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An der Südküste nach Teahupoo
Donnerstag, 8. Februar 2018 - wechselnd bewölkt, nachmittags Schauer, bis 28°
Der Tag beginnt einigermassen freundlich, wir können sogar Bergrücken des grossen Inselteils sehen. Bevor wir den heutigen Ausflug beginnen, buche ich einen Mietwagen ab dem Flughafen Auckland für 8 Tage sowie eine weitere Nacht im „ibis"-Flughafenhotel, damit wir uns am Morgen des 22. Februar durch die Campervermietung am Flughafen abholen lassen können.
Die Südküstenstrasse führt grossenteils unmittelbar der glatten Lagune entlang, oft ist der Höhenunterschied nur wenige Zentimeter. Bei Sturm aus Südwest dürfte die Strasse kaum passierbar sein. Am Ende des Dorfes Teahupoo ist die Strasse zu Ende. In einer Wendeschlaufe mit ein paar Parkgelegenheiten steht eine sich brechende Brandungswelle aus Stein mit einer eingebauten hölzernen Sitzbank. Der Surf soll hier oft besonders gewaltig sein und der Ort bekannt und berühmt dafür. Heute ist die Riffbrandung aber sehr bescheiden. Eine Fussgängerbrücke überquert das Flüsschen Tirahi. Am andern Ufer eine Tafel: „Randonnée interdite sauf autorisation du maire". Hier beginnt der auf der Karte eingetragene Wanderweg, dem wir wenigstens ein Stück weit folgen wollen. Der Bürgermeister kann uns mal. Anfangs geht es an eher ärmlichen Behausungen vorbei, dann durch einen Strandpark mit gepflegtem Rasen und ebensolchen Häusern dahinter. Nachher gehen wir auf dem steinigen, an wenigen Stellen etwas sandigen Strand, teils auf einer Wegspur oder auch weglos. Zwei Strassenhunde haben sich uns als Begleitung aufgedrängt. Es folgt ein netter Waldweg, der aber schon nach 200 Metern an einer Bachmündung endet. Ab hier muss man entweder über ein felsiges Wirrwarr kraxeln oder Privatgrund betreten. Ein frenetisches Gekläff vom Vorplatz eines Wohnhauses lässt uns zögern. Die aggressiven Hunde sind aber angekettet, und die dicke Hausbewohnerin deutet auf meine Frage an, wir könnten passieren. Gleich darauf wieder eine Unsicherheit, denn unmittelbar am Ufer ist kein Weiterkommen, und oben ist durch das Privatland kein klarer Weg erkennbar. Etwas frustriert brechen wir die Wanderung nach insgesamt einer halben Stunde ab und kehren enttäuscht zum Parkplatz zurück. Bei der „Autorisation"-Tafel erklärt ein junger Mann mit einem süssen kleinen Mädchen auf dem Arm, bei Sturm sei der Weg gefährlich, es seinen schon Leute zu Tode gekommen, deshalb die Bewilligungspflicht. Wir staunen über den Mangel an Eigenverantwortung. Wenn man in der Schweiz für jeden gefährlichen Bergwanderweg, wo schon Leute abgestürzt sind, eine Bewilligung einholen müsste...
Zurück beim Twingo erst mal wieder eine Schrecksekunde: Die Schlüssel-Fernbedienung geht nicht! Auf dieses moderne elektronische Zeug ist einfach kein Verlass. Gut, dass man das Auto wenigstens mit dem Schlüssel öffnen kann. Den Kofferraum allerdings nicht. Nach einem Einkauf im Carrefour - hier funktioniert die Türöffnung plötzlich wieder - kehren wir um 13 Uhr zum Haus zurück. Endlich ist wieder ein Bad im Pool möglich, um den Schweiss loszuwerden. Später buche ich in Neuseeland in der Nähe der Coromandel-Halbinsel und in der Gegend von Tauranga über Airbnb ein Haus und eine Wohnung für je vier Tage, wobei ich feststelle, dass die Auswahl so kurzfristig sehr beschränkt ist.
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