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Tag 48:
Im zweiten Anlauf hat alles wie geplant geklappt und wir besuchten Alcatraz Island. Mit der Fähre gings ab auf die Insel und kaum angekommen, setzte Regen ein. Diese düstere Stimmung passte aber optimal zum Gefängnis-Besuch. Zur Einführung gabs einen Film mit ersten Eindrücken zum Gefängnisalltag und viele Geschichten zu Ausbruchversuchen. Dann gings Richtung Zellen-Block.
Zuerst wurden wir durch die Duschen geschleuscht um uns mit Audio-Guides auszustatten. Man kann sich gut vorstellen, dass es hier nicht gerade gemütlich war zu duschen mit kaltem Wasser und unter ständiger Beobachtung der Wärter.
Weiter gings zu den Zellen. Auf drei Stockwerken Zelle an Zelle, nur gerade 2,3m hoch, 1.5m breit und 2,3m tief mit einer Pritsche, einem Lavabo und einer Kloschüssel ausgestattet. Teilweise gabs noch ein Regal oder ein kleines Tischlein und Radio. An Privatsphäre muss man da nicht mal denken.
Die ganz Gefährlichen wurden im sogenannten D-Block untergebracht, wo es auch einige Zellen zur Dunkelhaft gab. Wir konnten diese Zellen betreten waren aber froh, dass die Türen nicht geschlossen wurden damit noch etwas Licht da war. Es gab aber auch gute Dinge für die Gefangenen wie zum Beispiel die Bibliothek, die Musikstunde oder jede Woche 1 Pack Zigaretten.
Über die verschiedenen Ausbrüche konnte man vieles Lesen und auch die zwei Löcher sehen die die Insassen mit Löffel durch die Wand gegraben hatten.
Als Schlimmstes im Gefängnis galt aber, dass durch die Fenster ständig die sehr nahegelegene Stadt sichtbar war und teilweise sogar Musik und Stadtlärm bis zur Insel drang. So nah und doch so fern. Dies könnte man auch als zusätzlichen Psycho-Terror sehen. Schlussendlich konnten wir noch die Räume der Wärter und des Direktors sehen, deren Ansicht den Gefangenen stets verwehrt blieb. Das Gefängnis wurde 1963 u.a. wegen zu hohen Unterhaltskosten geschlossen und ist seit einiger Zeit ein Schutzgebiet.
Nach Beendigung unserer Tour war das Wetter noch nicht wirklich besser und wir genossen daher ein ausgedehntes Mittagessen. Leider wollte sich die Sonne nicht blicken lassen und so entschieden wir uns zum Besuch eines nahgegelgenen Sport-Outlet. Per Bus gings in die gewollte Richtung, jedoch gabs in der Nähe keine Bushaltestelle, sodass wir weiter Richtung Golden Gate Bridge fuhren.
Plötzlich hörte der Regen auf und die Sonne kämpfte sich einen Weg durch die vielen Wolken. Für uns perfekt, denn so gabs die Möglichkeit die Golden Gate Bridge noch vom Land aus zu sehen. Wir genossen die Sonnestrahlen und marschierten über die Brücke. So erhielten wir noch eine wunderbare Sicht auf die sonnenbeleuchtete Stadt. So haben wir zum Abschluss nochmals richtig Glück gehabt mit dem Wetter.
Ab morgen sind wir wieder Individualtouristen und reisen per Auto durch die umliegenden Nationalparks. Als erstes besuchen wir den Yosemite-Nationalpark, welchen wir aber leider wegen Schneefall nur teilweise besuchen können.
Wir freuen uns auf viele neue Naturschönheiten!
Bis dann, eui Tabea & dä Andi
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