Profile
Blog
Photos
Videos
Heute machen wir mit einem Guide eine Tour durch Johannesburg und Soweto. Wir hätten ja zwar selber ein Auto, aber Johannesburg gilt als eine der gefährlichsten Städte der Welt und wenn man nicht weiss wo man sich bewegen darf und wo nicht, ist eine Tour die beste Option. Wir hatten auf Getyourguide eine Tour gebucht und dachten dann, dass wir in einer grösseren Gruppe unterwegs sein werden, aber wir hatten eine Privattour.
Zuerst fuhren wir im nördlichen Teil von Johannesburg, der als der reiche Teil gilt und wo eher die weisse Bevölkerung lebt. Wir sahen uns da zwei Häuser an, wo Nelson Mandela gewohnt hatte. Eines der Häuser wurde in ein Hotel umgewandelt und das andere Haus, war das Haus wo er bis zu seinem Tod gewohnt hatte und das wurde danach von einer seiner Töchter bewohnt bis sie leider an Covid starb. Seither steht das Haus leer. Er zeigte uns die liebglings Pflanze Mandelas und erzählte uns dass sein Spitzname Nil war. Dann fuhren wir weiter und etwas in die Höhe, wo wir dann eine schöne Aussicht auf die Nordseite hatten.
Danach ging es vorbei an einer teuren Schule und gleich nach der teuren Schule, kamen die gefährlichen Bezirke. Man merkte gleich, dass es von sauberen Strassen zu verschmutzten Strassen wechselte und es gab viel mehr Leute auf der Strasse. Unser Guide sagte zu uns, dass die Männer, die jeweils an der Hausmauer angelehnt sitzen, meistens Drogendealer sind. Er erzählte uns auch, dass er vor 10 Jahren in diesem Bezirk mitansehen musste, wie einem Polizist die Waffe abgenommen wurde und er danach erschossen wurde. Damals sei er direkt wieder nach Kapstadt zurück geflogen. Vor der Apartheid wohnten vorallem die Weissen im Stadtzentrum und dies hat seither gewechselt, dass mehrheitlich Schwarze und Flüchtlinge aus umliegenden afrikanischen Länder dort leben. Es wird keine Sicherheit mehr gewährleistet, was viele Unternehmen und Weisse dazu bewog aus dem Stadtzentrum weg zu ziehen.
Wir hielten dann beim Gerichtshof an, wo es auch Gefängnisse gibt, die man früher benutzt hatte. An diesem Gerichtshof ist besonders, dass man deren Sitzungen als Besucher/Zuhörer mitverfolgen darf. Wir waren gerade dort als sie eine Sitzung starten wollten.
Johannesburg hat v.a. im Stadtzentrum viele leere oder durch Banden besetzte Gebäude. Den Grund habe ich oben schon mal erwähnt, weil die Gegend zu gefährlich geworden ist, werden sie nicht mehr benutzt von den Besitzer.
Es gibt noch ein paar Banken im Zentrum.
Ein reicher Weisser hat angefangen die leeren Gebäude zu kaufen und in Appartments und Rooftopbars umzuwandeln. Vor Covid lief es ganz gut, aber seit Covid leider nicht mehr.
Diese Strasse mit seinen Gebäuden und auch die Bankenstrasse sind aber die einzigen eher sicheren Strassen im Stadtzentrum von Johannesburg und es ist auch einiges sauberer dort.
Man sieht auch, dass es eine Minenstadt war. Es sind noch einige Minenmaschinen ersichtlich. Aktuell wird in der Nähe des Flughafens noch Minenarbeit aktiv betrieben.
Auf dem Weg Richtung Soweto fuhren wir noch am Fussballstadion vorbei. Es war das Stadion vom Finalsspiel der Weltmeisterschaft 2010. Das Stadion wird heute immer noch für Fussballspiele oder andere Events wie Konzerte benutzt.
Danach kamen wir im geschichtsträchtigen Soweto an. Ein Teil von Soweto hat schöne grosse Häuser und wird von den Reichen bewohnt. Daneben gibt es die Townships. Diese wurden zur Zeit von Mandela mit besseren Häusern erweitert für die arme Bevölkerung. Heute stehen sie leer, weil sie dem Staat gehören und der Staat dafür Geld verlangt und somit leben die Menschen daneben in kleinen Blechhütten. Als Erkennungszeichen von Soweto gibt es 2 Türme, wo man auch eine Bungee-Jump wagen könnte. Allein in Soweto leben 5 Mio. Menschen.
Bekannt wurde diese Gegend wegen des Aufstand der schwarzen Studenten von 16. Juni 1976. Dabei ging ein Bild eines ermordeten 13-jährigen schwarzen Jungen um die Welt. Damals kategorisierte man in der Schule zwischen Schwarzen, Mix und weissen Menschen, wobei man die Schwarzen möglichst klein halten wollte und ihnen keine Bildung geben und z.B. den Unterricht auf Africaans führte, obwohl sie diese Sprache nicht beherrschten. Mit dem Aufstand wollten sich die schwarzen Studenten dagegen wehren. Es kamen leider viele Studenten an diesem Tag und den Folgetagen ums Leben. Sie wurden vom Militär erschossen. Dies war der Start gegen die Apartheid. Dies einfach in kürze erklärt und wie ich es verstanden habe.
Wir besuchten dort auch das Nelson Mandela Haus. Er ist in Soweto in einem kleinen Haus aufgewachsen, welches man jetzt in ein Museum umgewandelt hat.
Danach fuhren wir zurück zu unserer Unterkunft und fuhren dabei in Soweto neben dem Stadion des Fussballclubs Orlando Pirats vorbei.
Den Nachmittag blieben wir im Airbnb. Wir planten noch etwas die nächsten Tage und was wir sonst noch den Rest meiner Zeit in Afrika machen wollen. Am Abend wagten wir es noch kurz zu Fuss auf die Strasse, um beim Chinesen etwas zu Essen zu holen.
- comments