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Wir haben die Küste Australiens verlassen und uns ins Outback, den Busch oder die Wüste vorgewagt. Das Outback bedeckt den grössten landschaftlichen Teil Australiens und besteht aus einem grossen Teil aus rotem Sand, Steinen und einigen verdorrten Büschen. Da wir kein Allrad Fahrzeug haben fuhren wir den meisten Teil auf dem mehr oder weniger einzigen Highway der asphaltiert ist und quer durch Australien geht. Die restlichen Strassen sind Sandpisten und werden je nach Wetterlage unpassierbar mit einem normalen Fahrzeug. Wenn man hier lebt braucht man ein Geländefahrzeug sonst kommt man nicht weit. Wer jetzt denkt auf dem Highway hat es viel Verkehr, weil es die einzige richtige Strasse ist, hat weit gefehlt. Man sieht hier draussen so selten Verkehr und ist so froh, wenn einem mal ein Fahrzeug entgegen kommt, dass man sich sogar zuwinkt J
So fuhren wir also los auf dieser Schnurgeraden Strasse die immer bis zum Horizont geht und nie enden will. Etwa alle 5km sieht man ein überfahrenes Känguru am Strassenrand liegen und etwa alle 10km eine überfahrene Kuh. Ja Kühe hat es auch hier draussen und die laufen mehr oder weniger frei rum bzw. die Strasse gehört auch zur Weide. Wir haben übrigens mehr überfahrene wie lebendige Kühe gesehen. Überfahren werden die Tiere meistens von den Lastwägen, auch Road Trains genannt, weil sie bis zu vier Anhänger dran haben. Diese fahren meisten nachts mit etwa 120 km/h über die Strassen und haben vorne extra ein Gitter oder ein Blech montiert damit nichts beschädigt wird wenn sie ein Tier rammen. Von 20 schweren Verkehrsunfällen sind in Australien etwa 18 mit Kängurus. Kängurus werden bis 300kg schwer, könnt ihr euch ja vorstellen, was passiert wenn man da mit 120km/h mit einem PKW reinfährt. Da die Tiere nachtaktiv sind passiert es häufig das sie vom Licht des Fahrzeuges erschrecken und völlig erstarrt stehen bleiben. Neben Kängurus und Kühen sieht man auch viele überfahrene Echsen und Warane. Diese stellen sich Unglaublicherweise, obwohl weit und breit nur Sand Steine und Gebüsch ist ausgerechnet auf die einzige Strasse um sich auf dem Teer aufzuwärmen. Einmal versuchten wir eine Echse von der Strasse zu stossen, wir hatten keine Chance, die bewegte sich keinen Millimeter. 5min später war sie tot. Nach einigen solchen Erlebnissen haben wir unsere eigene Theorie entwickelt und zwar, ist diesen Tieren die Wüste so verleidet, dass sie einfach Selbstmord machen. Z.B nachts, wenn die meisten Kängurus überfahren werden, kommt vielleicht alle 20min ein Fahrzeug, da ist es schon fast eine Kunst dieses zu treffen.
Man kann hier draussen aber natürlich auch wunderschöne lebendige Tiere beobachten, wir sahen neben verschiedenfarbigen Echsen und Waranen auch ganze Emu Familien mit vielen jungen. Einmal sahen wir einen riesigen Wüstenadler der etwa 2m neben der Strasse auf einem Känguru Kadaver sass und auch ein Dingo eine Mischung aus Hund und Fuchs, kreuzte unseren Weg.
So einsam und speziell wie die Tiere und die Natur hier draussen ist, so sind es auch die Menschen und die wenigen Dörfer und Städtchen.
Erste grössere Siedlung auf die wir stiessen , war Coober Pedy. Dieses Städtchen, berühmt für seine Opale und dafür, dass es Internet und Natelempfang hat. 90% der Opale dieser Welt stammen aus Coober Pedy. Wir besuchten einige Mienen und ein Museum das in einer alten Miene liegt. Überall hat es Mienen und die Landschaft besteht aus Hügeln die entstanden sind, als man Löcher ausgehoben hat, auf der Suche nach neuen Opal Adern. Coober Pedy ist der trockenste Ort Australiens und es gibt einen berühmten Zeitungsartikel, auf welchem ein Foto der Mars Oberfläche und ein Foto von der Wüstenoberfläche rund um die Stadt zu sehen ist. Darunter steht: „ Nirgendwo ist es wie Zuhause, ausser auf dem Mars". Für uns war es der Trostloseste Ort den wir bis jetzt gesehen hatten.
Weiter ging es Richtung Uluru oder auch Ayers Rock genannt. Dieses riesige Monument, geschaffen aus Sand den die Sonne zu einem riesigen Stein zusammen schmelzen liess, steht mitten in der Wüste. Sehr beeindruckend. Da der Uluru für die Aborigines, die Ureinwohner Australiens, heilig ist, hat er auch viel mit der Geschichte dieses Landes zu tun. Wir schafften es dann sogar auch noch, dass ein Gewitter kam und wir uns den Sonnenuntergang bei Regen und hinter den Wolken vorstellen durften. Sonst ist so ein Gewitter jedoch etwas wunderbares in so einer trockenen Umgebung und wir hatten richtig Freude daran.
Momentan sind wir in Alice Springs, sozusagen der Hauptstadt der roten Wüste. Auffallend hier ist, dass es sehr viele Aborigines hat. Leider kommen diese Menschen mit der Lebensweise der Weissen nicht so gut zurecht und es sind sehr viele Alkoholiker, haben keine Arbeit und leben auf der Strasse. Gestern besuchten wir den Weihnachtsmarkt und schlenderten einwenig durch die Strassen. Nicht ganz einfach, bei dieser Hitze in Weihnachtsstimmung zu kommen. Die Hitze macht uns langsam sehr zu schaffen, vor allem, weil wir nicht mehr richtig schlafen können. Tagsüber ist es etwa 45 Grad warm und nachts geht die Temperatur nicht unter 35, da wird unser Auto zur Sauna. Aufgrund einiger Schlangen und Spinnen die es hier hat die nicht ganz ungefährlich sind, kann man nachts nicht einmal die Türen offen lassen oder die Fenster ganz heruntermachen. Falls ihr uns also einwenig von eurer Kälte schicken könntet, wären wir euch sehr dankbar ;-) Oder falls ihr andere Ideen oder Erfahrungen habt, wie man ein wenig kühl bekommt, bitte melden!!!
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