zum Ketetahi Hut ging es in Schlangenlinien nur noch bergab. Aber man glaubt es kaum auch das wurde nach kurzer Zeit anstrengend. Eigentlich wollte wir auf dem Weg nach unten nochmal eine Pause einlegen, aber es gab hier kaum noch einen schönen Platz, nur harte große Grasbüschel und Farne. Wir liefen durch und kamen nach den letzten Kilometern durch ein schönes kühles Waldstück mit den gewohnten herrlichen Farnen, Bäumen und kleinen Bächlein zum Parkplatz. Hier hatten sich schon zahlreiche andere Wanderer eingefunden, die nun ziemlich erschöpft im Gras lagen, auf den Bänken sassen und auf die Busse warteten. Wir hatten einen guten Zeitplan geschafft und mussten nur 15min auf unseren nächsten Bus warten. Auch wir nutzten die Zeit für eine Coca-Cola, ein Sandwich und Entspannen. Für die Strecke benötigten wir insgesamt mit Pausen ca. 7 Stunden. Wir machten uns frisch, packten alles zusammen und fühlten uns zum Weiterfahren fit genug. In Taupo tranken wir einen Kaffee in der Sonne mit Blick auf den See, der durch die umliegenden Berge und Ufer irgendwie an Italien erinnerte und campten dann auf dem freien Campground der Reids Farm am glasklaren Waikato Fluss. Wir merkten, dass wir körperlich doch etwas erschöpft waren und lagen entsprechend früh an diesem Abend im Bett.
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