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18.06.2012
Dieser Morgen beginnt wie alle anderen ruhig und mit der üblichen Routine. Doch dann kommt Joel mit dem Quart zurück und meldet, dass ein Dingo in eine der Fallen getappt sei. Da möchte ich natürlich mit, zumal ich noch keinen Dingo live gesehen habe. Ich weiss nur, dass es eine Art Wildhund ist, welcher als einheimisch bezeichnet wird, jedoch von den ersten Siedlern nach Australien gebracht wurde. Rob erzählt mir dann im Wagen, dass sie sie loswerden müssen, da sie Kälber reissen. Auch hat der Staat 25$ auf jeden getöteten Dingo ausgesetzt. Jedoch lohnt es sich des Geldes wegen kaum. Die Fallen sind viel teurer und man braucht einiges an Zeit, um sie immer wieder zu kontrollieren und neu aufzustellen. Sie sind umso mehr ein Problem, als sie sich auch mit den Hunden auf den Höfen mischen. So wurden Dingos gesehen, welche halbe Huskys waren (was jedoch niemanden davon abhielt sie zu erschiessen). Auch stellen sich die Mischlinge häufig als aggressiver heraus als die normalen. Wir fahren auf jeden Fall zur Falle. Dort steckt tatsächlich ein Dingo mit einem seiner Pfoten in der Falle fest. Somit packt Rob das Gewehr und setzt an. Ein kurzer Knall durchschneidet die Luft und der Dingo bricht zusammen. Was ich nicht wusste: Dingos haben ganz kurz auch noch Reflexe nach dem Tot. Eigentlich wie ein Huhn nur viel, viel weniger. Er würde nie ohne Kopf durch die Gegend rennen. Dann wird er hinten auf die Ladefläche verfrachtet, die Falle neu gesetzt und das Blut so gut es geht zur Seite geschaufelt, um andere Dingos nicht zu warnen. Als Köder dienen Teile eines geschlachteten Kalbes. Ohne Witz jetzt: Das riecht widerlich!!! Unbeschreiblich. Einfach nur grauenhaft! Aber es scheint zu funktionieren.
Dann fahren wir weiter, um die letzte Falle noch zu überprüfen und dann dem Dingo Wort wörtlich das Fell über die Ohren zu ziehen. Der Rest wird in ein Gebüsch geworfen, wo bereits ein anderer Dingo seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Auch er ist in eine Falle getappt. Anschliessend machen wir uns auf den Rückweg, wobei Rob mit Geschichten aus seiner Kindheit und der Umgebung weiterfährt. Unglaublich, was so alles passiert!!!
Im Haus mache ich mich dann daran, Tür- und Fensterrahmen ab zu kleben. Auch der Türgriff sollte nicht fehlen. Schön rund herum und bloss nichts vergessen. Dies nimmt einiges an Zeit in Anspruch, da man es gut festdrücken muss. Bis ich mit der Toilette fertig bin, ist es auch schon wieder Zeit für meinen allabendlichen Run. Dann gibt es Abendessen, wobei uns David wieder einmal mit seiner Fantasie unterhält. Nicht zu fassen. Ich würde gerne einmal einen Blick in sein Gehirn werfen können, nur um zu wissen, welche Wege seine Gedanken nehmen. Zum Schreien!!!
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