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Mittwoch, 27. April: Heute war es an der Zeit, dass mein Mann seinen Willen kriegt. Also war Wandern im Naturpark Gougane Barra angesagt, über den sich der Reiseführer nur sehr wage auslässt. Was wir vorfanden, war ein Tal mit einem kleinen See mit einem kleinen Kirchlein drauf (welches sich zugegeben sehr hübsch im See spiegelte), rundherum von mittelprächtigen Bergen eingeschlossen. Zu hoch (und zu wegelos!) um darauf zu klettern und zu klein, um von unten einen wirklich beeindruckenden Blick zu bieten. Wir stiegen bis auf halbe Höhe und trotz des Blickes auf die kahlen Gipfel ließ sich mein Mann nicht davon abbringen, dass es einen Weg nach oben und einen Blick auf's Meer auf der anderen Seite geben müsste. Ich beschloss, mit Tochter umzukehren. Meinen Frust (ich mag es nicht gerne, wenn er alleine und ohne Handy in absolut einsamer Gegend herumläuft) habe ich in einem Cafe am See mit einem sehr teuren Lachs-Käsecreme-Bagel betäubt. Das Cafe war tatsächlich sehr schnuckelig, Oma hat selbst serviert und die hausgemachte Gemüsesuppe war offenbar so lecker, dass meine sonst so schnippische Tochter eine zweite Portion bestellt hat. Mit Mühe konnte ich der sehr verführerischen aber ebenfalls unglaublich teuren Moccacremetorte hinter der Kuchentheke widerstehen. Entgegen meiner Erwartungen war mein Mann tatsächlich nach den vereinbarten zwei Stunden zurück. Entsprechend meiner Erwartungen hatte er keinen Weg zum Gipfel gefunden. Unentschlossten, wie wir den Rest des Tages verbringen sollen (für große Ziele war nicht mehr genug Zeit), fuhren wir in Richtung Meer zur Bantry Bay, ein Stück entlang und dann wieder in die Berge, weil mein Mann ja immer noch auf der Suche nach einem Gipfel war. Und tatsächlich boten sich auf dieser Straße (die am landseitigen Ende die Beara Peninsula begrenzt) tolle Ausblicke. Die Landschaft unglaublich karg und die Berge stattlich genug, um eine schöne Aussicht auf die Bantry Bay zu bieten. Irgendwo unterwegs ein toll hergemachter Souvenirshop, ein hübsches altes Landhaus mit einem Oldtimer davor. Ansonsten viele grob gehauene Tunnel und viele Schafe, wir waren inzwischen im Country Kerry. Beliebtes Touristenziel, aber für uns hat es nur in ein klitzekleines Zipfelchen gereicht. Am anderen Ende der Straße kamen wir in den Ort Kenmare. Er besticht durch schöne alte Hausfronten und Türschilder. Sehr urig, hätte Beachtung in den Reiseführern verdient, allerdings quält sich der Verkehr mitten durch den Ort, wie so oft hier. Rückfahrt nach Cork, teilweise auf Nebenstrecken, unterwegs bei Lidl heißhungrig "German Bockwurst" gekauft.
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