Tag drei unserer Reise, der 6. Dezember, begann mit einem gemütlichen Frühstück im Hotel und wir schmunzelten, als zwei Nikoläuse auf der Straße vorbeiliefen. Und dann noch einer, und da noch mehr. Und da drüben, am Albert Dock, ganz viele!

Es riss nicht ab, bald waren es über hundert. Nikoläuse auf Fahrrädern, Nikoläuse mit Nikolauskindern im Buggy und sogar ein joggender Nikolaus in kurzer Hose. Der Anblick war zu ulkig. Später erfuhren wir, dass in Liverpool alljährlich ein großes Nikolausrennen stattfindet und im letzten Jahr mit 7ooo Teilnehmern ein Weltrekord aufgestellt wurde.

Unser Sightseeing-Programm führte uns zuerst in die Kathedrale, welche die größte protestantische Kirche der Welt ist. Und auf deren Turm. Und endlich konnte ich auch das Meer sehen! Uns war auf dem Turm sogar Sonnenschein vergönnt. Danach waren wir im Philharmonic Pub, den der Reiseführer als schönsten Pub der Welt bezeichnet und der schon von John Lennon geschätzt wurde.

Am Nachmittag bestiegen wir den Bus zur „Magical Mystery Tour", spezielles Beatles-Sightseeing. Der klapprige Bus selbst machte ein wenig den Eindruck, als sei er ebenfalls ein Relikt aus der Beatles-Zeit. Ich fand es sehr interessant, zu sehen, wo sich John und Paul das erste Mal begegneten und zu hören, wie Paul seinen Schulfreund George mit in die Band brachte, obwohl der erst 14 war, was bei John nicht auf Begeisterung stieß. War sahen Strawberry Field, wo es eigentlich nichts mehr zu sehen gibt, waren an Eleonor Rigbys Friedhof und natürlich in der Penny Lane, sahen den Shelter in the Middle of a Roundabout, den Barber und die Bank. Und standen schließlich vor dem Haus, in dem Paul McCartney zur Anfangszeit der Beatles mit seiner Familie lebte und in dem über 100 Beatles-Songs geschrieben wurden. Im Bus gab es natürlich die passende Musik und sangesfreudige Fahrgäste. Die Geschichte der vier Schuljungs, die es geschafft haben, die moderne Musikwelt zu verändern und beeinflussen wie keiner sonst, die klingt vor Ort erzählt wirklich tief beeindruckend.