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New Zealand 2
Westcoast - Nicht umsonst auch eher Wetcoast genannt
Unsere Fahrt vom letzten Sonntag vom Nelson Lake National Park an die Westküste dauerte knapp vier Stunden. Sie führte uns einmal mehr über geschätzte 500 Hügel und 10'000 Kurven. Aber die Kulisse war grandios. Die ‚Buller Gorge' (Schlucht vom Fluss ‚Buller') ist umgeben von dichtestem Regenwald, auf der Hangseite der Strasse entlang stürzen tobende Wasserfälle runter, teile der Strasse sind vom starken Regen mal wieder weggeschwemmt und halb provisorisch repariert oder es gibt einfach nur noch eine Spur. Da steht gegenseitige Toleranz an oberster Stelle, schlussendlich wollen alle nur gesund am Ziel ankommen. In Neuseeland klappt das bestens.
Unser Ziel hiess an diesem Tag Westport, die zweitgrösste Stadt im Norden der Westküste. Wobei Stadt also definitiv masslos übertrieben ist. Es handelt sich viel eher um eine lange und sehr breite Hauptstrasse an der es einige Geschäfte, Bars und Cafés gibt - allesamt am Sonntag natürlich geschlossen. Dazu bei unserer Ankunft heftigster Regen und dicker Nebel. Wir fühlen einmal mehr in einer Geisterstadt angekommen. Unsere Suche nach einem schönen Nachtquartier hat uns etwas Mühe bereitet. Entweder waren sämtliche Strassenränder so stark abfallend, dass wir zwei unfreiwillig die Nacht aufeinander verbracht hätten, oder dann blieb noch ein wirklich ‚abgef...' Industriequartier welches für mich definitiv ‚keine positive Fengshui-Ausrichtung' ausstrahlte. Keine zehn Pferde hätten mich hier übernachten lassen. Wir rollen mit unserem Schublädli langsam aber sicher müde und erschöpft durch den dichten Nebel (immer schööön im Fluss bleiben...) und finden tatsächlich einen kleinen Wegweiser ‚Coast access'. Wir wagen uns über eine schmale, ziemlich schlammig-versumpfte Gravel-Road und gelangen schlussendlich auf einen grossen Kiesplatz direkt am Meer. Et voilà - geht doch! Und siehe da, ausnahmsweise wird sogar mal offiziell geschrieben, dass overnight-camping für ‚self-contained Motorhomes' erlaubt ist. Wir platzieren unser Schublädli möglichst nahe an den Büschen, denn es gilt für diese Region immer noch eine heftige Sturmwarnung die nachtsüber anhält.
Glücklicherweise verlief die Nacht aber relativ ruhig, nur das laute und wuchtige Rauschen der Wellen die über den groben Stein-Strand schlagen begleiten uns in den Schlaf und wecken uns früh morgens wieder sanft aus den Träumen.
Unsere Montags-Mission besteht in erster Linie aus dem Finden eines zahlbaren powered Campgrounds. Wir müssen unbedingt in den luxuriösen Genuss einer gründlichen heissen Dusche kommen und falls irgendwie möglich noch Wäsche waschen.
Unser Tag startet mit dem üblichen Camper-Fullservice. Wasser auffüllen, Grauwasser ablassen, Toilette reinigen - wir sind wieder fit für weitere Tage. Gefolgt von einem wohltuenden und imposanten zweistündigen Spaziergang entlang der Küste vom Cape Foulwind bis zur Seal Colony an der Tauranga Bay. Das Wetter ist garstig, windig, richtig stürmisch aber vom Regen bleiben wir verschont. Die Westküste ist so faszinierend schön, da gehört dieses rauhe, graue und stürmische Wetter einfach dazu. Man liebt es hier geradezu - wie seltsam! (was nicht heisst, dass es einem nicht ‚grausam auf den Geist' gehen kann mit der Zeit).
Die Seal Colony hat momentan viele neue Baby-Seals... herzig und im Schreien stehen sie den menschlichen Babies sicher in Nichts nach.
Für die Mittagszeit haben wir uns wieder einen Logen-Platz am Meer gesucht. Ich backe uns leckere Kürbis-Parmesan-Küchlein im Ofen. Dazu gibt's Butter-Brötli mit etwas heimischem Lachs aus der Region Aoraki/Mt Cook. Göttlich!!! Das Leben in einem Camper (mit Backofen) ist schon ein Luxus den wir nicht missen möchten.
Ein weiterer kurzer Küstenspaziergang hilft uns etwas das stattliche Mittagsmahl zu verdauen. Unsere Fahrt führt uns weiter ins 50 Kilometer entfernte Karamea. (80 Hügeli hinauf/hinab, 400 Rechts- und 400 Linkskurven).
Karamea ist wirklich, wirklich am ‚A... der Welt' und das letzte erreichbare ‚Etwas' (weit entfernt vom Verdienst der Bezeichnung ‚Dorf') am nördlichsten befahrbaren Ende der Westküste. Ein weiterer, wunderschöner Fleck auf diesem Planeten. Wir waren auf alles gefasst, nachdem wir gelesen haben, dass die Kiwi's hier gerne ihre Ferien verbringen. Es ist ja Hauptsaison. Auf dem kleinen Campground angekommen, sind wir die EINZIGEN GästeJ! Unglaublich, sind wir die einzig Wasserfesten oder was ist los? Nun, wir geniessen es. Der Campground entpuppt sich als wahres Juwel für uns. Die Heisswasser-Duschen sind im Preis inbegriffen und auch nicht auf 5 Minuten limitiert. Und wir haben sage und schreibe drei Waschmaschinen und zwei Tumbler für uns alleine zur Verfügung. Was ist dass denn für ein Lotto-Sechser!
Am nächsten Morgen schüttet es zuverlässig gemäss Wetter-Prognose wie aus Kübeln. Und wirklich nicht zu knapp. Gut, der Wetterbericht sagte auch, dass es zwischen 14 und 16Uhr ein regenfreies Loch im Himmel geben wirdJ (wie gerne hätten wir Wetterfröschli Joachim dabei...). Nach einem gemütlichen Start in den Tag fahren wir knapp 20 Kilometer weiter zum letzten Zipfel der letzten befahrbaren Strasse im allerletzten ‚Etwas-Dorf'. Hier beginnt der bekannte Heaphy-Track, einer der neun mehrtägigen ‚Great Walks' Neuseelands. An diesem Ausgangspunkt hat es einen tollen basic Campground vom DOC. Wir sind gegen 11 Uhr hier und warten ab, bis sich die versprochene Regenpause abzeichnet. Ich nutze die Zeit um uns was Feines zum Zmittag zu kochen und bereite gleich noch einen leckeren Andrea-Hackbraten für den Abend zu. Und tatsächlich... Um 13.05 Uhr wird es plötzlich still. Der vertraute Trommel-Regen-Lärm auf unserem Dach lässt nach. Wir nutzen die Chance und sind innert drei Minuten ready fürs ‚Beine vertreten'. Wir laufen die erste Stunde vom Heaphy-Track bis zum Scott's Beach. Der Weg führt uns mitten durch den Regenwald, wir fühlen uns wie in einer riesigen Masoala-Halle - nur viel besser (aber auch kühler)! Nach einer kurzen Pause, kündigt sich vom Meer her bereits die nächste Schwarz-Front an und eilig laufen wir den Weg wieder zurück. Aber immerhin haben wir mit den 8 Kilometer 10% vom Heaphy-Track gelaufen. Er führt insgesamt über ca. 82 Kilometer während 4 Tagen an die Golden Bay ganz oben im Norden wo wir ein paar Tage zuvor ebenfalls waren. Wir überlegen uns noch, diesen mehrtägigen Great Walk ev. zu buchen. Wäre bestimmt wunderschön, nur vom Zielort via Shuttle zurück zum Ausgangspunkt sind es 460 Kilometer. In Neuseeland eine Tagesreise (ihr wisst ja, über 500 Hügel und 10'000 Kurven).
Nach einem mehrheitlich regnerischen, zumindest aber stets grauen Himmel den ganzen Tag über, wird die Regenwald-Kulisse gegen 20.30Uhr plötzlich feuerrot beleuchtet. Wir stürmen aus dem Wohnmobil und laufen die paar Meter über den Hügel in Richtung Meer. Dabei werden wir Zeugen eines wunderschönen Sonnenuntergangs - der Himmel brennt förmlich. Was für ein Tag und das Wetter kann sich tatsächlich jede Minute wieder komplett ändern.
Am Mittwoch-Morgen fahren wir zurück nach Westport, tätigen unsere Einkäufe für die nächsten Tage und düsen weiter nach Punakaiki zu den berühmten Pancake-Rocks und Blowholes. Da waren wir bereits im letzten Jahr (bei schönem Wetter...). Aber damals war bei unserer Ankunft gerade Ebbe und das Spektakel von den brechenden Wellen an den Steinen haben wir verpasst. Dieses Mal stimmt zwar das Wetter nicht so ganz, doch erleben wir das Schauspiel bei voller Flut. Sehr eindrücklich wie sich das Wasser in voller Wucht durch die Höhlen in die Steinformationen drängen! Immerhin macht der Regen mal wieder ein Mittagsschläfchen. Wir haben uns unterdessen der Westcoast-Wetter-Laune angepasst und nutzen jede regenfreie Stunde um einen kürzeren oder längeren Lauf zu machen. Heute reicht's für 2.5 Stunden und so laufen wir den wunderschönen (wenn auch extrem schlammigen) Porari River Track, entlang einer spektakulären Kalkstein-Schlucht.
Neuseeland im Sommer zu erleben ist wieder ganz anders als im Herbst. Am frühen Morgen sowie abends bei Dämmerung halten die Vögel ihre Konzerte ab. Das Zwitschern besteht aus einzelnen, ganz speziellen Tönen wie wir sie bei uns zu Hause nicht hören. Weiter blühen hier während den Sommermonaten Hortensien-Büsche wie Unkraut. Ganze Hänge leuchten in blau, weiss und violett. Kaum zu glauben wenn man bedenkt, wie viel wir für einen kleinen Stock Hortensien bei uns zu Hause im Gartencenter bezahlen müssen.
Nach einer weiteren Freecamp-Nacht geht's am nächsten Morgen weiter südlich nach Greymouth die grösste Stadt an der Westküste. Naja.. Wir finden mit etwas Suchen ein geöffnetes Café, daraus ertönen bereits herz-zerreissende Oldies à la Katzen-Jammer. Und dies morgens um 8.30 Uhr! Wir fallen innert Sekunden beinahe in depressiv-melancholische Zustände. Aber der gute Cappuccino lässt unser Herz rasch wieder erwärmen und den Gestank von alten ‚Fish & Chips' können wir kurzzeitig sogar ignorieren. Wir nutzen eine weitere regenfreie Pause um einen kurzen, einstündigen Küstenwalk zu machen. Die Wälder hier sind einfach alle ein absolutes Highlight.
Am Nachmittag fahren wir knapp 45 Minuten ins Landesinnere nach Moana am ‚Lake Brunner'. Die Tourismusregion ‚Lake Brunner' wirbt mit dem Slogan ‚Where the trout die of old age' - fragt sich warum? Sind die vielen Fischer alles Nieten?:-).
Vielleicht liegt es auch daran, dass die Gegend schlicht schläft. Sogar noch tiefer schläft, als anders wo in Neuseeland. Als wir zwei auf dem Campground ankommen (nebst einem bewohnten Caravan sind wir mal wieder die EINZIGEN Gäste) sind wir glaub für das ganze Dorf DIE Tages-Sehenswürdigkeit. Bei unserer Ankunft sassen so ein paar Oldies auf der Terrasse zum See. Nachdem wir uns installiert haben stellen wir überrascht fest, dass aus den paar Oldies mindestens 10 geworden sind, alle in alten Sofa-Fauteuils welche mühsam auf die andere Terrassen-Seite geschleppt wurden um uns frontal gegenüber zu sitzen. Wir scheinen sowas wie eine Zoo-Attraktion zu sein. Nun ja - spezielle Käuze hier.. Da gibt's nur eins - Rollläden runter.
Wir haben wieder mal so einen richtigen Abzocker-Campground erwischt. Fies hohe Preise die durch nichts gerechtfertigt sind (ausser dass es eben die einzige Camping-Möglichkeit ist) und die Dusche kostet auch wieder separat. Nun wir lassen uns unsere gute Stimmung nicht nehmen, gönnen uns ein Gläserl Prosecco und essen einen leckeren Risotto Parmigiano dazu.
Am nächsten Morgen wollen wir eigentlich weiter landeinwärts für ein paar Tage. Unser Ziel war der Arthur's Pass, ein riesiges Wandergebiet mitten in den southern Alps. Leider ist uns aber am Vorabend unser Pocket-WIFI-Gerät komplett ausgestiegen und wir sind wohl in nächster Zeit nie mehr näher an einer grösseren Stadt als Heute. Also werfen wir wieder einmal unsere Pläne über Bord und fahren zurück nach Greymouth. Auf unseren Fahrten werden wir übrigens immer bestens unterhalten. Wir haben vom Autovermieter so ein ‚Touristen Radio' erhalten. Das steckt man ein, wählt eine bestimmte Radio-Frequenz und schon werden wir via GPS geortet wo wir gerade sind. Sind wir nahe einer Stadt oder in einer speziellen Gegend, erzählt uns eine nette Stimme alles Wissenswerte zu dieser Gegend oder dessen Geschichte. Wenn wir in einem ‚bedeutungslosen' Gebiet unterwegs sind, läuft super Musik. Echt eine coole Sache, sowas wie ein persönlicher ‚Hopp-on Hopp-off Bus'.
Zurück nach Greymouth. Glücklicherweise kann uns der charmante junge Mann im Vodaphone-Shop weiter helfen - Problem somit rasch gelöst. In der Zwischenzeit -man glaubt es kaum- verziehen sich sämtliche Wolken und echt strahlend blauer Himmel kommt zum Vorschein. Die Westcoast zeigt sich endlich mal von der schönsten Seite. Wir beschliessen einstimmig, unser Pass-Vorhaben zu vertagen und den Tag an der Küste ohne jegliches Bewegungsprogram zu geniessen. Wir fahren noch etwas weiter südwärts bis Hokitika welches als Jade-Zentrum Neuseelands gilt. Wir beschliessen die gut 27 Kilometer entfernte Hokitika Gorge zu besichtigen, eine gemäss Werbung spezielle Schlucht mit blau-türkis-leuchtendem Gletscherwasser. Wie der Name Schlucht schon vermuten lässt, ist diese natürlich nicht ganz an der Küste sondern gut 27 Kilometer landeinwärts bei den Bergen zu finden. Und selbstverständlich hängen dort wieder all die fiesen grauen Wolken, welchen wir ja absichtlich entflohen sind. Das ganze ergibt dann zwar immer noch eine spezielle Schlucht, aber infolge mangelndem Sonnenlicht mehr eine graue Pfütze als einen türkis-schimmernder Pool. Pech gehabt.
Wir haben uns ganz in der Nähe einen schönen DOC-Campground ausgesucht, aber daraus wird dann wie verhext auch erstmals nichts. Denn zwischenzeitlich hat sich mein Handy selbst ‚aufgehängt' weil ich so viele automatische Apple-Nachrichten auf den Display erhalten habe ich soll mal endlich wieder ein iCloud-Update machen. Nix liess sich da noch machen, weder Nachrichten weg klicken noch das Handy ganz abstellen. Nun - nachdem unser Tag ja schon sehr IT-lastig begonnen hat, fahren wir halt einmal mehr zurück in die Stadt zu einem weiteren netten, charmanten Vodaphone-Engel. Mit etwas googeln hat er den Dreh raus und mein Handy gerettetJ. Wir sind wieder mobil -hurrraa! Klingt wahrscheinlich etwas mitleiderregend - wir sind ja schliesslich reisend und sollten nicht immer online sein müssen. Aber Neuseeland ohne aktuellsten Wetterbericht geht gar nicht - das ist schon fast lebensgefährlich wenn man irgendwelche Outdoor-Aktivitäten plant oder in der Nähe eines Gewässers übernachten möchte. Wir beenden unseren flexiblen ‚mehrfach-umplan-Tag' am Lake Mahinapua ebenfalls auf einem DOC-Campground. Wir lassen uns noch lange von der warmen Abendsonne verwöhnen und geniessen das DA statt DORT-sein.
Am Samstagvormittag düsen wir dann los in Richtung Arthur's Pass. Wir sind uns aber einig, dass wir uns bezüglich den Wetterverhältnissen auf dem Pass keine allzu grossen Hoffnungen machen. Plan B wäre dann: weiter fahren. Wir wollen endlich wieder einmal ein paar Tage Sommer, der Herbst und somit die kalten Tage kommen noch schnell genug während unserem Neuseeland-Aufenthalt. Auf der Pass-Höhe angekommen ist das Wetter zwar noch trocken aber es geht ein eisigkalter, garstiger Wind. Abgesehen von einer Kaffee-Pause hält uns da nichts lange auf und wir fahren weiter bis nach Craigieburn. Eine bekannte Ski- und Wanderregion auf der östlichen Seite der ‚southern Alps' und somit sonnensicherer. Der Wind bläst uns aber auch da noch beinahe im Stehen weg. Wir machen einen (ganz) kurzen Spaziergang um uns die Beine zu vertreten und bewundern die ziemlich spezielle Landschaft.
Weiter geht die Fahrt zurück nach Christchurch. Bei hochsommerlichen Temperaturen und Grillen-Gezirpe lunchen wir im Park. Später laufen wir durch die Stadt. Es gibt hier gleich neben dem total zerstörten Stadtkern ein neues Quartier namens ‚ReStart' welches am entstehen ist. Nach dem schlimmen Erdbeben 2011 haben sich die Ladenbesitzer die alles verloren haben und ja allesamt nicht zurück in ihre Lokalitäten können, zu helfen gewusst. Hier entstand und entsteht weiterhin ein neues hippes Event- und Lädeliquartier aus alten Fracht-Schiffs-Containier. Jeder Container beinhaltet ein Lädeli, wer über genügend Kapital verfügt, schweisst zwei Container zusammen und bringt noch Schaufenster an. Wirklich witzig! Dazu viele Strassenmusiker und sonstige -Künstler. Dieses ReStart-Quartier hat wirklich einen ganz speziellen Groove.
Die Frage wo wir übernachten hatten wir bis dahin noch nicht geklärt. In Christchurch selbst gibt's leider keine günstigen Camp-Grounds und Freecamping ist nicht erlaubt. Dank einer guten neuseeländischen iPhone-App finden wir einen ganz speziellen Geheimtipp auf der Banks Peninsula an der Charteris Bay. Hier gibt's einen riesigen Park benannt nach dessen früheren Besitzer ‚Orton Bradley'. Ein riesiges Gelände bestehend aus Golf- und Tennisplatz, ganz verschiedenen Wanderwegen, riesigen Blumen-Gärten und eben sogar einer kleinen Camping-Area. Volltreffer - hier werden wir sicher zwei, drei Tage bleiben. Wanderwege gleich vor der Schublädli-Tür haben wir schliesslich nicht alle Tage!
(.... Übrigens, soeben (es ist SA-Abend) hat die Erde mal wieder unter uns gebebt... Ziemlich speziell dieses Gefühl. In und um Christchurch gibt's nach wie vor ständig wieder kleine Erdbeben. Allerdings haben wir soeben gelesen, dass dieses Erdbeben das stärkste Nachbeben seit Juli 2012 war!!).
Heute Sonntag startete der Tag strahlend blau ohne jegliches Wölkchen am Himmel. Wir nutzen die Chance und nehmen gleich den anspruchsvollsten Walk in Angriff. Zuerst geht's eine ganze Stunde lang durch den riesigen Park. Wahnsinn die Ländereien die hier in Privatbesitz sind. Am Ende des Parks beginnt der lange Aufstieg zum Mount Herbert, mit knapp 1000 M.ü.M. der höchste Berg der Banks Peninsula. Wir kämpfen uns wacker durch dichteste Büsche die Hänge hinauf, dieser Weg ging schon länger keiner mehr. Nach gut 3 Stunden haben wir den Summit erreicht - die Aussicht ist sagenhaft. Wir blicken landeinwärts in die southern Alps, runter in die wunderschönen Buchten und in weiterer Ferne die tolle Küste und die unendliche Weite des türkisfarbenen Meeres. Total sind wir 19 Kilometer während 7 Stunden gelaufen. Unsere Füsse haben dementsprechend gebrummt als wir in Diamond Harbour angekommen sind. Unser ‚Autostöpplen' zurück an unsere Beach war glücklicherweise erfolgreich. Noch knapp acht Kilometer der Strasse entlang hätten wir wohl nicht mehr geschafft zumal sich erste offene Blasen an den Füssen bemerkbar gemacht haben. What a perfect day!
Wir haben nun die Kälte und Nässe hoffentlich für eine Weile definitiv hinter uns. Euch zu Hause wünschen wir bei den winterlichen Verhältnissen entweder viel Spass im Schnee oder dann einfach einen sehr gemütlichen und faulen Sonntag im warmen Zuhause.
Herzliche Grüsse
Andrea & Alex
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Georg Einmal mehr ein mitreissender Bericht. Ich bin schon soweit, dass ich das Rauschen des Meeres höre. Beste Grüsse aus der weissen Schweiz.