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New Zealand 2015 - News Nr. 2
Nach zwei Tagen am schönen Lake Waikaremoana wird das Wetter schlechter und für uns somit an der Zeit weiter zu ziehen.
Alex -mein super-Driver - schaukelt unser 4-Tonnen-Schiff wieder sicher um die gefühlten 500 Kurven auf der Gravel-Road zurück an die Küste bis nach Gisborne.
Ich bin äusserst dankbar, dass mein Mann ein so guter, geduldiger und ausdauernder Chauffeur ist. Leider ist das Fahren auf dieser Reise alleine Alex überlassen. Seit unserer Auswanderungs-Flucht nach Italien habe ich es versäumt, meinen Schweizer Führerschein endlich bei den Behörden gegen ein italienisches Biglietto/Patente di guida (oder so...) einzutauschen. Die Zeit vergeht, bald leben wir schon 2 Jahre im Piemont und damit ist auch die offizielle Schonfrist abgelaufen, in welcher ich diesen Wechsel noch ganz unkompliziert (haha - unkompliziert in Italien!) hätte vornehmen können. Nun heisst es ziemlich sicher, in Italien die Fahrprüfung nochmals zu absolvieren... Supi J. Bis anhin bin ich ja auch ganz gut mit meinem CH-Führerschein durch die Gegend gerauscht. Allerdings habe ich nicht gesehen, dass zwischenzeitlich mein internationaler Führerschein abgelaufen ist. Oh Schreck! Ohne diesen geht in Neuseeland nix. Eine aktualisierte Version stellt mir das Strassenverkehrsamt in Zürich natürlich nicht mehr aus, da ich ja offiziell nicht mehr in der Schweiz lebe. So musste ich wohl oder übel die Reise nach Neuseeland ohne gültigen Führerschein antreten und darf hier nun auch nicht fahren. Aber Alex übernimmt diesen Part souverän...! DANKÄ Alex!
Gisborne
Wir erreichen nach 2 Stunden wieder die Küste und fahren in Gisborne ein. Eine grosse Stadt mit schönen Stränden. Allerdings ist hier die Holzindustrie sehr dominant und entsprechend viele Lastwagen mit riiiiesen Holzladungen sind auf den Strassen unterwegs, die viel Lärm und Staub ungefragt verschenken. Irgendwie vermitteln die Trucks unglaubliche Hektik - uns gefällt's hier nicht. Nachdem wir unser Cappuccino-Manko aufgefüllt und die Sushis nun auch noch aus der Gisborne-Ecke mehr als nur ‚probiert' haben, verlassen wir diese Industrie-Ecke wohlgenährt und fahren noch weitere zwei Stunden bis nach Opotiki.
Bay of Plenty - Opotiki, Whakatane
In Opotiki weise ich Alex auf den Island View Family Holiday Park. Freecamping-Spots gibt's hier grad keinen, ausserdem haben wir Strom für unseren Laptop nötig. Ein grosser Vorteil auf den offiziellen Campgrounds.
Aber jeder Vorteil bringt auch Nachteile mit sich: sobald es eindunkelt, haben wir den Eindruck, mitten auf der Reeperbahn gelandet zu sein. Wir sind von einer neuseeländischen Zelt-Stadt umzingelt und jede Familie scheint die anderen mit der Dekoration des eigenen Zeltes überbieten zu wollen. Hallelujjjja... Weihnachten lässt grüssen. Es blinkt blau, grün, rot, regelmässig, unregelmässig, fliessend, irritierend... Da sind leuchtende Weihnachtssterne an den Fenstern der Häuser die reinste Augenweide.
White Island (aktive Vulkaninsel)
Am nächsten Morgen verlassen wir schleunigst das weihnächtliche Blink-Paradies und stehen kurz nach 8 Uhr bereits in der Touri-Info von Whakatane. Es ist einmal mehr ein wunderschöner Tag mit wolkenlosem Himmel und wir haben uns vorgenommen - trotz den Wucherpreisen - dieses Mal einen Ausflug auf die ‚White Island', der einzigen permanent aktiven Vulkaninsel Neuseelands, zu machen, obschon dieser Spass eine teure Angelegenheit ist, welches unser Cappuccino- und Sushi-Budget etwas strapazieren wird. Spontan entscheiden wir den heutigen Tag dafür zu nutzen. Bei den Wetterumschwüngen in Neuseeland kann man sich ja nie darauf verlassen, dass die Sonne am nächsten Tag auch noch mitspielt. Das Meer ist hier sehr ‚rauh' und das Geschaukel an einem schönen Tag mit ruhiger See reicht definitv schon aus. Ich möchte die 1.5-stündige Bootsfahrt nicht bei stürmischem Wellengang erleben. Ehrlich nicht...
‚The early bird catches the worm' - Frühaufsteher zu sein hat sich mal wieder als grossen Vorteil erwiesen. Es gibt noch freie Plätze für die heutige Tour und so sind wir - natürlich erst nach Unterzeichnung der Bestätigung, dass wir freiwillig und auf eigenes Risiko diese Gefahrenzone betreten werden - gut eine Stunde später bereits auf dem Schiff und schaukeln in speedigem Tempo zur Vulkaninsel. Wir haben zuvor viele Fotos gesehen und hatten eine ungefähre Vorstellung davon. Selbst die Füsse auf diese Insel zu setzen ist aber schon ganz speziell. Das Farbenspektrum, die brodelnden Löcher, die rauchenden und zischenden Hügel, der pünktlich zu unserer Ankunft zufälligerweise spuckende Geysir - fantastisch! Mehrheitlich waren die Schwefel-Dämpfe auch gut auszuhalten. Nur wenn gerade der Wind die Richtung wechselt brauchts einen Moment lang die Gasmaske, ansonsten wird das Atmen plötzlich unmöglich. Zwischendurch plagt uns ein starker Hustenreiz, aber die Faszination lässt den Gestank nach faulen Eier auch schnell wieder vergessen. Und wir werden fleissig mit Bonbons versorgt, um den Brechreiz gar nicht erst aufkommen zu lassen .
Für uns war es ein irrsinniges Naturspektakel und -erlebnis und wir sind dankbar dafür, dass wir diese Tour gebucht haben. Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass dieser Vulkan - würde er auf dem Festland stehen - als grosse Gefahr eingestuft werden. Aber auf dem Meer draussen, weit weg von Mensch und Infrastruktur (abgesehen von den Risikofreudigen) kann der stramme Kerl eigentlich spucken und brodeln wie er will...
Ohope Beach
Nach diesem tollen Tag fahren wir zurück ins vorherige Dorf und schnappen uns grad noch den letzten von jeweils drei geduldeten Camper-Plätzen für eine Free-Camp Night am wunderschönen Ohope-Beach.
Den nächsten Tag starten wir wieder etwas sportlicher mit einem Coastal-Walk direkt von Ohope Beach aus. Also was die neuseeländische Naturschutzbehörde für die Bevölkerung und die Touristen alles an Wege anlegt und pflegt ist einfach gigantisch! Auch dieser Küstenweg (5km) ist weitgehendst mit vielen vielen Treppen und fast durchgehend Holzgeländer angelegt, da die Wege sehr schmal sind und die Küste steil und gefährlich abfällt. Wetter- und salzwasserbedingt bedürfen diese Wege regelmässig grössere Unterhaltsarbeiten. Es würde uns interessieren, wie hoch das jährliche Budget für den Unterhalt von den tausenden von abgesicherten Wanderwegen ist.
Der Weg hatte es in sich mit den vielen Treppen! Eigentlich bestanden sicher drei Kilometer NUR aus Treppen. Sportlich hoch und runter, hoch und runter, keuchend hoch und runter, hoch und runter.... mit hochrotem Kopf, ächzend herauf kriechend, und runter stolpern, herauf kriechen und runter stolpern... WIR WERDEN ALT!!! Und jedes Jahr wird es uns bewusster und jedes Jahr kommt noch ein Wehwehchen dazu. Mal ists das rechte Knie, dann kommt das Linke dazu, aktuell die Hüfte oder dann die Zehen... Haha... irgendwie haben Teenies ja schon recht wenn sie finden, ab 40 gehört man zum Alteisen...
Auch ein wohlverdienter Cappuccino bringt noch nicht die gewünschte Energie zurück. Wir geben uns geschlagen und fahren Richtung Rotorua weiter. Auf der knapp 60km langen Strecke brauchen wir aber eine Lunchpause und ein Mittagsnickerchen J.
Rotorua
Die Gegend um Rotorua ist ein wahres Seen-Paradies. See reiht sich an See, einer schöner als der Andere. Rotorua ist die dynamischste Thermalgegend - auch Schwefelstadt genannt. Den Geruch von faulen Eiern muss man je nach Windrichtung aushalten, dafür erwarten einem hier sprühende Geysire, dampfende Thermalquellen und brodelnde Schlammtümpel. Wirklich faszinierend, wie diese Stadt auf fast schon brodelndem Boden gebaut wurde. Jedes Häuschen, jedes Motel und jeder Campground besitzt seine eigenen ‚hot thermal pools'. Die meisten verfügen noch über einen natürlichen Steamer, wo man tatsächlich seine Mahlzeiten steamen kann (das wäre scheinbar die diät-freundliche Kochmethode ).
Wir checken auf dem charmanten Campground ‚Cosy Cottage Family Park' ein und geniessen die heissen Thermalpools mit heissen 42 Grad. Nach spätestens 3 Minuten ist man relaxt, gebraten und gedämpft und hat den Blutdruck im Keller. Wie effizient!
Wir besuchen am nächsten Tag das ‚Waimangu Volcanic Valley' und staunen über die farbenpracht und die brodelnden und dampfenden Bäche und Blue Lakes. Später laufen wir noch auf den Rainbow Mountain. Die Aussicht ist leider nicht ganz so toll wie wir uns das vorgestellt haben, aber wir haben so immerhin wieder unsere 10km laufen/spazieren/wandern erreicht. Obschon wir - wenn immer möglich- nach einer Nacht auf einem teuren Campground die nächste auf einem Freecamp-Spot verbringen, gönnen wir uns noch eine zweite Nacht im Cosy Cottage inkl. persönlicher Bratung und Dämpfung unserer alten, müden Muskeln (vom fast nix tun... wirklich übel wie wir eingerostet sind).
Trotz Regenankündigung startet der Samstag noch sehr sonnig und heiss. Frühmorgens fahren wir zum Lake Tarawera. Hier entsteht ein neuer ‚Great Walk', die erste Etappe ist bereits begehbar: 15 Kilometer entlang des schönen ‚Lake Tarawera'. Hätten wir uns ein bisschen besser darauf vorbereitet, hätten wir ein Water-Taxi voraus buchen können, welches uns ans Ende des Walks zur ‚Hot Water Beach' gebracht hätte und wir hätten die Strecke zurück laufen können. Hin und Zurück 30km an einem Tag sind uns aber im Moment definitiv VIEL zu weit, und so laufen wir bis zu einer schönen Picknick Area und später wieder zurück. Was nicht ganz SO eine gute Idee war... Denn auf dem Rückweg sind uns natürlich die ‚Normal-Aufsteher' entgegen gekommen und so mussten wir uns jeweils in die Büsche verziehen, wenn wieder eine 30 Personen-Rentner-Wandergruppe auf dem 30cm breiten Weg entgegen geschlichen kam.
Aber so haben wir wiederum unser Tagespensum von gut 10km erreicht und können getrost die nächste Sushi-Filiale ansteuern und uns die Bäuche vollschlagen J. Unsere Beute verzerren wir unter riesigen alten Bäumen im ‚Redwoods Forest Park'. Die lauschigen Bäume verleiten uns wie so oft zu einem gemütlichen Mittags-Nickerchen in der Schublade. Weiter geht's nach
Taupo
Der wunderschöne Lake Taupo! Mit klarer Fernsicht auf die berühmten Vulkane Mount Tongariro, Mount Ruapehu und Mount Ngauruhoe. Wir schlendern durch die Stadt und beobachten die vielen Touristen. Taupo ist (wie auch Rotorua) eine Muss-Destination für alle Neuseeland-Reisenden. Nun fragt Ihr Euch bestimmt, was wir denn hier auf der Banana-Route machen. Nun, die meisten Taupo-Besucher haben den berühmten Daywalk ‚Tongariro Alpin Crossing' vor oder gerade hinter sich und landen deshalb früher oder später in dieser Stadt. Wir können die anstrengenden Wanderungen hier getrost links liegen lassen, die haben wir vor 3 Jahren gemacht als wir noch etwas fitter waren J. Wir haben kein bestimmtes Ziel und das ist auch mal gut so. In der Nähe der Haka Falls finden wir sogar einen Freecamp-Spot. Nicht ganz so romantisch, abgesehen von uns haben ca. 1'000 ‚junge Erwachsene Weltreisende' diesen Spot ebenfalls entdeckt und so kommen wir uns in dieser Hippi-Komune fast etwas wie die spielverderbenden Eltern vor. Aber jedem seine Welt, wir bleiben an diesem Abend in unserem Wohnmobil, was den Sandfliegen enttäuschte Gesichter beschert.
Eigentlich war wieder einmal Regen und Sturm angesagt und so wussten wir, dass sich der Lärmpegel gegen den späteren Abend sowieso ‚auf natürliche Art und Weise' reduzieren wird - gemein nicht? Aber zu fast schon fiesen Wünschen oder sogar etwas Schadenfreude sagten unsere Omis doch jeweils zu uns: Gott straft sofort.... Und so war es auch. Regen und Sturm blieben aus und die Youngsters wurden quitschfidel... Dieser Lärmpegel wäre eigentlich durchaus auszuhalten gewesen. Was mir wieder einmal ein exklusives Privatkonzert mit vielen Zugaben beschert hat, war Alex' Schnarcheinlage. Kurz nach dem Einschlafen stand ich fast senkrecht im Bett und hab bis 03.00 Uhr morgens kein Auge mehr zugemacht. Kennt das jemand von Euch da draussen, wenn jemand SO schnarcht??? So, dass keine Schlaftablette in Kombination mit Ohrenstöpsel auch nur im Entferntesten etwas nützt? Man müsste da mal die Dezibel an Lautstärke messen können...
Ziemlich zerknittert nach nicht mal 4 Stunden Schlaf versuchen wir (ICH), die müden Lebensgeister mit einem schönen Walk entlang des Lake Taupo zu wecken. Das hat zwar nicht ganz geklappt, aber die Strecke war wieder wunderschön. Es macht wirklich Spass, mal nicht einem Pflichtprogramm an einer Destination nachhetzen zu müssen, sondern Orte auch einfach mal ‚nur' zu geniessen wie sie sind. Es gibt so viele wunderschöne Seen hier in Neuseeland, dies ist Lebensqualität pur (nebst den guten Cappuccino's und Sushi's natürlich).
Wir fahren weiter nach Ngongotaha (ja, das ist auch in Neuseeland...)
Zurück am schönen Lake Rotorua finden wir in Ngongotaha den schönsten Campground direkt am See gelegen. Ganz ruhig, ohne Kids (sorry, Freunde mit Familien!), nur Wellenrauschen und direkter Seestellplatz zum günstigsten Preis, den wir bisher angetroffen haben. Hier lassen wir die Seele baumeln, führen Gespräche, schreiben Blog, verabschieden uns unter der Dusche von unseren Schweisskrusten und fühlen uns wieder wie neu geboren... Nur die schleppende Müdigkeit verfolgt mich noch. Aber das ändert hoffentlich in dieser Nacht! Alex ist zu müde zum schnarchen und verschont mich netterweise mit einem weiteren Privatkonzert in Folge. Mehr oder weniger ausgeschlafen machen wir uns am nächsten Morgen wieder auf die Fahrt rauf zur Küste. Wir fahren durch verschiedene schöne Küstenorte, aber irgendwie packt es uns nirgends so richtig um zu bleiben. Im Moment haben wir sehr heisses Wetter um die 26 Grad. Das mag nicht SO heiss klingen, aber in Neuseeland ist die Sonne so intensiv und das Licht extrem hell, dass man an so einem wolkenlosen Sonnentag eigentlich ausser Schattenplätze und Wanderungen früh morgens im Wald nicht viel machen mag. Am späteren Nachmittag erreichen wir Pauanui auf der
Coromandel Peninsula
Pauanui zeigt sich als ein Retorten-Kaff ohne Charme und Seele an einer wunderschönen Ecke der Coromandel Peninsula. Die Ortschaft verfügt über nichts anderes als Einfamilienhäuser von reichen Bewohner (mehrheitlich haben Sie das Rentenalter vor 20 Jahren erreicht), in der Mitte ein Airstrip, einige der Anwohner (oder deren Enkel) können somit ihr Flugi anstatt ihr Auto direkt vor dem eigenen Haus parken. Der Campground hier passt aber so gar nicht ins Bild. Ziemlich marode - alt und abgenutzt - genau wie die uralten Ladies am Empfang, die schon komplett überfordert waren, weil zwei neue Camper-Gäste eingetroffen sind J. Ist ja klar, der kleine Land-Fetzen für unser Camper muss ja zuerst mit frischer Bettwäsche bezogen werden und die imaginäre Küche muss noch gereinigt werden. Wir sind auf dem Platz umgeben von unbewohten Wohnwagen mit Vorzelt, wohl alles Bewohner, die nur fürs Wochenende hierher kommen, sich aber kein Haus mit Airstrip-Zugang leisten können/wollen und trotzdem über eine sexy Adresse verfügen möchten.
Wir sind hauptsächlich hier, weil es gleich um die Ecke einen sportlichen Hügel gibt, der einen schönen Morgenwalk mit fantastischer Sicht verspricht.
Der Lauf hat sich wirklich gelohnt. Ein sportlicher ‚Walk-the-Hill-Loop' auf knapp 400 m.ü.M. mit tatsächlich fantastischer Sicht auf die Bucht. Um 10 Uhr haben wir unser Sportprogramm absolviert und können uns für den restlichen Tag nun schattigeren und anti-schweisstreibenden Genüssen hingeben...
Weiter geht die Reise noch bis Coromandel Town, wo wir am Long Beach einen herrlich gelegenen Campingplatz finden. Natürlich ist dieser Platz nicht gerade unbeliebt mit dem schönen Strand, aber auf den ersten Blick erkennen wir keine grossen Gruppen, die viel Lärm machen könnten und quetschen uns mit unserem riesen Mobil in eine schmale Lücke der Kiwi-Zeltstadt. Es hat noch nicht mal so viele Kinder, unsere Nachtruhe scheint fast greifbar. Auch beim Eindunkeln hören wir praktisch keine Nachbarn, alle sind mehr oder weniger wortkarg mit ihren Barbeque-Genüssen beschäftigt. Und dann wird's dunkel. Und dann erwachen die Kiwis. Aber volle Dröhnung. Rechts von uns versammeln sich die Anwohner von ca. 10 Zelten zum singen und musizieren, links von uns versammelt sich scheinbar die restliche Zeltstadt um Ratespiele zu spielen. Das sind jene Spiele, wo man jeweils 2-3 Minuten keinen Ton hört, weil jeder fieberhaft am überlegen ist um DANN gleichzeitig und wild durcheinander schreiend, kreischend, grölend, rufend mögliche Lösungen in die Runde werfen. Und das während jeweils mindestens 10 Minuten, wie es die Spielregeln wollen. Und dann beginnts wieder von vorne. Und das Spiel geht mindstens 3 Stunden, ansonst gilt es als verloren - so haben wir es auf jeden Fall verstanden. Es bleibt uns also nichts anderes übrig als eine 3-Minuten-fieberhaft-überlegende Kreativ-Phasen-Pause abzuwarten um in diesem Zeitfenster das Einschlafen zu erzwingen...
Guten Morgen ... Wir haben heute gar keine Lust zum Laufen. So fahren wir weiter in Richtung Auckland mit einem letzten Fish&Chips-Halt in Thames, hier gibt's die BESTEN auf der ganzen Insel. Das muss/darf einfach noch sein (unser Spiegel zeigt uns immer noch in langgestreckter Form und in andere Spiegel schauen wir nicht rein J)...
Auckland
Für unsere letzten beiden Tage in Neuseeland quartieren wir uns in Auckland ein. Bis jetzt haben wir die grossen Städte immer grossräumig umfahren, da wir ja hauptsächlich die Natur geniessen wollten. Nun ist es aber an der Zeit, mal die Lebensqualität der Aucklander zu überprüfen. Für uns gibt's keine bessere Sightseeing Tour als jene zu Fuss. So laufen wir am ersten Tag mehr als 25 Kilometer kreuz und quer durch Auckland. Sehen wirklich schöne Strände, geniessen Cappuccinos und Grossstadt-Flair, marschieren durch diverse Parks, geniessen einen Picknick-Lunch auf einem Bänkli und belohnen uns mit einem Stück Tiramisu-Torte. Im 4-Stunden-Rhythmus gibt's zur Stärkung Entzündungshemmer-Schmerztabletten, so mögen auch unsere Knie und Fussgelenke den Marsch schadlos überstehen... Nach weiteren 15 Kilometer Sightseeing am nächsten Tag, einem Besuch auf dem Sky Tower und einem Abschieds-Sushi-Lunch wird es Zeit uns von Auckland und Neuseeland zu verabschieden. Ein knapper Monat fast Sonne pur - wir sagen definitiv ‚Auf Wiedersehen - bis zum nächsten Mal'!
Herzliche Grüsse nach Hause
Andrea & Alex
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