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Jetzt dachte ich, ich wäre bereits am Ende von Afrika angelangt. Stimmt nicht: Wilderness, Oudtshoorn und Mosselbay fehlen noch.
Und damit ein paar Übernachtungen in einem Hostel direkt am Strand mit Blick auf vorbeiziehende Nebelschwaden. So stellt man sich das vor: Ein Haus am Strand (Malibu oder so) morgens beim Aufwachen nur eine Glasscheibe zwischen sich und dem Strand, Möwen, die den ganzen Tag auf und ab patrollieren und, wenn das Wasser warm genug wäre, könnte man vor dem Frühstück noch eben schnell schwimmen gehen. Anstatt schwimmen zu gehen bin ich jedoch am ersten Tag in Wilderness nach dem Frühstück auf einen Spaziergang entlang einer stillgelegten Eisenbahnstrecke gegangen. Bis vor ein paar Jahren ein Erdrutsch die Gleise unter sich begraben hatte, führte die Strecke unmittelbar an der Küste entlang. Heute kommt man, anstatt zum nächsten Bahnhof, an der einer kurios bewohnten Höhle vorbei. Hier wohnt ein Künstler Schrägstrich Einsiedler Schrägstrich Hippie. Oder zumindest einer, der sich für alles drei hält. Mit einer persönlichen Führung kann sein Wohnraum, der hintere Teil der Höhle besucht werden, oder das Café besetzen im vorderen Teil. Das Pärchen vor mir hatte die persönliche Führung erwischt, während ich mich mit lauter Muschelobjekten und sonstigen "künstlerischen Gegenständen" und der, ich nenne sie mal, "Haushälterin" (oder Höhlenhälterin?) dunterhalten habe. Im Sommer leben die Beiden in der Höhle, leben von Besuchern, Spenden (?), Kunstobjekt- und Schmuckverkäufen, die nicht meinem Geschmack entsprochen haben. Schräg bis kurios, aber auch nett, wenn man so auf einer Schienenstrecke entlang stolpert, gerade durch einen kleinen Tunnel gekommen ist und dann rechterhand eine wild dekorierte Höhle mit Bewohnern einen erwartet. (Weil's schon länger her ist und ich mir mit den Details nicht mehr so sicher bin, habe ich mir den Ort im Internet noch einmal angeschaut. Unter den Top 10 Attraktivitäten in Wilderness wird die verrückte Künstlerhöhle mit keinem Wort erwähnt. Schade eigentlich.)
Die eigentliche Besonderheit ist der Wilderness National Park. Ein Streifen ursprünglichen Waldes mit Möglichkeiten zum Wandern, Canoefahren, Angeln etc. Mit einer netten Truppe Zwanzigjähriger ging es über einen seeeehr gut ausgebauten Wanderweg ein Stückchen in die Berge hinein. Der Weg war so hergerichtet, dass auch Rollstuhlfahrer fast bis zum Wasserfall hinkommen würden, der das Ende des Tals darstellt. Deswegen wird normalerweise auch ein recht hohes Eintrittsgeld für den Wanderweg erhoben. Normalerweise heisst, wenn irgendwann am Tag mal jemand da sitzt und Tickets verkauft; wir waren dafür zu früh und zum Nachbezahlen wurden wir nicht aufgefordert. Die Wanderung war nett, nicht körperlich herausfordernd und brachte uns weg von den Nebelschwaden am Strand. Am Interessantesten war jedoch das Gespräch mit eine Engländerin. Sie war beruflich in Süd-Afrika und zwar als Beraterin der lokalen Regierung bzgl. der ganzen Freiwilligen, die zu guten Taten in Entwicklungsländer kommen. Sie beschrieb die Lage so: Es gibt keinerlei Richtlinien und Standards für diese Vermittlungsunternehmen, die als rein wirtschaftliche Unternehmen betrachtet werden müssen. Unternehmen, die als Dienstleistung die Vermittlung und Betreuung von gutmeinenden Freiwilligen anbieten, die bei sozialen Einrichtungen helfen wollen. Auf beiden Seiten gibt es keine Kontrollen. Weder, ob das, was man als Freiwilliger für sein Geld bekommt, auch nur im Geringsten den tatsächlichen Kosten entspricht oder die Versorgung wirklich so optimal ist, wie versprochen wird. Auf der anderen Seite wird ebenfalls nicht gefragt, ob denn diese Freiwilligen überhaupt geeignet und qualifiziert sind für ihre Tätigkeiten in den Einrichtungen. Ein paar Wochen oder Tage mit kleinen, armen Kindern spielen, um nachher das Gefühl zu haben, etwas Gutes getan zu haben, halte ich sowieso für fragwürdig. Aber so ein ähnliches Thema hatten wir ja schon einmal. Diese Engländerin sah das also ähnlich; immerhin gibt es jemanden, der sich in offizieller Funktion um dieses Phänomen kümmert.
Als nächstes hat mich der Baz Bus nach Mosselbay gebracht, mit einem Abstecher nach Oudtshoorn. Dieser Ort liegt etwas abseits von der Küste und der Garden Route. Deswegen musste der Transport zusätzlich organisiert werden, d.h. vom dortigen Hostel gab es einen Kleinbus, der uns abholte. Erdmännchen haben mich in's Landesinnere gelockt. Auf Englisch "meerkats", was wohl aus dem Niederländischen kommt, oder? In Oudtshoorn wird eine Tour zu den kleinen Männchen angeboten, die sogar garantiert, dass man welche sieht.
Morgens vor Sonnenaufgang trifft man sich an einer Straßenkreuzung ausserhalb von Oudtshoorn. Nach kurzer Fahrt erreicht man ein Stück freie Prärie und nach einem noch kürzerem Fußmarsch ist die Stelle erreicht, an dem die Gartenstühle aufgestellt werden. Denn (und hier kommt die Sache mit der Garantie in's Spiel) am Abend vorher ist ein Trupp Erdmännchen beobachtet worden, wie er genau in dem Erdloch verschwunden ist, um das nun 17 Gartenstühle herum gruppiert sind. Was rein geht, muss auch raus kommen.
Die Kleinen sind nicht etwa zahm. In sehr zeitaufwendiger Arbeit sind sie jedoch an die Gesellschaft von Menschen gewöhnt worden. Über Monate hat sich jemand mit einem einzelnen Gartenstuhl langsam an das Loch der Erdmännchenfamilie heran gearbeitet und dabei immer aus einem Naturkundebuch vorgelesen, damit sie sich auch an die Stimmen von Menschen gewöhnen konnten. "There has never been a more read to and well educated meerkat family in all over Africa." Während wir schön aufgereiht um das Loch herum auf den Sonnenaufgang und die Familie warteten, erzählte uns der Ranger eine weitere Geschichte:
Vor ein paar Jahren war eine Frau zu ihnen gekommen, die sich ein Erdmännchen als Haustier hielt. In der Anfangszeit war sie sehr glücklich mit ihrem "Spielzeug", doch in letzter Zeit verhielt es sich sehr ungewöhnlich und auf eine sehr unangenehme Art und Weise. Er pinkelte Alles und Jeden an. Die allgemeine Erklärung dazu findet sich auf der Homepage von 'Meerkats Adventures'.
FACT: All WILD animals will turn on their owners in some way when they grow up.
Why would they turn on the hand that feeds them?
All animals are born with certain instincts, which need to be stimulated.
Animals don't see you as an owner or friend but as a member of their herd or group. That would go with all the challenges that would go with establishing the leaders in the herd. If and when they challenge you for authority and you do not respond in the right way it mostly end nasty.
Horses would push, bite or kick you to establish authority.
Goats and antelope will shove with their horns and heads.
Cat and dog species would growl, scratch or bite.
And when you then move back or run from the animal you submit to it's authority.
All these behaviours are all natural ways to establish authority, and are then seen as bad behaviour. These animals are not so cute anymore and are then abandoned or kept in very small cages.
Meerkats are born with one or two main instincts (digging and marking their territory and troop members). All these are seen as very bad behaviour. Especially if they dig up your carpets and furniture and urinate on your furniture and person. The rest of their behaviour, like what to eat and how to raise their babies are all shown to them by their parents.
Remember, that pets are a fulltime responsibility, and they cannot be shoved onto someone else when you go on holiday. They always end up at some rehab centre or animal sanctuary, all of which costs a lot of money to maintain. In the case of meerkats, there is no real meerkat sanctuary in Africa and all orphaned meerkats end up in zoos where these establishments are forced to put them in very small enclosures that are not suitable for active roaming animals.
Die erweiterte und viel witzigere Version bekamen wir aber nun erzählt.
Wird ein Erdmännchen geschlechtsreif, positioniert es sich innerhalb der Familiengemeinschaft. Diese ist sehr stark hierarchisch organisiert und definiert sich über den Geruch, der jeden Tag neu produziert und überprüft wird. Das heisst, riechst du nicht jeden Tag wie ein Familienmitglied, gehörst du nicht dazu und wirst weggejagt. Der familieneigene Geruch wird über den Urin hergestellt. Jeden Tag neu. Wer in der Hierarchie ganz oben steht, pinkelt alle unter ihm stehenden an.
Da das Erdmännchen bei der Frau von niemanden angepinkelt wurde, nahm es an, dass er der Chef sei. Somit war er mit der Aufgabe betraut, die Rangfolge anzuführen und sich darum zu kümmern, alle ihm Untergebenen täglich brav anzupinkeln. Die 'Besitzerin' wurde angepinkelt, der Ehemann der Frau, die Kinder. Wer zu Besuch kam, wurde angepinkelt. Jeden Tag von Neuem. So gehört sich das nunmal in der Erdmännchenwelt. Das Erdmännchen hat alles richtig gemacht.
Da man ein Erdmännchen von diesem Verhalten nicht abbringen kann, ist nur zu empfehlen, dass man sich keine Erdmännchen als Haustier halten sollte.
Kaum gingen die ersten Strahlen der Sonne auf, kamen sie. Schon streckte das erste Erdmännchen seinen Kopf aus dem Erdloch. Blick rechts, Blick links. Keine Gefahr zu sehen. Raus aus dem Loch. Zunächst waren es nur zwei, schliesslich wurden es acht. Genauso wie man es sich vorstellt, stellten sie sich brav in eine Reihe, schauten vorsichtig in alle Richtungen und ließen sich von den warmen Strahlen der Sonne den Bauch wärmen. Nach ein paar Minuten lockerte sich die Reihe und nach ein paar weiteren Minuten machten sie sich auf ihre tägliche Suche nach Futter. Und weg waren die Kleinen. Einer hielt immer Ausschau nach Gefahr von allen Seiten, die anderen waren im Gestrüpp unsichtbar unterwegs zu ihren Futterquellen.
Im Anschluss gab es noch die Geschichte vom berühmten und international erfahrenen Natur- und Tierfotografen, der die selbe Tour gebucht hatte und der unbedingt, wirklich unbedingt Erdmännchen sehen wollte. Mit großem Gerät, dicken Kameras, noch dickeren Objektiven erschient er vor Ort und war entsetzt, als er die Erdmännchen in nur zwei Metern Entfernung vor sich zu sehen bekam. Nein, das war viel zu nah. Seine Objektive waren für große Entfernungen ausgelegt und bis er sich in die richtige Entfernung begeben hatte, waren die kleinen Erdmännchen natürlich weg.
Letzter Stopp vor Cape Town war Mosselbay. Von einem sehr netten Backpacker Hostel war mir erzählt worden und einer hübschen kleinen Stadt. War so. Zwei Übernachtungen und eine Halbtageswanderung an den Klippen entlang habe ich dort erlebt. Das war die erste Wanderung, für die mir geraten wurde, doch Pfefferspray mitzunehmen. Eigentlich war es wirklich nur ein kleiner Pfad, der jedoch in mittlerer Nähe eines schwarzen Vorort von Mosselbay verlief. Nicht, dass ich irgendjemanden überhaupt auf der Strecke gesehen habe, aber das Vertrauen in seine Mitmenschen ist in Süd-Afrika nun mal nicht da.
Gesehen habe ich dafür Delfine!!! Eine Gruppe von etwa 30 Delfinen hatten sich in einer kleinen Bucht zum Spielen oder Fischen (oder was auch immer Delfine so machen) versammelt. Von meiner Klippe aus konnte ich sie super gut beobachten, wie sie in den Wellen gesurft sind, aus dem Wasser gesprungen sind, mal in kleinen Gruppen, mal ganz alleine. Nach einer halben Stunde und bestimmt 100 Fotos war das Spiel vorbei und wir zogen alle weiter.
An den Waldbränden nördlich von Hermanus vorbei ging es dann zurück nach Cape Town. Mein Hostel dort hatte noch einmal Palmen und Pool. Ein letzter Restaurantbesuch, eine letzte Bootstour (zu einem verfrühten Wal), letzte Einkäufe und dann als krönender Abschluss mit der Gondel rauf zum Tafelberg. An dem Tag kamen erst ab Mittag Wolken von Süden über den Berg hinüber, so dass ich morgens eine gute Sicht auf die Stadt hatte und ab Mittag miterleben konnte, wie die Wolken sich über den Berg schieben und auf der anderen Seite herunterzufallen scheinen. Aber auch von den Wanderwegen auf dem und hinauf zum Tafelberg habe ich gehört, dass sie nicht ungefährlich wären und die Wahrscheinlichkeit, dass man überfallen und ausgeraubt wird, nicht klein sei.
So ist das irgendwie immer in Süd-Afrika. Ich will sich wohl fühlen und es schön finden, aber irgendwie bleibt mir das wohlige Gefühl im Hals stecken.
Ein weiteres Beispiel. In Chintsa bin ich von einer netten (weißen) Frau in ihr Haus eingeladen worden. Sie hatte mich gesehen, wie ich auf der Straße vor ihrem Haus versucht hatte ein paar bunt aussehende Vögel zu fotografieren, die aber mit mir Katz und Maus gespielt haben. Sie erzählte mir, dass sie den Trupp, wohl eine Familie mit zwei Jungvögeln, jeden Tag mit etwas Käse füttern würde. Wenn ich Lust hätte, sollte ich doch eben rein kommen, in ihrem Garten könnte ich bestimmt schöne Bilder machen. Nein, nein, die Frau war wirklich nett und harmlos; nix passiert. Ich habe tatsächlich gute Fotos gemacht, wir haben uns bei Tee und Rusks (südafrikanisches Hartgebäck, das weich und krümelig wird, wenn man es in den Tee taucht) freundlich unterhalten. Ihr Mann ist Apotheker und ihr Haus in Chintsa ist ein Ferienhaus. Wohlhabend. Also alles sehr nett und gediegend. Überraschend war für mich (als wohlbehaltend in Deutschland Aufgewachsene) der Blick ins Schlafzimmer, den ich werfen konnte, als ich die Toilette besucht habe. Da stand ein Gewehr, griffbereit. Ich als fremde (weiße) Frau werde mal eben so kurz von der Straße zu Tee und Keksen ins Haus eingeladen, aber für ungewollten Besuch ist auch alles vorbereitet.
Für mich hat dieses Erlebnis meinen Eindruck von Süd-Afrika und den Menschen bzw. den Problemen im Land sehr gefestigt. So nett, sympathisch, offen, gastfreundlich mir die (weißen) Menschen dort begegnet sind, so unglaublich kompliziert ist das Verhältnis der Bevölkerung Süd-Afrikas untereinander. Eine unglaubliche Atmosphäre des Misstrauens, dass sich äußert in hohen Mauern und Stacheldrahtzäunen, Geschäften bei denen man die Eingangstür vor lauter Gittern kaum findet, immer wieder den Hinweis, in welche Stadtviertel oder Straßenzüge man sich besser nicht verirrt oder, dass man keine Sekunde zu lang an einer Ampel stehen bleibt. Mit schwarzen Süd-Afrikanern habe ich kaum Kontakt gehabt. Erinnern kann ich mich an eine Begebenheit, als ich am vorletzten Tag in Kapstadt ein T-Shirt in einem Laden kaufen wollte und mit der (schwarzen) Verkäuferin ins Gespräch gekommen bin. Sie war sehr nett und erzählte ein bisschen aus ihrem privaten Nähkästchen, von problematischen Männerbeziehungen und so.
Eine andere Begebenheit: Während meiner Nomad-Tour durch Namibia/Botswana zu den Viktoriafällen wurde unsere Gruppe betreut von einem schwarzen Fahrer/Guide, einer schwarzen Köchin/Mama und einer weißen Praktikantin, die mittlerweile auch als Köchin bei Nomad arbeitet. Nach Abschluss der Fahrt wurde Trinkgeld eingesammelt für die Drei, die uns wirklich sehr gut durch die Wildniss und alle Abenteuer begleitet haben. Alle waren mit Allen und Allem zufrieden, Friede, Freude, Eierkuchen. Unter den Gästen ergab sich die Diskussion, ob Caryn (die Praktikantin) ebenso viel Trinkgeld erhalten sollte wie Zenzo und Mama. Nun, der Arbeitsaufwand war unterschiedlich, aber wir reden von Unterschieden von ein paar Dollar pro Person. Als Gruppe einigten wir uns darauf, dass jeder geben könnte, was er für angemessen hielt, wir die Summe aber als Ganzes an die Crew übergeben würden. Später kam dann heraus, dass Zenzo, als quasi Chef, das Geld sehr ungleich verteilt hatte und Caryn nur einen Bruchteil bekommen hatte. Naja, daran läßt sich viel ruminterpretieren. Das Ereignis kann mit Hautfarbe, mit schlechten Erfahrungen, mit persönlichen Unverträglichkeiten zusammen hängen. Caryn war bei den Gästen "everybody's darling" und fühlte sich in dieser bevorzugten Rolle nicht immer wohl. Da wären wir aber auch bei dem Phänomen, wer sich mit wem am wohlsten, am vertrautesten fühlt. Einfacher ist es, an Vertrautem anzuknüpfen; besonders, wenn man die Wahl hat. Wir Gästen haben uns alle mit Caryn sehr gut verstanden; sie war wie eine von uns. In dem Zusammenhang erinnerte ich mich an eine andere Begebenheit. In Uganda. Nach meiner geführten Wanderung in den Bwenzori Mountains bin ich für einige Zeit mit Jeroen aus den Niederlanden weitergereist. Jeroen hat bereits einige Male selber Gruppen bei längeren Wanderungen geführt und der Besitzer der Travel Agency in Kampala hat ihm einen Job angeboten. Mit der Begründung, weiße Touristen hätten lieber einen weißen Tour Guide. Weil's einfacher ist ... Schade nur, dass all die Leute, die das für einfacher halten, eine der wenigen Möglichkeiten verschenken, tatsächlich mal mit den Menschen im Land, dass sie doch aus so großem Interesse bereisen, in Kontakt zu bekommen. Gibt es eine angenehmere und sichere Art und Weise, etwas über das Leben und die Probleme eines Landes zu erfahren, als bei einem Gespräch abends am Lagerfeuer?
Back to South Africa. Zenzo war ebenfalls ein sehr beliebter Guide, wahrscheinlich sonst auf jeder Tour der uneingeschränkte Liebling aller. Doch die Möglichkeit, dass Trinkgeld so zu seinem (und Mamas) Vorteil zu verteilen, hat er genutzt. In Süd-Afrika ist der Weg zu einem entspannten Verhältnis der Menschen untereinander noch sehr lang.
Für mich ist Süd-Afrika nicht in erster Linie das Land mit der bunte Tierwelt, der guten touristischen Infrastruktur, dem guten Essen und den schönen Landschaften. Es ist sicherlich das einzige Land in Afrika, das sich so einfach und eigenverantwortlich bereisen läßt. Mit dem Mietwagen fährt man zum nächsten Strand, wohnt in einem netten Hostel oder Hotel, besucht einen Nationalpark und sieht Löwen mal einfach so vom Auto aus. Vieles erinnert an Europa und doch ist es Afrika. Alles in Allem eine attraktive Mischung. Trotzdem habe ich mich dort nicht wohl gefühlt. Trotz der vielen Freiheiten und Möglichkeiten, die man dort hat, habe ich mich nicht frei gefühlt. Vieles habe ich genossen, vieles Neue gesehen und erlebt, aber man macht es sich zu einfach, wenn man nur den süd-afrikanischen Sonnenschein sieht.
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