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Spittal an der Drau, Feistritz, Rund um den Wörthersee, Klagenfurt, Tarvisio, Kranjska Gora
Feistritz Im Rosental, Austria
22.07. Sonntag
Am Vormittag sind wir nach dem Auschecken aus der Pension mit der Seilbahn auf den Spittaler Hausberg Goldeck gefahren. Mein Mann wollte gerne von der Bergstation zur Mittelstation wandern, aber Tochter hat sich standhaft geweigert. Und wir haben ja auch ganz schön gefroren, obwohl es im Tal schon sehr warm war. Zunächst sind wir zusammen noch die etwa 10min zum Gipfel gewandert, dann ist mein Mann die knappe Stunde zur Mittelstation alleine gewandert. Sah übrigens schon richtig alpin aus da oben, schmale, steinige Pfade. Ich musste mit Tochter Seilbahn fahren, was blieb mir übrig, ich konnte sie ja nicht alleine lassen. Zuerst haben wir in der Hütte am Gipfel noch eine Buttermilch getrunken, dann sind wir zur Mittelstation gefahren, 5min zum nächsten Alpengasthof gelaufen und haben Topfenstrudel gegessen, dazu der Sound von Kuhglocken. Anstrengend, so ein Wandertag. Gatte war bald da und wir fuhren zurück ins Tal. Mit dem Auto ging es weiter nach Villach.
An der Burg Landskron haben wir den Affenberg besucht, das geht nur im Rahmen einer Führung. Zu Beginn hat man uns gesagt, was wir alles nicht mitnehmen dürfen, da die Tiere es klauen könnten. Da wurden die Erwartungen etwas zu hoch geschürt, denn so zutraulich waren die Affen gar nicht. Zudem hat uns während der Führung ein heftiger Regenschauer ereilt, so dass weder Affen noch Gäste sonderlich motiviert waren. Nur der arme Führer hat seine Sache tapfer (und selber ohne Regenschutz) durchgezogen. Nach der Führung noch kurz untergestellt, dann war der Schauer auch schon vorbei. Noch die paar Meter hoch zur Burg gelaufen (steil, japs, japs), schöner Blick auf Villach.
Weiter ging es diesmal zu einem fest vorgegebenen Ziel, in das bereits zuhause für 4 Nächte gebuchte Familienressort "Wahaha Paradise" in Feistritz. In Österreich heißt scheinbar jeder zweite Ort Feistritz, das hier ist das "Feistritz im Rosental", südlich vom Wörthersee, nahe der slowenischen Grenze (tatsächlich sind hier alle Ortsschilder zweisprachig).
Zuerst waren wir etwas enttäuscht, das Zimmer entspricht nicht so ganz dem horrenden Preis und die Anlage ist eher klein. Tochter musste natürlich unbedingt noch in einen der beiden eisigen Pools hüpfen (Hallenbad hat die Anlage nicht), mich hat ein Blick in den Wellnessbereich etwas versöhnt.
23.07. Montag
Erster Punkt unseres Tagesprogrammes war der (durchaus recht hohe) Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel. Der Blick von dort oben auf den Wörthersee war gigantisch! Der See schimmerte türkisgrün, kleinere Inselchen hatten helle Sandbänke, es schaute aus wie in der Karibik! Und direkt unter uns lag malerisch die kleine Halbinsel Maria Wörth mit ihrer Kapelle. Da musste ich hin! Eine Weile genossen wir aber noch den Blick, der über den kompletten Wörthersee, aber auch weit ins Land, zum Keutschacher See und zu den Karawanken reichte.
Mein Mann brauchte schon wieder Auslauf und lief das letzte Stück von Reifnitz nach Maria Wörth, wir verbummelten die Zeit auf einem Spielplatz. Maria Wörth war längst nicht so toll, wie es von oben ausschaute. Eine hübsche Kapelle und direkt daneben eine größere Kirche, dazwischen ein kleiner Schiffsanleger, aber rundherum gänzlich schmucklose Häuser.
Mann und Tochter wollten nun unbedingt sommerrodeln. Weil aber die Sommerrodelbahn genau auf der gegenüberliegenden Seeseite lag (Moosburg), führte das dazu, dass wir an diesem Tag den Wörthersee komplett umrundeten. Zunächst am Klagenfurter Stadtrand entlang und über die Autobahn.
Hat nicht wirklich gelohnt, die Rodelbahn war kurz und langweilig, das kann man bei uns in Hessen wirklich besser machen (Wasserkuppe).
Dann ging es weiter um den See herum, zum geplanten nächsten Tagesziel, den Tierpark Rosegg (ja ja, die Kärnten Card wollte ja genutzt werden, aber sie hat sich auch mehr als rentiert, auch wenn für einige geplante Attraktionen die Zeit gar nicht gereicht hat). Neben einigen Kleintiergehegen und Känguruhs gab es ein wirklich riesiges Gelände (incl. Hügel mit Burgruine) für die Waldtiere, wo man durch gehen konnte und die Hirsche und Mufflons (?, ich hatte es für Widder gehalten...) direkt über den Weg liefen.
Danach wollte ich auf jeden Fall noch Velden sehen. Das hat wirklich schon was her gemacht. Im Kurpark war gerade ein Zauberer zu Gast, so dass wir Tochter direkt dort lassen und alleine Bummeln konnten. Die Veldener Flaniermeile ist sehr kurz aber hat wirklich eine vornehme Atmosphäre, teure Läden und schicke Bars. Direkt am Wasser, wo einige kleine Boote liegen, ist auf der anderen Seite der Promenade (ha! und hier reicht das Privatgrundstück nicht an den See, die Hafenpromenade ist öffentlich) das berühmte Schlosshotel. Habe vergeblich auf Roy Black gewartet.
Zurück in unserem Hotel musste Tochter wieder in den Pool und ich wollte ja ins "Sanarium" (nicht ganz so heiße kräuterduftende Sauna). Da war unser Zeitplan dann ganz schön eng und wir haben gerade noch das letzte Abendessen (bis 21 Uhr) bekommen.
24.07. Dienstag
Heute hat sich Tochter nun gänzlich geweigert, mit ihren langweiligen Eltern auszufliegen. Und so durfte sie in der Hotelanlage bleiben. Da der Miniclub aber Mittagspause hatte und wir dem Kind sowieso erlaubt hatten, ihn jederzeit zu verlassen (Tochter ist einfach zu groß, um sie zu zwingen, den ganzen Tag mit Vierjährigen zu verbringen), war das eine ganz schön aufregende Sache für Mama.
Mit meinem Mann wollte ich also die Tscheppaschlucht durchwandern. Dummerweise begann sich schon auf dem ersten Stückchen die Sohle von meinem Wanderschuh zu lösen. Zuerst schaute es noch harmlos aus, so dass ich weiter lief. Klingt jetzt so, als hätte ich den Schuh bereits kaputtgewandert, aber es war wohl eher eine Materialermüdung, weil das gute Stück jahrelang ungenutzt herumstand...
Als sich die Sohle so weit gelöst hatte, dass offensichtlich wurde, dass es kritisch war, ob sie den Tag noch durchhält, hatten wir bereits mehr als die halbe Strecke zurückgelegt und ich dachte, es macht keinen Sinn mehr umzudrehen. Von wegen! Ich ahnte nicht, dass das zwar das meiste an Länge war, aber längst nicht an Höhe! Immerhin schaute nicht der nackte Fuß aus dem Schuh, da war noch eine Schaumstoffschicht, die zwar fest am Schuh saß, aber nichts war, was spitze Steine aushalten könnte. Also ließ ich die flabbernde Sohle lieber am Schuh. In Badelatschen wäre die Strecke einfacher zu Laufen gewesen.
Tja, und dann ging es richtig steil nach oben. Teilweise auf steilen Holztritten mit Halteseilen aus Draht. Ich hatte teilweise wirklich Panik!! Nicht wissend, was da noch alles vor mir lag, aber eine Umkehr war auch nicht möglich, rückwärts runter konnte ich das schon gar nicht klettern. (Ich sah schon das worst case Szenario. Mein Mann läuft alleine zurück, fährt ins Tal, kauft die erstbesten Wanderschuhe in meiner Größe und klettert wieder hoch. Dann hätte ich stundenlang im Wald sitzen müssen, keine schöne Aussicht. Außerdem war da auch noch die Sorge, dass ich über die lose Sohle stolpern und mich verletzen könnte.) Ich war wirklich pitschnass geschwitzt, Angst, Anstrengung (der Aufstieg war echt ganz ordentlich) und ausgerechnet heute hatten wir mal warmes Wetter.
Meine Sohle hat es dann genau bis zur Hauptattraktion, einem Wasserfall mit einer Hängebrücke, geschafft, bevor sie endgültig abfiel. Die Blicke in die Tiefe waren übrigens stellenweise echt beeindruckend, aber so ganz hatte ich nun nicht den Sinn dafür.
Mein Glück war, dass es am Wasserfall eine kurze Verbindung zur Straße und in der Nähe eine Bushaltestelle gab. Also haben wir die Tour an der Stelle abgebrochen. Wie schade, dabei hätte meine Kondition auch noch die halbe Stunde bis zum Gasthof und dem Ende des Wanderwegs gereicht *hüstel*. Na, immerhin haben wir den Wasserfall gesehen, und mein Mann wird heute noch genug Gelegenheit haben, sich auszutoben.
Im Auto warteten meine Sandalen und per Handy vergewisserte ich mich, dass es Tochter gut geht. Also konnten wir beruhigt nach Klagenfurt fahren.
Endlich mal eine richtige Großstadt! Die Häuser an der Haupt-Fußgängerzone waren groß und prächtig, reichlich mit Stuck verziert. Die Geschäfte allerdings so nobel, dass uns nicht nach Shoppen war. Runderherum gab es auch ganz schmale Gassen oder Passagen und Innenhöfe mit Gewölbearkaden. Einen Eiscafe haben wir uns aber auf der großen Fußgängerzone gegönnt, das war toll, weil die Sonne jetzt richtig schien. Dann haben wir noch ein Einkaufszentrum mitten in der Stadt gefunden, wo die "gewöhnlichen" Läden waren, Zeit hat dafür nicht mehr gereicht, aber es waren eh die gleichen Ketten wie zuhause.
Zurück im Hotel war Tochter alleine im Miniclub und hat die beiden Betreuerinnen unterhalten (sollte es nicht umgekehrt sein?), hatte noch keine Sehnsucht nach uns.
Aber sie und Papa hatten ja noch einen Termin: Schnupperklettern an der riesigen Kletterwand. Ich habe es mir derweil auf einer Sonnenliege am Pool bequem gemacht und just als ich so weit war, verschwand die Sonne.
Nach dem Abendessen gab es Livemusik, ein Alleinunterhalter mit Gitarre. Hätte mit Songs von Cat Stevens bis Milow durchaus meinen Geschmack getroffen, aber er sang nicht sonderlich gut. Ach was, der gute Wille zählt. Der erste Schauer war durch und wir setzten uns unter einen der großen Schirme an der Poolbar. Das Wasser stand einen halben Zentimeter auf den Tischen, war lustig unsere Drinks da rein zu stellen. Dummerweise begann es schon bald wieder zu Schütten, wir rückten unter dem Schrim zusammen. Der Regen bildete auf dem beleuchteten Pool Blasen. Der arme Sänger bedankte sich am Ende bei meinem Mann persönlich fürs Duchhalten.
25.06. Mittwoch
Dreiländertour
Zuerst mit einer Seilbahn auf den Berg mit Namen "Dreiländereck". Noch eine halbe Stunde zum Gipfel gelaufen, wo wirklich die Grenzen von Österreich, Italien und Slowenien zusammentreffen. Dann noch ein bisschen Auslauf für meinen Mann und eine Kakao/Eispause in einer Almhütte für mich und Tochter.
Danach mit dem Auto nach Tarvisio in Italien. Dort findet täglich ein Markt statt mit Leder und Klamotten und all sowas. Irgendwie war das Angebot von einem Stand zum nächsten immer gleich. Der ganze Ort wirkte eher ärmlich auf mich, Häuser heruntergekommen. Das original italienische Tiramisu in einem einfachen Cafe war echt lecker, bleibende Erinnerung wird aber sein, dass die Toilette aus einem Loch im Boden bestand... (ja, ich habe das schon öfters erlebt, weit im Süden, in einsamen Bergdörfern, aber in einem von Touristen bevölkerten Ort in Italien, direkt an der Österreichischen Grenze....). Im Supermarkt Amarettini und Grissini und Sirup gekauft, viel konnten wir ja nicht nehmen, muss ja den Rückweg tagelang im warmen Auto aushalten.
Weiter ging es nach Slowenien. Der Wintersportort Kranjska Gora gab ein ganz anderes Bild ab. Die meisten Häuser waren im prima Zustand, es gab auch viele Neubauten (nur einige wenige alte herintergekommene Häuser). Eine kleine Fußgängerzone mit Marktständen rund um die kleine Kirche, im Anschluss Läden in Neubauten. Das Angebot international, deutsche Produkte im Supermarkt, also eher langweilig.
Rückfahrt über den Wurzenpass, ganz schön steil.
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