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Der Marae Arahurahu und das Tefaaiti-Tal
Dienstag, 30. Januar 2018 - wechselnd bewölkt, Schauer, bis 28°
Wieder eine Wikiloc-Tour, die hinter dem Marae namens Arahurahu beginnt. Dazu fahren wir einige Kilometer südwärts bis nach dem Ortszentrum von Paea - wobei das Zentrum nur schwer als solches zu erkennen ist. Es fehlen Ortstafeln, aber der Ort ist einigermassen an den Läden, der Kirche, dem Schulhaus usw. zu erkennen. Unter dem Begriff „Marae" hatten wir uns ein polynesisches Versammlungshaus in der Art jener herrlichen Gebäude in Neuseeland vorgestellt. Wir werden enttäuscht, denn die einstigen religiösen Stätten bestehen hier nur aus Mauern verschiedener Höhe; ein Dach gibt es nicht. Die ganze Anlage, die ein Gelände mit Rasenflächen, abgeschliffenen Lavafelsen und zwei steinernen Kultfiguren umfasst, ist trotzdem recht gefällig. Unser Wanderpfad - wie immer ohne irgendeine Bezeichnung oder Markierung - beginnt hinter der Anlage. Sofort tauchen wir in üppigsten Dschungel ein; fast tunnelartig windet sich der schmale, offenbar gut unterhaltene Pfad das Tälchen hinauf. Im Wikiloc-Beitrag ist von Pools im Bach die Rede, aber vorerst führt der Vaipohe River gar kein Wasser. Erst nach einer Weile beginnt es zu rauschen. Es müssen umgefallene Bäume überwunden werden, und zweimal überqueren wir, von Stein zu Stein hüpfend, den Wasserlauf. Überrascht stehen wir plötzlich vor einer Senke mit vielleicht 20 Metern Durchmesser, die allen möglichen Unrat enthält, darunter ausgediente Kühlschränke. Wir fragen uns, wie diese Dinge hierher gekommen sind, da wir keine Zufahrt sehen können.
Nach einer guten halben Stunde erreichen wir eines der Felsbecken, ein sehr hübscher Ort. Da von weiter oben Rauch herabweht, gehen wir zunächst weiter, um nachzusehen, wer da ein Feuer brennen hat. Der Talgrund ist nun von riesigen Felsen blockiert, weshalb der Weg steil links den Hang hinaufführt; hier ist er gar mit weiss-roten Plastikstreifen markiert. Da er uns zu schwierig wird und nicht zu dem vermuteten Feuer führt, steigen wir wieder ab und schlängeln uns zwischen und neben den Felsblöcken bachaufwärts. Kurz darauf stehen wir vor einer primitiven Hütte mit der Aufschrift „Tabu" und „Entrée interdite". Ein Polynesier mittleren Alters erscheint und begrüsst uns. Ja, er wohne hier, antwortet er auf meine Frage. Ein Einsiedler! Er ist nicht unfreundlich, aber offensichtlich nicht an Besuch interessiert. Da wir auf der andern Bachseite eine Wasserleitung sehen, frage ich ihn, ob es noch einen andern Weg gebe, was er verneint. Damit erschöpft sich die Konversation, und wir kraxeln bachabwärts zurück zum Becken, das ein wenig aufgestaut worden ist. Was für eine Erholung, in das kühle Nass zu tauchen. Margrit befürchtet immer noch Blasenprobleme und verzichtet.
Auch auf dem Rückweg kommt uns niemand entgegen, nur beim Marae sind ein paar wenige Touristen. Wir lesen die Informationstafel, aber diese fremde Kultur erschliesst sich uns nicht leicht. Einen kräftigen Regenguss überstehen wir trocken auf einer Sitzbank am WC-Gebäude. Beim Parkplatz sammeln wir einige von den Bäumen gefallene Mangos ein; köstliche Zutat zu Birchermüesli! Wir unterbrechen die Rückfahrt beim Picknickgelände und Strand „Mahana Park". Eine wunderschöne Anlage mit vielen Picknicktischen unter Bäumen und Palmen und einer gepflegten WC- und Duschanlage. Der Strand ist aber leider teilweise steinig. Es ist kaum jemand hier; am Wochenende dürfte es anders aussehen.
Am Nachmittag fehlt uns die Lust zu weiteren Unternehmungen - das feuchtwarme Klima nimmt uns ganz schön her. Wir fahren nur den guten halben Kilometer zum „Super U", um uns mit Lebensmitteln einzudecken.
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