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16.07. Montag
Erstes Tagesziel ist Kitzbühel. Hübsche bunte Dorfstraße (kleine Fußgängerzone), Kirche die auf Hügel trohnt, aber insgesamt unspektakulärer und weniger Schicki-Micki als erwartet (auch wenn es durchaus noble Läden gab).
Dann über den Pass Thurn (schöne Aussicht) weiter durch ein langes Tal bis Zell am See. In der Tourist Info ein Zimmer vermitteln lassen auf der anderen Seeseite. Wow, war das ein Glücksgriff!! Großes modernes Zimmer mit großer Fensterfront und traumhaftem Blick auf den See und Zell auf der anderen Seite.
Fahrräder gehörten zum Service, kurze Runde durch Thumersbach gedreht, das aber nur an einer kleinen Stelle Zugang zum See hat. Weil uns unsere Pension so toll gefallen hat, haben wir spontan beschlossen, noch eine zweite Nacht zu buchen.
Tochter hatte abends immer noch überschüssige Energie und ist mit Papa ins Hallenbad. Ich bin derweil durch Zell gebummelt. Hübscher Ort, enge Gassen mit Bars und Restaurants hätten Flair für einen Cocktailabend gehabt, aber nicht bei 13 Grad. Ein paar tapfere Leute saßen doch draußen. Es gab auffallend viele arabische Touristen. Die vielen Frauen in Burka (ganz in schwarz, nur Schlitze für die Augen), die pausenlos an ihren Handys gedaddelt haben, und dazu eine Zweimannband auf der Terrasse vom Grandhotel, die grottenschlecht Volksmusik gejodelt hat, das war echt ein bissl skurill. Dabei hätte das Grandhotel mit dem gepflegten Park und den rosa Wölkchen im Sonnenuntergang und mit dem Schwan auf dem See eine ganz romantische Kulisse geben können. Es steht übrigens auf einer Landzunge, während der restliche Ort durch die Bahnlinie vom See getrennt ist, der in Zell aber immerhin eine lange Promenade hat.
17.07. Dienstag
Mit der Areit-Bahn (Seilbahn) auf den Zeller Hausberg Schmitten. Oben gibt es einen kleinen Rundwanderweg mit Kletter- und Erlebnisstationen für Kids (Drache "Schmidolins Feuertaufe"), war toll gemacht. Mein Mann ließ uns aber noch höher wandern, zum Glocknerhaus (Blick nach Kaprun), Schnitzelpause, Sonne kommt mal kurz durch. Dann den ganzen Weg zurück ins Tal, gründlichst verschätzt, total steil (teilweise war's eher ein Bachlauf mit Geröll als ein Weg) und ewig weit. Hat mich echt an meine Grenzen gebracht. Tagelang Muskelkater.
18.07. Mittwoch
Tochter ist tottraurig, weil sie sich von den beiden kleinen Hunden der Vermieterin verabschieden muss.
Fahrt über die Großglockner Hochalpenstraße. Erste Station eine Ausstellung mit Bergkristallen und Infos über die Alpenwelt. Direkt davor ein kleiner See und aus einer Steinhöhle schaut ein Murmeltier. Und es bewegt sich! Mensch, das ist ja echt!! Wenige Meter entfernt auf dem Spielplatz bemerkt niemand etwas.
Danach hoch auf die Edelweißspitze, eine Stichstraße. Toller Rundumblick, Kopfsteinpflaster und ein Oldtimer. Kurz danach ein Gasthof wo der Wirt gezähmte Murmeltiere hat. Auf seiner Schulter sitzt Felix, krabbelt in seiner Jacke herum und lässt sich von meiner Tochter mit Löwenzahn füttern. Zu süß!
An der höchsten Stelle ein kurzer Tunnel und an dessen Ausgang laufen Schafe zwischen den Autos rum. Kann gar nicht hinsehen.
Der Gletscher ist eher langweilig, nicht weiß, sondern grau vor Geröll. Und weit weg von der abenteuerlich aussehenden Bahn, die früher mal an ihn heranreichte (der Gletscher hat sich im Laufe der Jahre zurückgezogen). Wir sind nicht mit der Bahn runter gefahren. Blick zum schneebedeckten Großglocknergipfel vor blauem Himmel war von hier toll. Unterwegs waren zahlreiche Wasserfälle.
Extrem spätes Mittagessen, Sonnenterasse, ganz unglaubliches Glück mit dem Wetter (wie gut dass wir einen Tag länger am Zeller See geblieben waren).
Bei Heiligenblut im Goldgräberdorf gewesen, ziemlich weit hinten auf einer schmalen Straße, teilweise entlang Schlucht. Im Wasser wirklich winzige goldglitzernde Steinchen gefunden, glaube das war echt was damals gesucht wurde, bevor es wie im Dorf veranschaulicht weiterverarbeitet wurde.
Zum ersten Mal länger nach Zimmer gesucht, eins in einem ziemlich einfachen Motorradfahrerhotel gefunden, im völlig in den Hang gebauten Ort Iselberg. Immerhin auch wieder toller Blick aus dem Fenster.
Morgen müssen wir entscheiden, Richtung Italien oder nicht. Weil die Wettervorhersage für morgen toll ist, beschließen wir, lieber an einen Bergsee zu fahren, als die vielen Kilometer nach Italien im Auto zu sitzen.
19.07. Donnerstag
Unseren Berg hinunter nach Lienz (sprich Li-enz, nicht mit Linz verwechseln), kleines Städtchen und viel hübscher als erwartet. Breite Fußgängerzone (oder war es doch ein schmaler Platz?) mit bunten Häusern und vielen Läden, die unsereins Lust auf Shoppen machen (nichts Abgehobenes eben).
Dann an den Weißensee, das immer noch zumindest teilweise sonnige und recht warme Wetter genießen. Der See ist nicht frei zugänglich (alles privat), aber es gibt ein Strandbad. Ungepflegte sanitäre Einrichtungen und dann Eintritt verlangen, für einen See, den die Natur geachaffen hat, Frechheit! Aber ich war drin, in einem echten Bergsee! Gar nicht mal soo kalt (klar, sonst wäre ich nicht drin gewesen). Nicht viel Zeit gehabt, denn wir wollten noch mit der Sesselbahn auf den Hausberg, denn wir haben heute eine Kärnten-Card gekauft, mit der wir nun ganz viel ohne neuerlichen Eintritt machen können. Oben 10 min zur nächsten Hütte gelaufen und eine Bio-Milch getrunken (hmmm, echt lecker) und schnell zurück zur letzten Talfahrt (mit Aussicht auf den See).
Auf der Weiterfahrt per Handy von der Tourist Info eine Frühstückspension in Spittal an der Drau vermittelt bekommen. Sehr zentral und wirklich schön. Gleich 3 Nächte gebucht, weil es hier am Millstätter See genug zu Sehen gibt. Kurz nach der Ankunft heftiges Gewitter, das bis nach dem Schlafengehen anhielt.
20.07. Freitag
Märchenwandermeile und Drachenschlucht bei Trebesing. Weil wir den Traktor Shuttle gespart haben, sind wir sie in beide Richtungen gelaufen, insges. ca. 5km. Zuerst ziemlich bergauf, Tochter und ich schon am Jammern, aber dann ging's, Aussicht teilweise auch toll. Die ganze Wandermeile war nicht so spannend, eher für kleinere Kinder. Einzig die längste Hängebrücke der Alpen (175m) war wirklich cool. Fast ein bissl zu cool für mich, hat doller geschwankt als gedacht. Erste Mutprobe für heute bestanden. Tochter hingegen hat sogar noch den "Hexenritt" gewagt, in einem Sitz am Drahtseil über die Schlucht.
Danach Fahrt über die Malta Hochalmstraße (viele Wasserfälle und in den Berg gehauene schmale Tunnel) zu Österreichs höchster Staumauer, der Kölnbreinsperre. Lag kurz unter der Wolkengrenze, seltsame Wetter-Atmosphäre. An der Staumauer hing der "Air Walk", der nicht wie versprochen aus Glas war, sonder nur ein schmales Stück Glasboden hatte und sonst Gitterost. Hunderte Meter über der Schlucht auf einem Gitterrost zum Durchschauen, das war die nächste Mutprobe für heute. Dann noch eine Ausstellung zum Thema Energie angesehen. Auf dem Weg nach unten in der kitschig bemalten "Almrausch"- Hütte schlecht gegessen. (Extrem wortkarger und seltsamer Wirt, hat weder eine Karte rausgerückt noch Vorschläge gemacht "Jo, was wollen's hoalt?").
Immerhin blieb es den ganzen Tag trocken, trotz Regen-Vorhersage.
Dann noch Gmünd angesehen, schicke schmale Gassen und ein Kirchlein, durch das eine Straße mitten durch geht!!! Warum das so ist, weiß man nicht genau. Man vermutet, dass erreicht werden sollte, dass die fahrenden Händler sozusagen automatisch in die Kirche kamen.
21.07. Samstag
Heute hat es bis zum späten Nachmittag geschüttet wie aus Kübeln. Zuerst haben wir kurz Spittal angesehen, dann sind wir schnell in die hiesige Modellbahn-Anlage geflüchtet. Habe schon bessere Anlagen gesehen. Besonderheit hier: ein Mitarbeiter ließ einen funkgesteuerten Hubschrauber über der Mini-Welt fliegen.
Dann kurz durch das Einkaufszentrum und am frühen Mittag ins Auto und nach Millstatt. Dort nur zwei Schritte vom Parkplatz in eine Pizzeria gehüpft. Nach dem Essen für 5 Minuten am See gewesen, Hose nass bis zum Knie. Über die Wege ist nur so das Wasser geronnen.
Tochter wollte unbedingt im Granatium in Radenthein Edelsteine schürfen. Wir hatten schon befürchtet, das wird nichts bei dem Wetter, sind aber mal hingefahren. An der Kasse sagte man uns, kein Problem, die Schürfplätze sind überdacht. Joh, allerdings stand am Boden der Schlamm schon bis zu den Knöcheln. Diese Schürfsache war auch seltsam, man musste schwarze Steine aus dem Fels klopfen, die erstens kaum vom Fels zu unterscheiden waren und eigentlich auch nicht ab gingen. Tochter mit ihrer charmanten Art bekam aber Hilfe von einem der Mitarbeiter. Zu Glänzen begannen die schwarzen Steine (Granate) erst beim Schleifer, der natürlich extra kostete.
Auf dem Rückweg nach Millstatt hörte der Regen auf. Nochmal zur Pizzeria, diesmal auf ein Tiramisu draußen gesessen. Der Ort eher enttäuschend, wieder viele Seegrundstücke privat.
Abends kam die Sonne nochmal raus und wir sind im Hallenbad in Spittal gewesen. Schlechtes Timing.
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