Waschprobleme / Jardins d'Eau zum Zweiten

Freitag, 9. Februar 2018 - meist bedeckt, Schauer, 26°

„Rares averses", seltene Schauer, lautet der Wetterbericht für den ganzen Tag. Nun, selten sind die Regengüsse nicht gerade - ein Dutzend Mal schifft es heute schon, gezählt haben wir allerdings nicht. Margrit füllt heute die Waschmaschine, die in einem ziemlich unaufgeräumten Anbau steht, in der Hoffnung, die Sachen würden bis Sonntag trocknen. Mangels Betriebsanleitung ist es ein kleines Kunststück, die Maschine zu starten, aber schliesslich gelingt das. Wie lange das Waschprogramm dauern wird, ist unklar. Nach gut zwei Stunden findet Margrit, das reiche jetzt. Wir schaffen es, den Befehl „essorage" (wringen) einzustellen, worauf abgepumpt und geschwungen wird, ohne Ende und was das Zeug hält. Gespült wird die Wäsche nicht; wie dieser Vorgang eingeleitet werden soll, ist unklar; eine Stellung „rincer" gibt es nicht. Als wir finden, es sei genug gewrungen, drücke ich den Knopf „arrêt" - Halt. Brav stoppt die Maschine, aber dann lässt sich die Tür nicht öffnen. Unsere Kraftwörter sind nicht druckfähig! Aber ein neuer Versuch hat Erfolg - das Ding scheint Bedenkzeit zu brauchen. Da die Wäsche noch voller Seifenlauge ist, muss sie Margrit von Hand spülen und auswringen. Wie macht das bloss unser Vermieter? Vielleicht habe ich jetzt ein bisschen ausführlich beschrieben, mit was für Schwierigkeiten man sich auf Weltreisen manchmal herumschlägt. Dass der kleine Wäscheständer dann kaum ausreicht - die Leinen hinter dem Haus bringen es aus naheliegendem Grund nicht -, ist noch das i-Tüpfelchen.

Nachmittag: Als eine trockene Phase zu beginnen scheint, fassen wir ins Auge, zum Aussichtspunkt „Belvédère de Taravao" hinaufzufahren, wo auch ein kurzer Rundgang möglich wäre. Aber schon als wir ins Auto steigen, fallen wieder Tropfen, und in die Strasse eingebogen, können wir bergwärts nur dicken Nebel sehen. Um wenigstens „irgendwo" gewesen zu sein, streben wir Richtung westlichen, helleren Himmel (von Blau keine Rede) und landen schliesslich zum zweiten Mal bei den Jardins d'Eau. Hier hat ein Bus eine Ladung Touristen ausgespuckt, wahrscheinlich Amerikaner (wie wir zu hören glauben) von einem Kreuzfahrtschiff, ein zweiter folgt gleich nachher. Die Anlage mag uns auch heute zu gefallen, und es bleibt auf unserem Rundgang gar trocken. Für das „Belvédère" bleiben noch Samstag und Sonntag Morgen, aber die Wetterfrösche machen uns wenig Hoffnung. Ich schaue schon mal die Vorhersage für die Coromandel-Halbinsel für nächste Woche an: Durchzogen, aber wenigstens kein Dauerregen.