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26.06. Donnerstag
Am Vormittag haben wir gepackt und noch ein wenig die Annehmlichkeiten des Familienressorts genossen (Tochter beim Schwimmen und beim Basteln im Miniclub, wir vorwiegend auf der Sonnenliege, ab und an kam die Sonne tatsächlich zwischen den Wolken raus).
Dann haben wir uns auf den langen Weg nach Linz gemacht. Von Klagenfurt bis Wolfsberg Autobahn, dann eine endlose Landstraße mit unglaublich vielen Sägewerken (dementsprechend dauernd Holz-LKW´s vor uns). Wolfsberg und Judenburg haben wir mit dem Auto durchfahren, fanden es dann aber zu unspannend für einen Stopp. Hinter Judenburg wollten wir über den "Triebener Tauern-Pass", standen aber irgendwo in der Pampa plötzlich vor einem Gesperrt-Schild. (Später erst haben wir herausgefunden, dass das die Katastrophen-Gegend war, wo am Samstag, als es auch bei uns so heftig geregnet hat, eine Schlammlawine durch einen kleinen Ort gerast war und ganze Häuser mit sich gerissen hat).
Nun, wenn in den Alpen eine Straße gesperrt ist, dann kann man nicht wie bei uns einfach mal schnell ums Karree fahren, dann muss man einen riesigen Umweg ums nächste Bergmassiv machen. Unser Umweg führte immerhin auf eine Autobahn, trotzdem wurde der Weg nach Linz zur endlosen Gurkerei.
Am späten Nachmittag haben wir noch eine Eispause am Klauser See gemacht. Klein und touristisch unbedeutend, aber er lag halt gerade auf der Strecke und er stellte sich als hübsches Fleckchen heraus. Ein Stausee über dem ein kleines Schloss trohnt, die Eisenbahn fährt im Tunnel durch den Schlossberg. Es gab ein idyllisch gelegenes Café mit einer Strandbar mit Sand und Liegestühlen. Und hey, man konnte ganz ohne Eintritt an den See.
Das Hotel in Linz hatten wir am Vortag im Internet gebucht. Nun habe ich ja bisher immer gute Erfahrungen mit günstigen Plattenbau-Hotels in Industriegebieten gemacht. Aber dieses hier war echt ein Griff daneben. Nun frage ich bei diesem Preis (der immer noch höher war als der einer Wohlfühl-Pension am Zeller See.... aber gut, wir sind in einer Großstadt und das hier hat den Namen Hotel...) nicht nach abgeschlagenen Kanten an Möbeln oder sowas, war auch alles im Rahmen, aber die Matratzen im Bett waren schlicht unzumutbar. Die Federn pieksten einen jede einzeln schmerzhaft in den Rücken. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals eine so schlechte Matratze hatte....hmmm...ich bin sicher noch nie!
Zum Glück kam mir die rettenden Idee, dass wir eine Iso-Matte dabei hatten, die habe ich (Prinzessin auf der Erbse) unter das Bettuch geschoben, dann ging es, man merkte die Federn nicht mehr so. Die beiden anderen mussten sich damit begnügen, eine zusätzliche Decke auf die Liegefläche zu legen.
27.06. Freitag
Am Vormittag Bummel durch Linz. Eine lange Fußgängerzone mit schönen alten Häusern und Läden (hauptsächlich die großen Ketten), die Straßenbahn fährt in der Mitte. Ebenso schmucke (und erstaunlich ruhige) Seitengassen und ein großer Dom. Auf dem Hauptplatz sind die Häuser noch schicker. Heute ist der einzig richtig heiße Tag unseres Urlaubs, solches Wetter hätte sich an einem anderen Tag als zum City-Sightseeing besser gemacht.
Mittagessen beim Asiaten in einem Innenhof am Hauptplatz. Ein sehr schöner (und kühler!) Innenhof mit Arkaden-Balkonen. Chinesisches Büfett in einem typisch Linzer Innenhof und dazu tauchten südamerikanische Musiker auf, die Wiener Schrammel-Musik machten. Sehr schräge Kombination, aber was soll´s, Essen war lecker und der Hof sehr nett zum Sitzen.
Dann sind wir mit dem Linienbus (vorbei am neuen Donau-Hafen) zum Haribo-Shop gefahren. Riesige Auswahl an allen erdenklichen Gummi-Leckereien, aber ein enttäuschend kleines Angebot an Merchandising Artikeln (Klamotten und so). Die Schoko-Kugeln mit Marillenlikör musste ich leider alle auf einmal futtern, sonst wäre sie ja geschmolzen.... (Habe ich schon erwähnt, wie gerne ich Marillenlikör mag? Jeden Abend ein Gläschen ist unverzichtbar für´s richtige Österreich-Feeling.)
Tochter und Gatte fanden es nun heiß genug, um unbedingt ins Freibad zu wollen. Ich fand das zu schade, das kann ich auch zuhause machen. Also bin ich alleine noch etwas auf der Shoppingmeile gebummelt. Vorher noch am gegenüberliegenden Donau-Ufer gewesen. Wir hatten gelesen, dass man dort die Beleuchtung der Glasfassade des "Ars Electronica Center" mit seinem MP-3-Player steuern kann. Wie cool ist das denn? Habe mir schon mal das "Beleuchtungsterminal" angeschaut (das so unscheinbar am Weg steht, dass ich lange suchen musste), aus dem ein Klinkenstecker baumelte, und ich vermute, wenn man da einen Player anschließt, dann flackert das Gebäude im Takt.
Erstmal zurück in die Innenstadt. Ganz beachtenswert sind auch die sehr schmalen Gänge, die tief in die Hauptplatz-Häuser reichen. Sie waren früher der Zugang zu den einzelnen Wohnungstüren (auch über Balkons in die oberen Stockwerke, man nennt das wohl Pawlatschen).
Am frühen Abend haben wir noch einen Cocktail in der Altstadt genossen, mussten ja auf den Einbruch der Dunkelheit warten. Dann sind wir über die Donau-Brücke zum Ars Electronica Center gelaufen, das jetzt ein buntes Farben-und-Lichtspiel bot. Am Computerterminal angekommen, musste ich feststellen, dass inzwischen der Klinkenstecker fehlte und ich meinen MP-3-Player nicht anschließen konnte. Nein, wie gemein, wie ist der denn jetzt in genau den 3 Stunden abhanden gekommen, grrr?? Allerdings immerhin konnte man alternativ die Beleuchtung auch über einen Touchscreen steuern, wo man Farben und Rythmus auswählen konnte. Das war schon ein tolles Erlebnis, wann kann man schon mal die Beleuchtung für ein ganzes Gebäude steuern?
28.07. Samstag
Am Morgen ging es von Linz Richtung Passau auf der Landstraße. Unterwegs kurzer Stopp an der Schlögener (Donau-)schlinge. Tochter hatte Lust auf Schiffchen fahren und durfte mal kurz alleine mit der Fahrradfähre auf die andere Seite und zurück. Auch heute Super-Wetter, aber Gewitter ist schon vorhergesagt.
In Passau haben wir dort geparkt, wo Neustadt und Altstadt aufeinander stoßen und sind direkt in einen weiß blauen Biergarten (ach ja, wir sind ja hier in Bayern!) gestolpert. Da musste ich einfach Weißwurst essen.
Die Altstadt ist hübsch und vor allem sehr viel größer als ich erwartet hatte. Je näher man zum Zusammenfluss der drei Flüsse kommt, desto enger werden die Gassen, schmale aber relativ hohe Häuser. Hier gibt es hauptsächlich Kunsthandwerk und ein paar Restaurants. Auch hier haben die Häuser noch zarte Pastellfarben, aber etwas blasser als in Österreich sind sie schon (sind doch in weiten Teilen Deutschlands nur weiße Häuser üblich...). Beeindruckt hat uns der Wasserstandsanzeiger, der etwa alle hundert Jahre mal bis zur Mitte des ersten Stockwerks der Häuser in Flussnähe reichte.
Die Landspitze, die der Zusammenfluss von Inn und Donau bildet, ist ziemlich unspektakulär. Ein kleiner Park und ein Spielplatz. Ein paar Meter weiter hinten kommt noch ein kleinerer Fluss (die Ilz) in die Donau, daher "Dreiflüssestadt". Sehr interessant fanden wir, wie deutlich der Farbunterschied am Zusammenfluss war, der Inn kam ziemlich braun daher, während die Donau ein appetitliches graublau hatte. Nun wurde uns klar, dass der Name "blaue Donau" keine Erfindung alter Dichter, sondern wirklich die Wahrheit ist!
Wieder zurück durch die Altstadt, parallel zu der Straße die wir kamen, es war wirklich ein ganz schön langer Weg. Wir kamen noch am schneeweißen Dom vorbei, der einen Turm eingerüstet hatte. (Egal wo ich hinkomme, es ist ja immer die Sehenswürdigkeit eingerüstet, ich beginne mich zu fragen, ob es all diese tollen Gebäude überhaupt gibt, oder ob unter den Gerüstplanen vielleicht gar nichts ist...?)
Gerade als wir wieder am Auto ankamen, begann es zu Regnen und leicht zu Gewittern. Gutes Timing!
Nun lag noch ein langer Weg nach Hause vor uns. Einen Zwischenstopp haben wir dann noch in Erlangen eingelegt (spontan, weil es zur Pippizeit auf dem Weg lag), aber genau da fing es wieder an zu Regnen (obwohl zwischendurch Sonne) und so zog es uns direkt in das Parkhaus von einem Einkaufszentrum. Dort haben wir noch die letzte 3/4 Stunde vor Ladenschluss ausgekostet, was interessant war, weil es einen Shop eines in der Nähe ansässigen bekannten Kindersachen-Versands gab, der sonst eigentlich gar keine Läden hat.
Ankunft zu Hause gegen halb 11.
KO. Gar nicht gewusst, dass Österreich so stressig ist.
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