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04.04.2012
Nathalie ist erst heute Morgen um 3 oder 4 Uhr zurück gekommen und muss nun wieder dorthin, da man ihr in der Nacht nach sechs Stunden warten in der Notaufnahme gesagt hat, dass momentan kein Augenarzt Dienst hat und sie doch morgen wieder kommen soll. Man konnte ihr das nicht bereits am Anfang sagen. Ich begleite sie, da mein Auge nur noch schlimmer geworden ist und nun neben rot auch noch d*** geschwollen ist und immer tränt. Wir nehmen uns ein Taxi, da keine von uns in der Lage ist, auch nur ein Strassenschild zu lesen. Im Spital angekommen begeben wir uns in den 8.Stock. Nathalie hat einen italienischen Pass und wird daher gratis behandelt. Ich habe ein Reiseversicherung und sogar eine Kopie auf Englisch mit. Jedoch ist die Dame am Empfang zu faul, das ganze richtig zu lesen und als ich ihr meine Karte (wie eine Kreditkarte, aber von der Versicherung gebe) behauptet sie, sie könne sie nicht lesen und schickt mich wieder runter in die Eingangshalle. Dort versuchen sie die Karte mit einem Gerät zu lesen. Das scheint nicht zu funktionieren und so versucht man bei der Versicherung anzurufen. Bei uns zu Hause ist es aber mitten in der Nacht und somit erreichen sie niemanden. Dann wird mir mitgeteilt, ich solle kurz warten, da eine Frau mit mir bespricht, wie es nun weitergeht. Also weitere 15 Minuten warten. Die Dame, welche dann kommt, teilt mir jedoch lediglich mit, dass ich jetzt zahlen muss und es dann später von der Versicherung zurück verlangen kann. Das konnten die anderen mir ja nicht sagen -.- Also gezahlt, Adresse angegeben und wieder hoch in den 8. Stock. Hier darf ich mich dann ins Wartezimmer setzen. Zusammen mit Nathalie warte ich also darauf, dass etwas passiert. Nach 3 Stunden werden wir dann von einer Schwester aufgerufen. Doch diese macht nur einen Augencheck mit uns und teilt mir dann mit, dass ich eine Brille tragen sollte. -.- Was für Neuigkeiten!!! Wusste ich noch gar nicht. Ich trage schliesslich meine Linsen zum Spass! Danach geht das Warten weiter. Wohlbemerkt, keine von uns hat bis jetzt etwas bekommen, das das Tränen und die Schwellung lindern würde. Nur dass es anscheinend ansteckend ist, was es dann schlussendlich doch nicht sein wird, wie sich dann herausstellt. Nach weiteren 1,5 Stunden warten, bekommen wir dann endlich einen Arzt zu Gesicht. Er stellt sich auch gleich mit Vornamen vor, was für jemanden aus Europa doch merkwürdig scheint, aber hier gang und gebe ist. Er leuchtet also in meinem Auge herum und ich versuche so gut es geht, nicht jedes Mal weg zu zucken. Er ist tendenziell davon genervt, aber das ist nun mal ein natürlicher Reflex, der nicht so einfach zu unterdrücken ist. Dann ist er sich nicht sicher, ob es das ist, was er denkt, und will, dass sein Chef ein Auge darauf wirft. Dieser ist jedoch in der Mittagspause und so schickt er uns einfach essen. Er wäre dann in einer halben Stunde zurück. Das Positive: Nathalie und ich haben nicht dasselbe à scheint also nicht ansteckend zu sein. Nach der halben Stunde schaut dann sein Chef vorbei, begutachtet mein Auge, meint dass man nicht sicher sein könne, aber die Idee des anderen unterstützt und verschwindet wieder. Ich darf mich derweilen wieder ins Wartezimmer setzen, damit er mir nach einer Stunde das Rezept schreibt und mich noch fragt, ob die Medizinstudenten noch einen Blick darauf werfen können. Ehrlich, nach 6 Stunden war mir das so was von egal, ob noch jemand in mein Auge sieht.
Nathalie und ich holen nur noch schnell die Medikamente und gehen dann ins Hostel schlafen. Die Crème die ich bekommen habe hilft auch schon ziemlich gut und so gesellen wir uns noch zu Monika und den drei Typen, welche sie in der Zwischenzeit kennengelernt hat. Ein Kanadier, ein Deutscher und ein Engländer. Eine ziemlich witzige Truppe, aber der Deutsche ist echt komisch. Monika zieht dann mit ihnen noch weiter, während Nathalie und ich unter bedauern das Bett hüten müssen. Wie doof. Immerhin habe ich so endlich mal ein wenig Zeit für meinen Blog.
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