Profile
Blog
Photos
Videos
Liebe Freunde, Bekannte und Verwandte,
ich wünsche Euch allen ein frohes neues Jahr!
Hier mein 5. Rundbrief aus Kirgistan:
Der Dezember war geprägt von vielen Festen und Feierlichkeiten. Mein Geburtstag, Weihnachten und schließlich Nowi God (Neujahr). Deshalb soll es in diesem Rundbrief vor allem um Feste gehen.
Doch zuvor ein kurzer Rückblick auf den November.
Gleich zwei Feste gab es im November zu feiern, die man auch aus Deutschland kennt. Erntedank und Laternen laufen, beides mit den Kindern von Nadjeschda. Ersteres wird auch in Kirgistan gefeiert, zweiters aber nur bei Nadjeschda mit deutschem Einfluss. Beides schöne Feste, die vor allem den Kindern sehr gefallen haben. Auch an den Wochenenden war ich öfters mit der Wohngruppe auf Konzerten oder Veranstaltungen und war deshalb sehr gut ausgelastet. Dennoch konnte ich an einem der Wochenenden einen sehr schönen Ausflug in den Ala-Archa Nationalpark machen (Bilder siehe Blog: http://www.offexploring.com/winklerduo/albums/ala-archa-national-park). Außerdem habe ich nach einer etwas längeren Prozedur mein Visum bis zum September 2014 erfolgreich verlängert!!!
Soweit in aller Kürze zum November, nun aber zum Dezember:
Gleich am Anfang des Monats gab es zwei Tage zum feiern: Der „Tag der Invaliden" (wörtliche Übersetzung), bei dem wir mit der Schule in den Zirkus und in ein Konzert eingeladen wurden und den „Tag der Freiwilligen" an dem ich auf einem Kongress der UNO war und verschiedene Vorträge auf Kirgisisch, Russisch und Englisch hören konnte. Ich habe also „nichts", „ein bisschen" und „viel" verstanden. Schließlich stand mein Geburtstag vor der Tür und wurde auch gebührend gefeiert: Zusammen mit alle Freiwilligen,anderen Freunden und 100 Pfannkuchen haben wir bei uns in der Wohnung gefeiert. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für alle Glückwünsche, Genschenke und Post. Ich habe mich riesig gefreut! Am nächsten Wochenende durfte ich dann auch gleich ein Geschenk einlösen und zusammen mit Conny, Solli, und Sophia in das Alamedin-Tal fahren und dort in einer Blockhütte übernachten. Ein toller Ausflug mit vielen Eindrücken. Unter anderem ein etwas blutiges kirgisisches Reiterspiel, bei dem einer Ziege der Kopf abgeschnitten wird und diese dann als eine Art Ball verwendet wird. Die beiden berittenen Teams versuchen die Ziege in ein Tor zu werfen. Ein kleiner Eindruck auch als Video auf meinem Blog (http://www.offexploring.com/winklerduo/videos/36016). Schließlich ging es dann auch ganz schnell auf Weihnachten zu. Zum Glück hält sich der Weihnachtsstress hier in engen Grenzen. Da es kaum Christen gibt (nur orthodoxe Christen) wird am 24. nicht gefeiert. Wir Freiwillige haben es dementsprechend entspannt angehen lassen und selbst etwas für Weichnachtstimmung gesorgt (Plätzchen backen, Kalender und Co.). Am Heiligabend selbst sind wir nach einer kleinen Weihnachtsfeier bei Nadjeschda in die Internationale Kirche gegangen und haben uns mal einen ganz anderen Gottesdienst angehört. Insgesamt 18 verschiedene Nationalitäten waren im Gottesdienst und am Ende durfte je ein Vertreter aus jedem Land eine Kerze anzünden. Nach der Kirche ging es dann ganz klassisch mit Essen weiter. Dazu waren alle Freiwilligen bei einer Freundin eingeladen und dort haben wir den Abend dann auch gemütlich ausklingen lassen. Insgesamt also ein sehr schönes und vor allem grundverschiedenes Weihnachtsfest. Gleich im Anschluss stand dann das wichtigste Fest Kirgistans an: Nowi God (Neujahr).
Im Prinzip handelt es sich um die gleiche Grundidee wie auch bei uns in Deutschland: Es wird das neue Jahr gefeiert. Trotzdem unterscheidet sich das Fest doch sehr von unserem. Da in der Sowjetunion Religion als nicht besonders förderungswürdig galt und sich die Sowjetstaaten doch auch kulturell sehr unterschieden, war man auf der Suche nach einem Fest, dass alle feiern konnten. Neujahr bot sich an und wurde so zum wichtigsten Fest der Sowjetunion und das ist es bis heute geblieben. An diesem Tag feiern alle: Kirgisen, Russen, Muslime und Christen. Im Grunde werden uns bekannt Elemente zu einem großen Feste vereint: So gibt es an Neujahr den Ded Maros (Väterchenfrost, wie unser Weihnachtsmann), Snegurotschka (Schneekönigin, aus der russischen Tradition), die Jelka (Tanne, geschmückt wie unser Weichnachtbaum), die Kinder verkleiden sich wie an Fasching und es werden Neujahrslieder gesungen (ähneln unseren Weihnachtsliedern). Natürlich darf auch ein Feuerwerk nicht fehlen. Im Vergleich zu Deutschland ist Neujahr aber eher ein Familien- und kein Party-fest. Alles in allem also eine Mischung aus Weihnachten und Silvester, ohne religiösen Hintergrund und mit viel Kitsch! Zum Beispiel tragen seit Anfang Dezember alle Verkäuferinnen in Supermärkten sehr lustige Weihnachtsmützen, überall hängt Lametta und im Radio laufen Weihnachts- und Neujahrssongs.
Auch bei uns in der Schule wurde Nowi God gebührend gefeiert. Mit den Kindern gab es eine große Feier, auf die sie sich schon Wochen gefreut hatten. Abends durfte dann auch die obligatorische Feier der Kollegen nicht fehlen, die sich schon stark von deutschen Betriebsfesten unterschied. An Neujahr selbst werden wir heute mit vielen Freunden und Bekannten zusammen feiern und das neue Jahr willkommen heißen.
Auch Euch allen wünsche ich einen gelungenen Start ins neue Jahr und viel Glück, Gesundheit und Erfolg für 2014!
С новым годом!
- comments