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06.05.2012
Es ist so weit! Ich werde heute aus einem Flugzeug 14'000ft über dem Boden springen und hoffen, dass die Schnur nicht reist, der Fallschirm sich öffnet und wir nicht im Wasser landen. Um kurz nach 12:30 Uhr werde ich dann abgeholt und zum Sammelpunkt gefahren. Dort warten bereits einige andere darauf in die Luft zu gehen. Anhand der Gesichtsfarbe kann in der Regel gesagt werden, wer auf seinen Sprung wartet, wer beim nächsten Mal dran ist und wer bereits gesprungen ist. Nun beim Ausfüllen des Formulars wird einem doch mal kurz mal mulmig zu mute, wenn man unterschreiben soll, dass man im Klaren ist, dass das Unternehmen nicht Haftet bei Unfällen. Dies ist man sich ja gewöhnt. Bei diesem Formular haben sie jedoch die Freundlichkeit, spezifischer auf die möglichen Verletzungen einzugehen. Auch kann man eine zusätzliche Versicherung abschliessen, für den Fall das etwas schief geht und man daher querschnittsgelähmt oder tot ist. Auch muss man eine Notfallnummer angeben, damit sie jemanden erreichen können, wenn etwas passiert. Muss ein toller Anruf sein: „Entschuldigung Frau X, aber ihre Tochter ist so eben gerade abgestürzt. Sie können sie abholen kommen. Ich denke, wir haben alle Teile zusammen." -.-Der beste Kommentar war jedoch: Dem Teilnehmer ist klar, dass bei einem Tandemsprung enger Körperkontakt von Nöten ist. Ich frage mich wirklich, was sich gewisse Leute vorstellen. Dass man drei Meter unter dem Instruktor an einem Seil hängt?
Dann ist es auch schon so weit und mein Instruktor und Tandempartner erscheint. Man muss eine Art Geschirr anziehen, welches im Flugzeug, dann an den Instruktor befestigt wird, damit man Unterwegs dann nicht verloren geht. Hatte wirklich schon bequemeres getragen, aber ausnahmsweise ist man mal froh, wenn etwas zu eng erscheint. Dann geht es per Minibus auch schon zum Flugplatz und von dort hoch in die Lüfte. Ab da habe ich keine Zeit mehr nervös zu sein. Die Aussicht ist einfach genial. Auch wenn es einige Wolken hat, sieht man immer wieder das Meer, die Inseln, den Strand und die Wälder. Einfach Atem beraubend. Dann wird das Licht Rot, dann Orange und der erste der Springt öffnet die Klappe. Als das Licht grün wird springt er. Dann sind wir an der Reihe. Unglaubliches Gefühl seine Beine aus einem Flugzeug baumeln zu lassen und dann einfach rausgeschupst zu werden. OMG! Der Wind rauscht einem nur so um die Ohren und es ist so laut, dass man nichts hört. Egal wie laut man schreit. Nach einer Sekunde in der man denkt: „ Was mach ich hier eigentlich?", ist es einfach nur noch genial. Dann kommt die Wolke. Ich wollte schon immer einmal wissen, wie sich eine anfühlt. Nun ja. Warm und flauschig ist so etwa das Gegenteil. Kalt und nass trifft es da schon eher. Nach etwa 60 Sekunden freier Fall, wird dann der Fallschirm geöffnet. Nun ist es ganz leise. Man hört kein einziges Geräusch. Man realisiert auch gar nicht wie schnell man gefallen ist, bis die Frau, welche die Fotos gemacht hat, an uns vorbei rauscht. Unglaublich! Man hofft einfach, dass auch sie irgendwann an der Schnur zieht. Nun schweben wir also über der Küste. Mein Instruktor hat mir versichert, dass er nicht im Wasser landen wird, da dies ein Kasten Bier für die Mannschaft bedeutet ;) Das sind mal Regeln. Ich darf dann auch ein bisschen Steuern. Wenn man genügend stark auf einer Seite zieht. Dreht man sich extrem schnell im Kreis und liegt fast waagrecht in der Luft. Hier hat man dann auch das Gefühl, welches man bei einer Achterbahn hat. So ein Kitzeln im Bauch. Dies hat man während dem Fall nicht. Das macht richtig Spass. Man dreht auf die eine Seite, dann auf die andere. Dann sind wir auch schon unten und landen am Strand. Das war wohl das Beste, was ich je getan habe! Wow!!! Dann muss ich noch 30 Minuten auf meine Fotos warten und werde zurück zum Hostel gefahren. Hier mache ich nichts Spezielles mehr. Später gehe ich noch joggen, dann wird gekocht und man unterhält sich. Irgendwie sitzen schlussendlich so viele Leute auf den Bänken dieser zwei Tische, dass man nie alle sehen kann, geschweige denn mit ihnen reden könnte. Es muss so ziemlich das ganze Hostel hier sitzen, denn es ist sehr klein. Es wird ein lustiger Abend mit viel Gelächter.
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