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Wir verbringen einen Tag im Bus. Und was man da auf der Straße nicht alles sehen kann: Als erstes natürlich die allgegenwärtigen Hunde, die stets die Ruhe weg haben, Hühner, Truthähne, Kühe, Esel, Pferde… und natürlich Müll. Es gibt Städte und Strecken, die sind blitzsauber - streckenweise hängen aber die Plastiktüten in den Büschen und Zäunen und der Straßenrand ist die Müllhalde.
Auf den Straßen sind hauptsächlich Collectivos, Busse, Motortaxis, Taxis und ein paar wenige Lastwagen unterwegs, Privatautos noch viel weniger. Dann gibt´s da noch die spielenden Kinder jeglichen Alters am Straßenrand.
Auf der Straße liegt auf unserer kurvenreichen Tal-Strecke mit steilen Hängen heruntergepurzelte Steine und Felsen, manchmal ist die Hälfte der Straße unter einer Schlammlawine verschwunden, oder es fehlt ein Stück, da der Fluss am Prallhang halt die Straße Richtung Meer mitnimmt. Oder ein Bach geht direkt über die Straße. Aber die Fahrer kennen ihre Strecke wie ihre Westentasche, statt Blinken wird durch Hupen kommuniziert, und überhaupt, diese Hupe - das ist hier eine Sprache für sich…
Besonderheit des heutigen Tages: In den Dörfern ist ein Drittel der Straße durch Planen, auf denen Kaffeebohnen trocknen, in Beschlag genommen. Manchmal trocknen die Bohnen auch ohne Plane (da wird dann abends zusammengekehrt) - oder ein darauf liegender Hund hilft beim Trocknen. Mit einem Holzschieber werden die Körner immer wieder gewendet und die Autos nehmen selbstverständlich Rücksicht. Und überhaupt, eine zweispurige Straße kann jederzeit dreispurig sein. Wie viel Nerven würden wir in Europa verlieren - hier ist das alles entspannt.
Wir übernachten in einem tropisch-englischen Hostal kurz vor der ecuadorianischen Grenze. Es ist schwül-heiß, Bananenbäumchen, Grillen, Schmetterlinge und bunte Vögel. Ein Bach rauscht in der Ferne - sonst hört man nichts. Auf der großen Rasenfläche grasen drei Pferde, die das Gras englisch kurz halten, dazwischen ist eine ganze Hühnerschaar unterwegs. Ein kleines Paradies, in dem sich der Magen von der Fahrerei wieder beruhigen kann. Der Hahn weckt ab morgens lange vor der Dämmerung, da hört man die Pferde vor der Zimmertüre das Gras rupfen… auch hier könnten wir länger bleiben, aber Ecuador wartet. Und ein weiterer Tag auf der Straße.
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