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Am Montag (2. April) haben wir dann einen Pooltag eingelegt und die Zeit genutzt, um die zuhause nur grob überflogenen Reiseführer noch mal gründlich zu studieren. Für den Strand und vor allem auch zum Schwimmen im Meer ist es deutlich zu kalt. Für mich persönlich ist es auch im Pool zu kalt.
Gestern, Dienstag, haben wir den Linienbus nach Puerto del Carmen genommen. Ausgestiegen sind wir am zentral gelegenen Einkaufzentrum Biosphera. Nun muss man sagen, dass sich hier jede Ansammlung von Souvenirläden "Shopping Center" nennt, aber Biosphera ist das einzige, das auch nach unseren Maßstäben so halbwegs als Einkaufszentrum durchgehen würde und einige nette Klamottenläden, darunter auch bekannte Marken, zu bieten hat.
Großes Entzücken hat aber bei Tochter die Softplay-Anlage hervorgerufen, die sich über zwei Stockwerke erstreckt. "Darf ich da...?" Jaaa, aber gerne doch, eine Stunde Spieleparadies gebucht und in Ruhe Shoppen gegangen. Nach 10 Minuten hat mein Mann die Geduld verloren und sich auf ein Bierchen abgemeldet und ich konnte nun nach Lust und Laune durch die Läden flitzen. Zwei knallig bunte Shirts habe ich erobert, warum kann man sowas eigentlich bei uns nicht zu vergleichbar erschwinglichen Preisen bekommen? Und warum habe ich meinen Koffer schon auf dem Hinflug bis zur Gewichtsobergrenze vollgepackt? Ach was, mein Liebster schleppt mir bestimmt gerne ein paar neu ergatterte Schnäppchen in seinem Koffer nach Hause.
Als wir Tochter aus dem Tobe-Paradies geholt hatten, kam ein Schauer vom Himmel, der aber schnell vorbei war. Wir liefen den Hügel zum Hafen herunter, das Viertel war nicht das schönste. Umso größer unser Erstaunen beim Anblick des Hafens, an dem sehr hübsch herausgeputzte Restaurants liegen, dazu ein Platz mit Spielplatz. Die kleine Restaurant-Meile zieht sich am Hang bis auf eine schwarze Klippe hinauf. Auf der anderen Seite sah man am Berg viele kleine (sicher neuere) schneeweiße Häuser liegen, jetzt allerdings unter einer ziemlich schwarzen Wolke.
Wir liefen weiter, den Weg auf die Klippe, um sie herum und wieder runter zum Strand. Hier war nicht viel los, vorbei an einem kleinen Tauchcenter und plötzlich begann es wieder zu Regnen. Dann zu Schütten. Wir konnten uns gerade noch in eine Garageneinfahrt retten, die mit ein paar Latten überdacht war. Eine Familie stand dort schon unter und eine kleine Gruppe Jugendliche kam noch hinzu. Wir waren jetzt in einem Wohnviertel und es bestand weit und breit keine Aussicht, sich in ein Cafe oder Ähnliches zu retten. Der Schauer entwickelte sich zum Wolkenbruch. Unter unserem Unterstand begann es mehr und mehr durch zu regenen, denn er war nicht überall gleich gut zusammengenagelt. Mehr und mehr Stellen wurden undicht und die Leute rückten mehr und mehr zusammen, um sich die letzten trockenen Plätzchen zu sichern. Aus einer Ablaufrinne tat sich plötzlich ein Wasserfall auf, der meinem Mann direkt auf den Rucksack sprudelte. Und wenig später spritzte das Wasser aus dieser Rinne so heftig auf den Boden und von dort wieder hoch, dass wir nun alle von unten naß wurden. Es hatte alles einen gewissen Komikfaktor.
Als der Regen endlich nachließ, setzten wir unseren Weg fort. Als es aufhörte, waren wir gerade wieder an den ersten Läden angekommen. Sofort sprach mich ein geschäftstüchtiger Verkäufer auf seine Schirme und Regencapes an. Ich sagte ihm, dass ich eigentlich hoffe, dass es jetzt vorbei ist. Er antwortete: "Ja, aber für morgen und übermorgen..." Ich hoffte inständigst, dass er das nur sagt, um ein Geschäft zu machen.
Wir bummelten noch etwas an der Strandpromenade entlang, es gab noch einen Schauer und bald ging unsere Motivation gegen null. Dummerweise hatten wir nicht die blasseste Ahnung, wo der Bus zurück fährt, denn die Promenade ist eine Einbahnstraße und es gibt auch keine Parallellstraße. Deshalb haben wir uns dann ein Taxi gegönnt.
Heute sind wir dann wieder Linienbus gefahren, diesmal ein ganzes Stück weiter, nach Playa Blanca ganz im Südwesten. Hier fahren die Fähren nach Fuerteventura und hier ist die Hafenmeile noch größer und schöner als in Puerto del Carmen. Dazu gibt es parallel auch noch eine Fußgängerzone. Unser Ziel war aber erst mal der Yachthafen Marina Rubicon, in dem heute ein Markt stattfand. Das war ein ganz ordentlicher Fußweg am Meer entlang. Der sich gelohnt hat, wow, was eine hübsche Anlage. Bunte Häuser, jedes in einem etwas anderen Stil, aber doch zueinander passend. Holzbrücken, die über das Wasser führten, an einem zentralen Platz ein gepflegter Swimmingpool, der den Nutzern der Yacht-Liegeplätze vorbehalten war. Dazu natürlich die Schiffe, sah alles sehr edel aus. Rundherum die Marktstände, hauptsächlich Kunsthandwerk, Schmuck, etc.. Nichts wirklich Neues, vieles sicher auch keine Handarbeit, aber wenigstens kein asiatischer Touristenramsch.
Nach dem Marktbummel haben wir uns eine Pizza in einem der Restaurants direkt am Wasser (genauer gesagt, auf einer Holzterrasse über dem Wasser) gegönnt. Mit dem Blick auf den Leuchtturm auf der gegenüberliegenden Hafenseite war sie doppelt lecker. Nein, sie war auch so lecker, "Pizza Tropical" mit Banane, Apfel und Ananas.
Der Vormittag war überwiegend sonnig, am Nachmittag war dann Pullover-an-Pullover-aus-Wetter. Es gab auch einen kurzen Schauer. Bummel zurück bis zum Hafen und durch die Fußgängerzone in Richtung Busbahnhof. Ein ziemlich perfekter Tag.
Fotos siehe Album Lanzarote 2012
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