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Noch zwei Tage und das Abenteuer Neuseeland ist für uns vorbei. Die letzten Tage verbringen wir nun noch in Auckland und geniessen das Stadtleben. Aber von vorne...
Vor ein paar Wochen sind wir wieder auf der Nordinsel in Wellington angekommen. Bei wunderschönem Wetter besichtigten wir die Stadt und probierten zum ersten Mal die beliebten Pies, die hier in Neuseeland und auch in Australien sehr bekannt sind. Sollte nicht der letzte sein, soviel ist schon mal verraten. Noch am selben Tag fuhren wir weiter Richtung Norden. Nächster Halt war Wanganui. Eine Stadt die angeblich zu den ältesten Städten Neuseelands gehört. Bestechend durch die schöne Altstadt.
Weiter ging es durch den Tongariro National Park. Touristischer Mittelpunkt des zum UNESCO-Welterbe zählenden Nationalparks ist der namengebenden Mount Tongariro, der MountNgauruhoe und der 2796m hohe aktive Vulkan Mount Ruapehu. Zuletzt machte er 2007 von sich reden, als der Rand des Kratersees nach tagelangen Regenfällen barst und sich eine gewaltige Flutwelle ins Tal ergoss. Das Tongariro Crossing, eine der angeblich schönsten Tageswanderungen Neuseelands, (wenn nicht sogar von der Welt (gemäss Lonely Planet)) soll an die 8 Stunden dauern. Diese wollten wir auf keinen Fall verpassen! Leider ist sie auch extrem wetterabhängig. Die nächsten 2-3 Tage sahen durchzogen aus (teilweise bewölkt und regnerisch). Wir beschlossen weiter zu fahren und die nächsten zwei Tage in Turangi zu verbringen. Bei gutem Wetter konnten wir so gut wieder umkehren und mussten nicht zu weit fahren. Es regnete die ganze Zeit und wir verbrachten die Tage mit mehrmals täglichen Besuchen im Informationscenter um den Wetterbericht zu analysieren, Pie essen (kochen konnten wir bei diesem Wetter vergessen und ausser einem Burger King hatte dieses Dorf nichts zu bieten) und einem Besuch im Hallenbad (endlich wieder mal warm duschen).
Petrus wollte uns wohl irgendwie bestrafen, obwohl wir immer schön ausgegessen haben. Regen, Regen, Regen. Wir begruben unsere Hoffnung auf diese Wanderung gehen zu können und fuhren weiter Richtung Taupo. Einer schöner Stadt am Lake Taupo die im Sportfieber war. Es fand ein Ironman statt. Die bekannten Huka-Falls liessen wir uns auch nicht entgehen. Ein Wasserfall bei dem pro Sekunde 200'000 Liter Wasser herunterfällt.
Wir waren auf dem Weg nach Rotorua und es war der 2. März - Cedi's Geburtstag. Als erstes machten wir einen Abstecher zum Kerosene-Creek. Einem unscheinbaren Bach. Das Wasser ist aber keinesfalls kalt sondern hat angenehme ca. 35 Grad. Als würde man in einer Badewanne sitzen. (Vielen Dank noch für den Tipp, diejenigen die es betrifft werden es wissen). Warum gibt es das nicht in der Schweiz?Wir besichtigten das Waiotapu Thermalgebiet. Schwefeldämpfe strömen aus unzähligen Erdlöchern wie aus offenen Ventilen. Darunter brodelt es. Geothermik lässt kochende Quellen sprudeln, Geysire heisse Wasserfontänen ausspucken und Schlammlöcher blubbern. Und es stinkt! Und zwar gewaltig! Wahrscheinlich wir mir mein Leben lang beim blossen besichtigen der Fotos dieser bestialische Gestank in die Nase kriechen. Das könnt ihr euch nicht vorstellen! Nur schon jetzt beim schreiben riech ich es wieder...ich muss aufhören.
In Rotorua feierten wir dann den Geburtstag von Cedi noch richtig und gingen zur Feier des Tages in ein Restaurant Nachtessen.
Unser nächstes Ziel waren dann die Waitomo Caves. Auf einem grösseren Gebiet liegt unter der Erde ein schier endloses Labyrinth von Kalkstein-Höhlen. Vor allem Glühwürmchen gefällt es hier. Auf einer Tour durch eine Höhle fuhren wir in einem kleinen Boot durch dieses unterirdische Labyrinth. Es war stockdunkel. Vereinzelt hörte man Wassertropfen die herunterfielen. Die Decke war aber voller kleiner leuchtenden Punkte. Wie ein Sternenhimmel. Es sah fantastisch aus.
Wusstet ihr, dass diese Glühwürmchen 3,5 cm grosse Larven der Fungus-Mücke sind. Sie hängen an einem Seidenfaden gesponnenen Nest von der Decke und locken mit dem Leuchtstoff ihre Beute an. Dieser Leuchtstoff wir mit einer chemischen Reaktion im Verdauungssystem in Gang gesetzt. Nach ca.8.5 Monaten verpuppt sich diese Larve in eine Mücke. Doch nur kurz ist ihr Leben, dass kaum mehr als 48 Stunden dauert und nur einen Zweck hat: die Fortpflanzung! Aus dem gelegten Ei schlüpft dann nach 20 Tagen ein neues Glühwürmchen.
Raglan, das Surfermekka mussten wir gesehen haben. Das Wetter spielte perfekt mit und so verbrachten wir einen Tag an dem wunderschönen, grossen Strand von Raglan. Die Wellen waren riesig. Cedi hatte nur schon ohne Brett Mühe wieder zurück an Land zu kommen. Die Strömung war so stark. Am in der Surferszene berühmten Whale Beach getrauter wir uns gar nicht mehr ins Wasser. Aus sicherem Abstand schauten wir den „Profis" zu. Die Nacht verbrachten wir irgendwo im nirgendwo. Nach 30 Minuten fahrt auf einer Schotterstrasse, bei welcher immer wieder Hasen vor dem Auto durchgesprungen sind gaben wir die Suche nach einem versteckten Schlafplatz auf und verbrachten den Abend und die Nacht auf einer Klippe mit perfektem Meerblick. Beim Einschlafen hört man das Meer, wie es unterhalb auf den Fels aufschlägt und man fühlt sich wie der glücklichste Mensch auf Erden.
Unsere Zeit in Neuseeland neigte sich immer mehr dem Ende zu und wir waren schon ziemlich nah bei Auckland. Unser Autorückgabetermin war erst in ein paar Tagen und so beschlossen wir einen kleinen Umweg zu machen und uns nochmals ein paar schöne Tage am Strand von Waihi Beach zu gönnen (vielleicht mögt ihr euch noch erinnern, das war dort wo wir schon mal die Zeit mit surfen verbracht haben und Anja und Franz aus Bayern kennen lernten). Cedi hatte 3 Tage ein Brett gemietet und durfte auch ein mal ein paar echte Wellen surfen. Am dritten Tag kam ein Einheimischer und fragte ihn wie morgen die Wellen sind =)
Gestern haben wir nun unser Camper wieder abgegeben. Zum guten Glück bis am Schluss unfallfrei. Unser Bett am Meer haben wir gegen ein Zimmer (ohne Fenster!!!) in der Stadt eingetauscht. Anstatt zu Meeresrauschen müssen wir nun zum Lärm der Lüftung im Zimmer und den indischen Nachbarn einschlafen. Wir vermissen Neuseeland jetzt schon aber freuen uns auf das Neue in Fidschi und dann Südamerika.
Wahrscheinlich werden wir nicht das letzte mal in Neuseeland gewesen sein und wer weiss vielleicht klappt es ja das nächste Mal mit dem Tongariro Crossing.
Ah ja und noch etwas kann uns jemand sagen warum einer etwa 16-Jährigen Neuseeländerin als erstes deutsches Wort „Scheisshausen" in den Sinn kommt?
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