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....Und es hat sich doch noch gelohnt... Wie ihr im letzten Fotoalbum eventuell gesehen habt, sind wir dann am nächsten Morgen ganz früh nochmals zu den Moeraki Boulders gefahren und hatten Glück. Es war Ebbe, und die wunderschönen Kugel-Steine lagen für uns bereit während alle anderen Touristen noch geschlafen haben - früh Aufstehen lohnt sich immer wieder. Anschliessend geht unsere Reise wir weiter südlich nach Dunedin. Da hatten wir das erste Mal wieder Internet-Zugang und konnten endlich unsere Eindrücke auf unserem Blog posten.
Weiter geht unsere Reise auf die Otago-Halbinsel welche wiederum mit einer einzigartigen Landschaft brilliert. Direkt nach der grösseren Stadt Dunedin geht's auf die Insel. Diese besteht aus gefühlten 1000 Hügel die es rauf- und runter zu fahren gilt, bevor man irgendwo wieder an einer Bucht ankommt. Ein kurzer Stopp oberhalb der in jedem Reiseführer erwähnten Sandfly-Bay muss natürlich sein. Vom Parkplatz zu Fuss runter an die Bay wäre es ein Marsch von ca. 40 Minuten. Wir haben uns vorgängig gefragt, was der Name Sandfly-Bay wohl in sich hat? Wimmelt es da von Sandflies wie mancherorts in Neuseeland? ... Die Antwort ist schnell gefunden. Es windet dermassen abartig stark, dass halt der ganze Sand am fliegen ist. Ich hab echt die Kriese und Panik steigt auf, dass unser 3.5t-Wohnmobil kippen könnte. Das schaukelt hin und her - kaum vorstellbar. Wir wagen die ersten 150 Schritte, kehren dann aber wieder um. Der Wind ist heute so stark, dass ohne Geländer ein Walk zur Beach echt lebensgefährlich werden könnte. Immerhin ist die Klippe neben dem Weg senkrecht abfallend. Wir fahren ein paar Kurven weiter zum nächsten Wonne-Hügel ‚Sandymout'. Laufen dort eine 1-stündige Rundwanderung ‚Lovers Leap' und geniessen einfach die stürmische Aussicht. Unsere Wädli sind uns dankbar, dass wir den Tag fast im ‚lounge-around'-Zustand geniessen, nach dem vorgängigen Mountain-steep-stair-trekkingJ. Den Abend geniessen wir gemütlich im slrh in Portobello, leider auf einem offiziellen Campground, da auch in dieser Gegend das Free Camping untersagt ist.
Am nächsten Morgen zeigt sich das Wetter von der rauesten neuseeländischen Seite. Stürmischer Regen und Nebel mit einer geschätzten Sicht von 10m. Da das Wetter für die nächsten 2 Tage nicht besser zu erwarten ist, verlassen wir die Otago-Peninsula schweren Herzens ohne die Albatross-Kolonie und die seltenen Gelbaugen-Pinguine gesehen zu haben. Unser nächster Zwischenstopp heisst ‚Kaka Point', da laufen wir trotz Eiseskälte und Sturm zum Nugget Point. Der Leuchtturm steht hoch über den bis zu 120m tief abfallenden, schroffen Felsen und Klippen und ist mit Jahrgang 1870 der älteste Leuchtturm Neuseelands.
Gerne hätten wir zwei Tage in den Catalins -Clutha County- verbracht. Eine wunderschöne Region die von den meisten Reisenden umfahren wird. Doch das Wetter spielt nicht ganz mit, und so nutzen wir den Regen für eine längere Fahrtzeit damit wir schneller zum Fiordland National Park und der ganzen Westküste kommen, da wir dort sicher mehr Zeit verbringen möchten. Die Fahrt ist trotz Regen immer auch ein unterhaltsames Abenteuer. So haben wir vor uns plötzlich ein Auto mit einer Ladung auf dem Dach, da hätte Obelix vor Freude Luftsprünge gemacht - lauter frisch geschossene Wildschweine. Während der Fahrt geniessen wir gute Musik, z.B. den Song ‚Down Under' von ‚Men at work' - jene unter euch die den Song kennen - ich weiss nicht wie es euch geht, ich hab immer das Gefühl die Welt gehört mir in diesem Moment! Seit ich den Song kenne (und das sind viele Jahre, ich mag mich erinnern dass mein Vater in meiner Kindheit dazu schon gerne Auto gefahren ist - da war sogar ER noch jung - gälllll Papa? hihi), verbinde ich diese Melodie mit Reisen, Freiheit, Weite und Genuss.
Alex und ich wechseln uns mit dem Fahren ab. Zuerst hab ich mich ein bisschen davor gedrückt, so ein 7-Meter-Schiff zu schaukeln war mir etwas suspekt. Aber nach den ersten 10 Minuten, läuft das wie von selbst... Was auch immer das heissen mag - dummerweise sind jedes Mal die Eier im Kühlschrank kaputt nachdem ich eine Weile gefahren bin (Vielleicht liegt's an der guten Musik die zeitgleich aus dem Lautsprecher dröhnt?).
Es wird langsam Abend und wir haben genug vom vielen Fahren bei starkem Regen. So beschliessen wir unser Nachtrevier zu suchen, sobald wir wieder an der Küste angelangt sind. Wir umfahren die letzten Hügel, entdecken die Küste und genau in diesem Moment lassen wir auch den Nebel und den Regen hinter uns. Was für ein Highlight- hier ändert das Wetter so schnell! Kurz nach Riverton an der ‚Colac Bay' finden wir wieder einen Traumplatz direkt an einer steinigen Küste wo wir frei campen dürfen. Herrrrrrlich! Nach einem gemütlichen Znacht und ein, zwei sehr guten Gläser Wein mit Buddha-Bar-Musik im Hintergrund und Blick aufs Meer, machen wir noch einen einsamen, windigen und kühlen Spaziergang. Wir geniessen die Meeresluft in der Abenddämmerung und beobachten dabei ein paar Pinguine die wohl grad die Gemeindeversammlung auf den Felsen abhalten.
Am nächsten Morgen packen wir unsere 7 Sachen fix zusammen und düsen früh los. Aber nicht ohne aus Versehen noch die Alarmanlage kräftig zu testen - die anderen wenigen Free-Camper hatten morgens um 7 Uhr sicher unheimliche Freude an uns... Das Gute ist, wenn man einen schlechten Eindruck hinterlässt- man ist überall nur einen Tag - auf nimmer wieder sehen hahaha.
Te Anau - Zentrum der Fiordlands
Wir erreichen ‚Te Anau' gegen 11Uhr und besuchen erstmal die Touristen-Info um uns nach Day-Walks und geführten Touren zu erkundigen. Hier in den Fiordlands muss man alles vom Wetter abhängig machen. Der Nationalpark gehört zu den regenreichsten Gegenden der Welt - jährlich fällt hier 7-9 Meter Regen - Wahnsinn oder? Da werden Wanderwege sehr schnell, sehr gefährlich und durchaus auch mal ein paar Tage unpassierbar. Diese Region bietet aber für Wanderfreunde diverse Highlights. Einige der bekanntesten und scheinbar weltweit schönsten Mehrtages-Tracks führen durch diese Gegend. Die Auswahl des richtigen Tracks ist extrem schwierig, da der Kepler-, Milford- sowie der Routeburn-Track (alle 3-6 Tagesmärsche) ganz unterschiedlich sind. Da die Temperaturen im Moment nachts teils unter den Gefrierpunkt sinken und dies bei Regen über Tage nicht gerade sehr lustig ist, entscheiden wir uns dazu - von jedem Kuchen das Sahnehäubchen abzuschneiden. So machen wir auf den verschiedenen ‚Great Walks' jeweils einfach einen Day-Walk. Am ersten Tag haben wir ca 15km des Kepler-Tracks gemacht. Er führt durch wunderschöne, verwunschene Märchenwälder - eine typische Kulisse auch aus ‚Herr der Ringe'. Ein weiterer Tag verbringen wir mit einem guided Day Walk am ‚Milford Track'. Wir hatten Glück, einerseits mit unserem Guide Chris der wirklich alles über die Bäume, Blätter, Tiere und Sonstiges was ‚kreucht und fleucht' Bescheid weiss. Andererseits auch mit der Gruppe, wir waren nur zu viert. So konnten wir viel lernen, sehen und staunen - die Gegend ist einfach unbeschreiblich schön.
14. März 2012 - Geburi Alex (Hipp-Hipp-Hurrra.... Ohhhhh - und nun die Wellllle....)
Der Tag beginnt für Alex mit einem Steve Wonder-Happy Birthday ab iPhone, gefolgt von Spiegeleier und Speck auf Toast bei Kerzenlicht. Entsprechend seinem Alter und auf seinen ausdrücklichen Wunsch, lassen wir sämtliche anstrengenden Aktivitäten sein und buchen zur Feier des Tages einen äusserst passiven ‚Pensionierten-Ausflug' zum ‚Doubtful Sound' (Fiord der Stille und Einsamkeit). Wir werden mit ca. 40 Rentner mittels Schifffahrt über den wunderschönen Lake Monapouri gefahren. Anschliessend fahren wir standesgemäss mit einem Car () über den Wilmont Pass und erreichen dort unser Cruise-Schiff mit welchem wir gemütlich durch den sagenhaft schönen Doubtful Sound gleiten. Auf der kurzen Car-Fahrt kommt doch noch etwas Action unter den Rentner auf. Als wir den noch kalten und etwas feuchten Car besteigen, stellen wir fest, dass sich darin hunderte von Sandflies breit gemacht haben. Da wurden die bewegungsscheuen Rentner plötzlich zu hippen Aerobic-Hasen. Es wurde geklatscht, aufgestanden, wild um sich geschlagen, ‚put your hands up in the aaaaiiir yeap yeap - clap clap ... hihi.. Hauptsache ein paar lästige Fiecher weniger, dass war vielleicht ein Anblick... Selbstverständlich war in dem Touristen-Abzocker-Preis kein Lunch dabei, aber natürlich hätten wir für 35 Dollar eine Sandwich-Lunch-Box dazu buchen können (mjamiii ‚so Pampe-Weissbrot mit extra-old aged Mayonaise warscheinlich... dazu ne Scheibe Gammelfleisch und als Luxus-i-Tüpfchen ein runzliger Apfel und ein zerkrümmeltes Guetsli im Plastik-säckli - nei nei... sooo nöd mit eus'!. Nun, WIR können noch rechnen, und bringen unser Birthday-Picknick selbst mit. Günstiger und ganz sicher besser, auch wenn es dazu tatsächlich noch Zähne gebraucht hatJ. Das Wetter hat sich von seiner ziemlich rauhen, grauen und nassen Seite gezeigt, aber der Tag war wunderbar (passiv). Abends geniessen wir an einem schönen Fluss in unserem slrh ein leckeres Thai-Curry und eine gute Flasche Rotwein. So ist Geburi-Feiern doch äusserst fein...
Queenstown - Hauptstadt des Abenteuersports
Am nächsten Morgen brechen wir bei starkem Regen und d*** tem Nebel frühzeitig auf und erreichen nach gut 2,5h Fahrt die Stadt Queenstown. Die Stadt am Ufer des Lake Wakatipu ist das touristische Zentrum der Südinsel. Ein Treffpunkt für Nervenkitzelsucher und sämtliche Trekker. Wir standen der Stadt eher skeptisch gegenüber, denn ein Touristen-Mekka ist nicht gerade das, was wir zwei anstreben. Abenteuer wie Jet Boating, Bungy Jumping, Paragliding oder Skydiving ist uns zu adrenalinfördernd, wir ziehen nach wie vor das gemütliche Wandern vor.
Angekommen in Queenstown -nach wie vor bei starkem Regen und dickem Nebel bei gefühlten 7-10 Grad-, sind wir aber positiv überrascht. Es ist eine wunderbar sympathische Stadt, immer noch klein genug um überschaubar zu sein. Die Gebäude sind alle sehr schön erhalten und das Seebecken ist voller netter Restaurants und Kaffees. Nach 2 Wochen mehrheitlich ‚Camper-Pulver-Kaffee' geniessen auch wir wiedermal einen richtig exzellenten Cappuccino und eine heisse Schokolade vom allerfeinsten im ‚Café Patagonia'. Das Highlight ist nebst der Schokolade der ‚free Wifi'-Zugang. Das ist DER Brüller hier in Neuseeland, Internet-Verbindung zu finden ist eh nicht ganz einfach und dann erst noch ‚Free und Wifi'. So erhalten wir mal wieder einige längst abgeschickte WhatsApp- und Viber-Messages und lesen die neusten 20Min- und Tagi-Nachrichten.
Nachdem wir wieder up-to-date sind (und einmal mehr erkennen, dass wir sicher nichts verpasst habenJ), gönnen wir uns einen Restaurant-Lunch. Wie vorausgesagt - aber ehrlichgesagt nicht daran geglaubt- verziehen sich sämtliche Regenwolken und der d*** te Nebel innert 30 Minuten. Und die fantastische Berg-Szenerie rund um Queenstown wird sichtbar. Der absolute Hammer-Kino pur! Keine Wolke mehr, tiefblauer Himmel und eine Fernsicht wie zu Hause in den Alpen in den Herbstmonaten.
Wir beschliessen heute keine Berge mehr zu versetzen. Am Rande der Stadt führt eine kurze Gondelbahn auf den 446m hohen Bob's Peak der einem eine herrliche Übersicht auf die Stadt verspricht. Nach dem Lunch ist ein Verdauungsspaziergang nicht schlecht und wir lassen die Gondelbahn für den ‚Katzensprung' links liegen und marschieren auf dem Ticki-Trail auf den Hügel. Klingt doch schon so nach nem Kinderwagen-tauglichen-Weg. Ach den haben wir aber sowas von total unterschätzt!! Das war eine ganze Stunde wirklich fast senkrecht den Berg hinauf auf einem Weg der vom Regen äusserst glitschig und gefährlich war. Völlig ‚exhausted' kommen wir nach einer Stunde Verdauungsspaziergang oben an - und was wir sonst nie machen und der CFO normalerweise auch nicht gouttiert- wir nehmen die nächste sackteure Gondel retour den Berg wieder runter. Soviel zum Sport und ‚Geld sinnvoll ausgeben' an diesem Tag.
Alex liest im Reiseführer dass die Ortschaft Glenorchy, knapp 50km am Nordende des Wakatipu Rivers, eine Reise wert ist die man nicht versäumen sollte. Wir beschliessen uns dort unser Nachtquartier zu suchen und fahren die herrliche Strecke entlang des Sees. Gäbe es eine ‚must have seen/driven road before you die'-Liste; diese Strecke wäre No.1! Gigantisch schön! Der See unglaublich tief blau, das Bergpanorama, abwechselnd die Hügellandschaft wo ganz viele Szenen von ‚Herr der Ringe' gedreht wurden und am Horizont den beeindruckenden, tief verschneiten Mount Earnslaw (2819m). Glenorchy selbst besteht aus ein paar Häuser, darunter eines das Touristen-Info, Krämerladen mit Brot (Haltbarkeitsdatum Vorgestern), Bottle-Store, und Kaffee-Haus in Einem ist. Uns nimmt natürlich wunder, wo man hier frei campen darf. Ahh.. kein Problem. Nur nicht im Ort selbst. Sobald man rausfährt, üüüberall! Tja... nur gibt's an dieser Strasse nirgends Plätze wo man raus fahren kann oder jene die es gibt, sind wiederum explizit mit ‚no camping' markiert. Langsam steigt die Ungeduld bei beiden von uns. Wir sind müde vom Tag, vom vielen Fahren, dem Verdauungsspaziergang und den unendlich vielen Eindrücken. Nach ca. 1h Fahrt auf dem Rückweg Richtung Queenstown (kurz bevor unsere gute Laune definitiv kippt) finden wir dann mehr zufällig ein Basic Campground direkt am See. Wunderbar - Kriese gemeistert, Tag gerettet. Stuhl und Tisch aufgebaut - Apero steht bereit.
Nach gut 10 Stunden Schlaf lassen wir am nächsten Morgen unser ‚Hotel' stehen und starten eine wunderschöne 5,5-stündige Wanderung direkt vom Camper aus. Wieder ein Tag der nach eisigen Nachttemperaturen mit dickem Hochnebel und einer starken, sehr unangenehmen Biese die Morgenstunden etwas ungemütlich gemacht hat, später jedoch wiederum mit stahlblauem, wolkenlosen Himmel und angenehmen 20 Grad Wandertemperatur zur Höchstform aufgelaufen ist. Wir wandern die 5,5h sozusagen alleine. Wir treffen lustigerweise eine Wanderin an, die mit uns in der 4er-Gruppe den guided Walk am Milford-Track gemacht hat. Die Welt ist klein - insbesondere in Neuseeland. Ansonsten sehen wir den ganzen Tag über nur 2 Fischer, ein paar Vögel, ein paar Kühe und wen wunderts; hunderte von Schafen.
Wir geniessen den späten Nachmittag in der Sonne auf unseren Camping-Stühlen, mal einfach nix tun und nur die Berge beobachten... Heute Samstag, sind wir wieder in die ‚Zivilisation' nach Queenstown gefahren. Wir leisten uns eine Nacht auf dem offiziellen Campground mit Strom und Wasser um alle Tanks wieder aufzufüllen. Es ist unser erster Abend in einer coolen Stadt und nicht in der Wildnis oder in der Weite der Natur, so werden wir heute sicher mal wieder gute Musik und 1,2,3 Gläser Wein in Gesellschaft geniessen.
Wir wünschen euch allen ein hoffentlich frühlingshaftes Wochenende,
herzlichst Andrea & Alex
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Claudio Härzleche glückwunsch zum geburtstag - alex! De schämpis zum astosse gits denn bi mir wenn ihr zum ässe chömed. Liebi grüess us em früehligshafte züri, claudio
Christian & Christine Alles Liebe zum Geburtstag; HAPPY BIRTHDAY, Alex! Das war aber ein schöner chillout Tag mit den Rentnern in einem Boot :-))!!
Fäbu Oh da kommen bei mir doch Erinnerungen an meine Neuseelandreise auf. Wenn ich Dunedin lese sehe ich noch das Restaurant "A cow called Berta" vor mir. Wird von einem Emmentaler geführt. Die Tracks durch die Märchenwälder lassen ein wirkliches "Hobbit" Gefühl aufkommen. Wünsche euch noch eine gute Reise