Profile
Blog
Photos
Videos
... Wie sagt man so schön? Gut Ding will Weile haben... Die Anreise ist lang, doch haben wir das Beste daraus gemacht. Abflug am 31. Dezember - grundsätzlich könnte man sich den Silvester gemütlicher vorstellen als knapp 12 Stunden in einem Flugzeugsitz der Singapore Airline zu verbringen. Aber immerhin war es ein niegel-nagel-neuer A380 -ein kleines Erlebnis. Etwas enttäuscht waren wir darüber, dass der Captain uns nicht mal informiert hat als wir die Silvester-Zeit-Grenze erstmals überflogen haben. So mussten wir halt selbst etwas für Stimmung sorgen. Mein dritter Becher Rotwein hat mich wohl in einem ‚leicht' angeschwippsten Silvesterzustand so verzückt, dass ich diesen (voll) mit meinem zappeligen Knie mit viel Dynamik aus der Halterung geschossen habe und den roten Inhalt in hohem Bogen über meine hellen Jeans, sämtlichen neuen A380-Sitzen in der näheren Umgebung sowie über den ‚anschliessend-nicht-mehr-so-amused-neighbour' vergossen habe. Stimmung herrscht total! Happy New Year!
Die vielen Langstreckenflüge in den letzten Monaten haben wir langsam etwas im Griff. Nur an der richtigen Kombinations-Dosierung von Rotwein und Schlaftabletten feilen wir noch, um möglichst lange im Sitz zerquetscht schlafen zu können.
Umsteigen in Singapore - 14 Stunden Aufenthalt. Glücklicherweise haben wir uns da im voraus im Airport-Hotel (direkt über dem Abfluggate via Rolltreppe erreichbar) für 12 Stunden ‚eingemietet'. Das war eine sehr gute Idee - raus aus dem Flieger (mit weindurchtränkten Jeans zieh ich die verführerische Duftwolke einer Stark-Alkoholikerin hinter mir her) und erst einmal den müden, ‚vakumiert-gefühlten' Körper ausstrecken und eine Runde tiiief schlafen. Anschliessend haben wir kurzerhand unseren Budget-Vorsatz bereits am 1. Januar über Bord geworfen und uns eine entspannende Massage gegönnt. Schliesslich stand uns ein paar Stunden später ein weiterer 11-stündiger Flug bevor.
Am Mittwoch 2. Januar 2013, 10.45Uhr Ortszeit war die Reise endlich geschafft. Wir sind in Christchurch angekommen - Juhuii! Der Blick aus dem Flugzeugfenster auf die wunderschöne, wilde Küste welche in den unterschiedlichsten grüntönen schimmert, hat mir fast den Atem geraubt. Noch etwas benommen von der langen Reise übernehmen wir unseren kleinen Mietwagen für 1,5 Tage und fahren zum Hotel. An diesem angebrochenen Tag heisst es nur noch ‚irgendwie durchhalten und ja nicht in den Tiefschlaf fallen'. Abends schleppen wir uns in ein lokales Pub, geniessen ein sehr gutes Glas lokalen Wein (um ehrlich zu sein waren es eher zwei..), die obligatorischen ‚Fish & Chips' für Alex sowie die langersehnten, frischen ‚New Zealand Mussels' für mich. Trotz bleiernder Müdigkeit liege ich später unruhig neben dem tiefschlafenden Alex wach und zähl Schäfchen... Der Jetlag hat mich voll im Griff. Aber in Neuseeland Schafe zu zählen macht auch keinen Sinn, da ist man definitiv am nächsten Morgen immer noch damit beschäftigt.
Nach einem ausgiebigen Jetlag-Kater-Frühstück machen wir uns mit dem Mietwagen auf den Weg um die Umgebung zu erkunden. Christchurch ist seit dem Erdbeben am 4. Februar 2011 eine echte Geisterstadt. Unglaublich - der ganze Stadtkern mit zig Hochhäusern, Wohnblocks und Geschäften ist komplett abgeriegelt. Sämtliche Gebäude werden Stück für Stück abgebrochen, da das ganze Zentrum instabil ist. Man kann sich das nicht vorstellen, wenn man das nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Die Arbeit wird wohl noch Jahre andauern.
Wir fahren etwas weiter südöstlich nach Lyttleton, eine Kleinstadt ausserhalb von Christchurch an der Küste. Lyttleton ist (war) Bekannt für seine alten hübschen Gebäuden, bunt gemischten Cafébars und gilt als Feinschmecker-Mecka an den Wochenenden. Dort angekommen, treffen wir auf die nächste Geisterstadt. Wie ausgestorben. Gerade mal ein einziges Café gibt's, Menschen treffen wir keine an. Wie wir später erfahren, war das Epizentrum des Erdbebens eben genau in diesem Lyttleton. Eine weitere tote Stadt. Ob da jemals wieder Leben einkehren kann?
So stiegen wir wieder in unser winziges Miet-Hüpferli und fuhren über die wunderschöne, durch zwei gigantische Vulkanausbrüche entstandene Halbinsel Banks Peninsula nach Akaroa, 83km von Christchurch entfernt. Das klingt nach nichts, war aber eine fast drei-stündige Fahrt‚Yesss we are definitely back in NZ!'... und somit zurück in mitten der kurvenreichsten Hügelstrassen die man sich überhaupt vorstellen kann. Nach einem leckeren Seafood-Lunch im charmanten, äusserst malerischen Städtchen überrollt uns auch schon wieder die Jetlag-Welle und wir machen uns auf den Weg zurück ins Hotel.
Am Freitag, 4. Januar 2013, 08.00Uhr war es dann endlich soweit. Wir werden von KEA (Campervan-Vermietung) abgeholt und ins Depot gefahren, wo wir unser geliebtes Schublädli wieder in Empfang nehmen können (Schublädli= unser Wohnmobil. Eigentlich ein ziemlich grosses Mobil, aber da wir oben in der Alkove über dem Fahrerhaus schlafen und dieses Bett einer gemütlichen Schublade gleicht, nennen wir unser Gefährt nun einfach Schublädli - lädt gedanklich immer gleich zu einem gemüütlichen Mittagsschläfchen ein).
Selbstverständlich führen uns die ersten Kilometer Fahrt direkt zu allen grossen Food-Markets. Wie schon bei unserer letzten Reise musste als erstes Küche, Kühlschrank und Vorratskammer ‚kriegssicher' gefüllt werden. Unsere erste Nacht verbringen wir in Kaikoura als Freecamper direkt am Meer. Neben uns steht ein Wohnwagen der zum Espresso- & Cappucchino-Wägeli umgebaut wurde, direkt daneben ein Grill-Mobil welches frischen Lobster und sonstige Meeres-Delikatessen frisch vom Grill anbietet. What a place! Heaven down on earth.
Nach einer erholsamen und endlich mal ‚jetlag-losen Tefschlaf-Nacht' führt uns unsere Reise weiter ins Landesinnere nach Hanmer Springs, bekannt für seine Ski-Region im Winter und ganzjährig für seine ‚Hot Pools' - die heissen Quellen. Wir haben uns fest vorgenommen Hanmer Springs erst wieder zu verlassen, wenn wir in diesen Quellen gebadet haben. Leider blieb es jedoch beim guten ‚Vorsatz'. Wer hat schon das Bedürfnis in heissen Quellen zu plantschen bei Tagestemperaturen von über 30 Grad? Nicht gerade das typische Neuseeland-Wetter, und schon gar nicht sehr ‚anmächelig' um total verschwitzt in noch heissere Quellen zu steigen. Also verschieben wir dieses Projekt nochmals, wir können ja in den nächsten knapp 4 Monaten nochmals vorbei fahren.
So ganz angekommen in Neuseeland sind wir noch nicht. Wir haben nicht ganz soviel Glück mit dem Zustand unseres Campers. Unsere Hausbatterie macht bereits nach 12h ohne Strom fast schlapp, was mich vor allem in Anbetracht des ‚für sämtliche Katastrophen-Risiken gefüllten Kühlschrankes' ziemlich nervös macht. Es bleibt uns also nichts anderes übrig als die vorgesehene Wanderung gedanklich zu begraben und uns stattdessen bereits am frühen Morgen einen neuen Platz auf einem teuren powered-Campground zu suchen um unser Mobil mit Strom zu füttern. Ein Anruf bei der Vermieterfirma lässt darauf hoffen, dass die Batterie bei der Übergabe des Wohnmobils einfach nicht ganz gefüllt war und wir nun einfach 24 Stunden Strom laden müssen. Gut, easy... Pläne über Bord werfen - wir haben ja viiiiel Zeit... Bis wir dann am Strom angeschlossen waren, war es bereits wieder so heiss, dass wir nur noch einen kleinen Walk durch die etwas kühleren Wälder gewagt haben.
Am nächsten Morgen sieht die Batterie-Anzeige gar nicht schlecht aus und wir fahren frühzeitig los in Richtung Lewis Pass wo wir auf einem schönen Natur-Campground eine Nacht bleiben wollen und die Gegend erwandern möchten. Die Fahrt braucht etwas Geduld, es gibt ‚Stau' auf Neuseelands Strassen. Eine Schafherde wechselt gerade ihren Futter-Platz und geschätzte 500 Schafe traben vor uns auf der Strasse entlang. Da gibt's während 30 Minuten nur ein Vorwärtskommen im Mini-Schritt-Tempo.
Auch unser aktuellstes Wander-Vorhaben legen wir schnell wieder ad acta als wir auf dem Pass angekommen sind. Nichts ist mehr vom Hochsommer zu spüren. Es weht ein garstiger, starker Wind und dunkle, bedrohliche Wolken ziehen auf. Das geht doch schöner! Also entscheiden wir uns weiter nordwärts zum Nelson Lakes Nationalpark zu fahren. Das Wetter zeigt sich kurze Zeit später wieder von der sommerlich heissen und wunderschönen Seite. Allerdings tendiert unsere Batterie-Anzeige bereits nach wenigen Stunden wieder bedrohlich in Richtung des roten Bereiches. Grrrrrrr!
So geht das ja nicht weiter... Ganz zu schweigen von der Geschirr-Schublade sowie einem weiteren Kästchen bei welchen sich bereits die Scharniere verabschiedet haben und der Inhalt sich nun bei jedem Kürvli quer durch den Camper selbständig macht. Das Frisch-Wasser-Nachladen hat auch extrem Spass gemacht. Das Verbindungsstück vom Schlauch zum Wassereingang hat sich nämlich beim Einfüll-Versuch ebenfalls verselbstständigt so dass das Wasser überall (wirklich überall)war, nur sicher nicht im dafür vorgesehenen Wassertank.
Hochsaison - da leidet die Qualität auch bei Vermiet-Firmen die mit Top-Qualität werben. Nach weiteren Emails und Telefonaten mit dem Vermieter werfen wir unsere Wander-Pläne vom nächsten Tag WIEDER komplett über Bord und fahren statt dessen in die gut zwei Stunden entfernte Stadt Nelson um in einer Garage sämtliche Defekte beheben und eine neue Batterie einbauen zu lassen. Wir dürfen uns während der Reparatur auf Kosten von KEA jedoch verpflegen. Das muss man uns natürlich bestimmt nicht zweimal sagen. Wir machen es uns in der ‚Smugglers Bar' morgens um 11Uhr gemütlich, starten mit Cappuccino, gehen etwas später über zu einem fantastischen Pinot Gris und genehmigen uns einen leckeren Lunch den wir uns ansonsten nicht geleistet hätten. Selbstverständlich gehörte auch nochmals ein weiterer Cappuccino zum Abschluss dazu.
Nun ist unser Schublädli also endlich Reise- und Abenteuertauglich. Fast.... Eine Kleinigkeit noch... wir müssen zuerst mindestens 12 Stunden auf einen Strom-Platz um die neue Batterie ganz zu füllen... Aah Grrrrrrr.... Gleiches Spiel nochmals! Nur noch etwas heftiger. Nelson liegt am Tasman Sea da wo wirklich ALLE neuseeländischen Familien gerade ihre Sommerferien verbringen. Für überrissene 46 Dollar finden wir in Motueka noch einen Strom-Platz für eine Nacht, umzingelt vorne/hinten/rechts und links von Familien mit jeweils mindestens 11 Kindern - Partyyyyyy ! Natürlich trifft es mich wieder aufs Vollste. Genervt komme ich um die Ecke unseres Mobils gestürmt - Ziel Toilette - und werde natürlich prompt beinahe von einem entgegen fliegenden Baseball ko geschlagen. Rotzlöfffffffffffel - überalllllll - hiiiiiillllfeeee! Da gibt's nur eins; rein in den Camper, Fenster schliessen, laute Klimaanlage laufen lassen und fein Kochen - oooohm... da vergesse ich sogar all die kleinen Terroristen die mich umzingeln und mir Angst einflössen.
Ok. An diesem Abend sind wir uns definitiv einig. Die ersten 6 Tage sind wir doch noch nicht ganz in Neuseeland angekommen. Aber bekanntlich reist die Seele ja zu Fuss.... Und nach einer Nacht darüber schlafen, kommt es uns eigentlich ganz amüsant vor, mal einen richtig überfüllten Highseason-Kiwi-Campground zu besuchen. Jede Familie hat neben dem Camper oder Schlafzelt den Platz minutiös auf den Millimeter ausgenutzt. Alle haben ein zusätzliches Party-Zelt dabei welches als Lounge und Grill-Weltmeisterschafts-Stelle dient. Darin untergebracht ist fast überall ein ca. 700Liter-Kühlschrank der einem amerikanischen Foodcenter sehr nahe kommt, sowie mindestens zwei meist aber drei verschiedene Grills stehen. Holzkohle-Grill, Elektro-Grill und einen Gas-Grill. Es könnte ja mal einer aussteigen, und dann währen die Ferien wohl zu EndeJ. Die geschätzten (oder eher gefühlten) 11 Kinder pro Familie haben alle nebst dem Fahrrad noch ein Ersatz-Fahrrad dabei. Der Papa hat noch sein Auto irgendwie auf den Platz gequetscht, denn in den Ferien will man ja sicher nicht noch 18Meter laufen wollen bis zum Parkplatz vor dem Camp-Eingang. That's real Kiwi-Life!
So amüsant das ist, für uns heisst es nach dem Frühstück: nix wie weg hier! Wir fahren bei schönstem Sonnenschein los in Richtung Golden Bay! Unterwegs wollen wir uns endlich die Füsse etwas länger vertreten. Dafür haben wir uns eine tolle ca. 4stündige Wanderung auf dem Takaka-Hill ausgesucht. Voll motiviert stellen wir unser Camper auf der Pass-Höhe ab, schnallen uns die Wanderschuhe und Rucksäcke an und marschieren los. Nach rund 15 Minuten und geschafften 120 Höhenmeter kommt von der anderen Bergseite innert Sekunden aus dem Nichts dichtester Nebel auf welcher uns wie eine Wand am weiterlaufen hindert. Es bleibt uns nichts anderes, als wieder umzukehren. Haben wir also all die sündigen ‚real chocolate chip Fudge'-Riesen-Guetsli für den benötigten Power vor dem Abmarsch umsonst reingehauen. What a shame.
Wir fahren weiter bis zur Lachs-Farm in Takaka und erhoffen uns da frisches Lachs-Sashimi zum Lunch kaufen zu können. Aber nix da, wir müssten selber ran - Lachs fischen!! Wenn wir mit der Beute zurückkommen, würden sie uns diese selbstverständlich gerne so zubereiten oder filetieren wie wir es gerne hätten - natürlich auch als Sashimi-Cut. Alex und fischen??? Oje... da müssten wir wohl ein paar Tage ausharren bis wir die ersten 10gr Sashimi geniessen könnten. Das Fischen-Lernen haben wir uns aber als Pendenz notiert.
Wir fahren weiter mit verpufften Lunch-Träumen bis zum Cape Farewell der nördlichste Punkt der Südinsel. Dort machen wir dann unsere ‚Anti-Sashimi-Lunch-Pause' und laufen anschliessend endlich unsere erste, wenigstens gut zweistündige Wanderung. Ein herrlicher Marsch über verschiedene Hügel, durch Schäfli-Herden hindurch entlang der Küste. Einziger Wehmutstropfen für mich: wir mussten ebenfalls mitten durch eine Kuh-Herde hindurch. Aber das war am ‚Limit' für mich. Ehrlich. Die Kühe waren rechts und links ein Meter vom Weg entfernt, sitzend. Ich hab mit Puls 250 die Hitze ihres Atems gespürt und meine blühende Fantasie hat mir in diesem Moment das Szenario präsentiert, was wäre wenn nun genau alle Kühe wütend aufstehen würden - uuuuuuuhhhhoooa...()Mein Herz weiss noch nicht ob es davon rasen oder grad stehen bleiben soll. Trotz solch ‚spannender' (aber unnötiger) Herausforderung: Das ist wieder Neuseeland wie wir es lieben gelernt haben. Anschliessend suchen wir uns ein Nachtquartier. Das Info-Center empfiehlt uns den Wharariki-Campground, am obersten Zipfel der Westküste. Eine 6Km-lange, ziemlich fiese Gravel-Road führt uns in weiteren 30 Minuten ans Ziel...
Am Abend machen wir noch einen Spaziergang zum Beach. Dieser führt uns während gut 20 Minuten wieder über Hügel und an Schafen vorbei. Einfach wunderschön! Später kommen wir mit unseren Nachbarn ins Gespräch. Ein deutsches Pärchen um die 30j. reisen 1 Jahr durch Neuseeland. Da kommt bei uns grad etwas ‚Neid' auf. Aber 4 Monate sind ja auch mal nicht zu verachten, und wer weiss? - vielleicht sind wir schneller zum Dritten mal hier als wir heute denken würden. Gerne hätten wir am nächsten Tag eine ausgiebige Wanderung entlang der Krete gemacht doch leider durchkreuzt starker Wind und peitschender Regen unsere Pläne.
Unsere Reise führt uns zurück in den Nelson Lake Nationalpark. Mit neuer Batterie wollen wir hier nun wirklich mal 2,3 Tage verbringen und die Berge geniessen. Obschon die Wetteraussichten sehr gut waren, startet der Freitag etwas bedeckt. Kein Problem, Regenjacke und warmes Fleece-Gilet zur Sicherheit mitnehmen und losmarschieren (natürlich mit einem leckeren Gourmet-Picknick im Rucksack). Unsere heutige Tour führt uns während fünf Stunden um den Mount Robert am Lake Rotoiti.
Nach zwei Stunden Aufstieg wechselt das Wetter wieder schlagartig. Es beginnt ein unangenehmer Wind zu wehen, begleitet von feuchtem Nieselregen. In Neuseeland ändert das Wetter wirklich rasend schnell. Eben noch im Träger-Shirt wünschte man sich Kappe und Handschuhe dabei zu haben. In einer Hütte wärmen wir uns etwas auf, geniessen unser Picknick und machen uns anschliessend wieder auf den Weg. Ein wirklich schöner Tag geht zu Ende und endlich ENDLICH konnten wir mal eine Wanderung durchführen wie geplant. Wir sind angekommen, entspannt und geniessen abends ein leckeres Rinds-Filet in unserem Camper. Neuseeland ist wirklich extrem teuer, aber lustigerweise ist Rindfleisch das Einzige was verhältnismässig wirklich sehr günstig ist (fast vergleichbar mit den hiesigen Joghurt-Preisen. Wobei Joghurts oder allgemein Milchprodukte auch abartig teuer sind).
Der Samstagmorgen startet mit blauem Himmel, welcher zur einer weiteren Wanderung auffordert. Nach unserer gestrigen Super-Tour begleitet von einer Top-Energie sind wir ziemlich euphorisch und nehmen eine weitere 5-stündige Tour in Angriff. Nach einer guten Stunde aufwärts auf unebenem Würzeli-Waldboden merken wir aber schnell, dass die Energiereserven gestern ziemlich aufgebraucht wurden. Trotzdem kämpfen wir uns tapfer immer weiter nach oben. 1000 Höhenmeter durch den steil aufsteigenden Wald, wir sind fix und fertig als wir nach drei Stunden beim Picknick-Platz ankommen. Die Sicht ist überwältigend aber der zwei-Stündige Abstieg hat es nochmals so richtig in sich. Wir fühlen uns wie Greise und schaffen es grad noch so knapp unsere geschundenen Füsse für jeweils 10 Sekunden in den eiskalten Gletscher-See zu tauchen. Kopfschüttelnd mustern wir die Kinder die fröhlich im Wasser plantschen. Die Kiwi-Kids müssen über gefettete Enten-Haut verfügen. Zum Znacht gibt's eine riesige Spinat-Lachs-Feta-Quiche, die haben wir uns nebst zahlreichen Schoggi-Stängeli heute wirklich verdient.
Heute Sonntag heisst es für uns wieder weiter fahren. Unser Ziel ist die wunderschöne und abwechslungsreiche West-Coast welche wir bei der ersten Neuseeland-Reise im Eilzugstempo innert eines Tages abgefahren haben. Die Westküste ist eine sehr einsame Gegend. Weniger als 1% der Neuseeländer wohnen hier verstreut auf einer Fläche die fast 9% des Landes entspricht. Sie gilt als eine der regenreichsten Regionen dieser Erde und kommt auf locker 5000mm (5Meter!) Regen jährlich. Wir hoffen fest, hier ab und zu auch eine trockene Phase zu erwischen und euch dann in einer Woche von vielen schönen Erlebnissen berichten zu können.
Macheds guet - vo Herze en gmüetliche Sunntig und e gueti Wuche,
Andrea & Alex
- comments
omi elber meine lieben, gut, wenn man 4 monate vor sich hat, so kann man anfangs-schwierigkeiten total easy überstehen. Stellt euch vor, ihr hättet 3 wochen zur verfügung. danke für den bericht und weiter so.......hebeds guet und liebi grüess omi