Von Napier aus gings nach Wellington, und zwar auf kuerzestem Weg ueber den Highway, ohne grosse Stops. Zu sehen gab es Weideland, Schafe, Kuehe, nix spekatkulaeres also.
In Wellington angekommen mussten wir erstmal den negativen Namen der Stadt wieder gerade biegen, denn es war keineswegs Windy Welli, sondern sehr windstill, und geradezu "warm" im Gegensatz zu Taupo, oder Rotorua!

In Wellington waren wir ganze 4 Tage. Die meiste Zeit davon haben wir in der Cuba Street und im Te Papa Museum verbracht :) Die Cuba Street ist eine alternative Strasse mit vielen Cafes und noch mehr Kaffee und coolen Laeden. In einem haben wir dann tasaechlich den Neuseelaender Karl wiedergetroffen, in dessen Laden in Auckland wir uns schon vor ein paar Wochen mit 3 T-Shirts eingedeckt haben. Jetzt steht er da, hundert Kilometer von Auckland entfernt ... ich habe ja erst gedacht, es waere vielleicht sein Zwillingsbruder. War er aber doch nicht, wie sich bald herausstellte :) Das Fidels wurde zu unserem zweiten Zuhause, denn da gabs nicht nur nen leckeren Cafe Latte, sondern auch fantastische Muffins und noch bessere Pasta.

Uebrigens hier meine Style-Vorhersage fuer Nuernberg in einem halben Jahr: alle Frauen rennen mit langen viel zu grossen Hemden und Leggings durch die Gegend!
Sowas uebertraegt sich ja bekanntlich auf das wenig innovative Europa nach einiger Zeit ...

Das Te Papa Museum war der Wahnsinn. Nicht nur dass es riesengross war, sondern man musste auch keinen Eintritt zahlen, und die Ausstellungsraeume waren so gigantisch und vielseitig, dass man locker mehrere Tage darin zubringen konnte. Abgedeckt waren Themen wie die Maori-Kultur, Natur der Neuseeland inseln, Tiere aus Neuseeland etc etc ... Unter anderem gabs viele ausgestopfte Moas und Kiwis und Pukekos zu bewundern. Allen gemeinsam: flugunfaehige Voegel! Den Pukeko gibts noch, den Kiwi auch, aber fast nicht mehr und der Moa ist angeblich ausgestorben, wurde aber angeblich gesichtet. Das Tier ist ueber 2 Meter gross und wiegt einige Tonnen, die Fuesse sind so gross wie der Oberkoerper eines Menschen. Also eigentlich KANN man ihn gar nicht uebersehen *g*
Ausserdem waren wir in einer Ausstellung namens "Golden Ages", das war das seltsamste was ich je in einem Museum erlebt habe ... man stell sich folgendes vor: es stehen Stuehle hintereinander und nebenmeinander, auf eine Leinwand gerichtet, diese Leinwand stellt gleichzeitig ein Ladenfenster dar. Zwischen den Stuehlen und dem Fenster sind abertausende Sachen aufgebaut, wie in einem Kramersladen, alte Lampen, Schallplatten, Uhren, Fotoalben etc .... das Licht geht aus, man sitzt da und kann durch das Ladenfenster nach draussen schauen, sieht Leutev orbeigehen. Dann kommt ein Opa und macht die Jallousien zu (alles im Film nicht in echt). Ploetzlich startet ein Film auf der Leinwand, der seltsame Szenen aneinanderreiht und zu jeder Szene bewegt sich was im Laden. Das Fotoalbum wird beleuchtet und springt auf und die Blaetter flattern, ein Kuhkopf wird beleuchtet, der an der Wand haengt und bewegt sich in deine Richtung, in Rasenmaeher kommt auf dich zugefahren mit Geknatter, Kriegsszenen und ein Gartentor springt auf, dahinter der Gewehrlauf und zuckende Blitze, die genau auf dich gerichtet sind, ein Baseball-Ball rollt quer ueber den Fussboden . etc etc .... also wer noch nichts seltsames heute erlebt hat, sollte sich einen Besuch in der Golden Ages Ausstellungin den Kalender schreiben! Als wir wieder rauskamen standen 2 grinsende Neuseelaender da. Diese Ausstellung ware typisch Kiwi, der Humor typisch Kiwi .... ah ja, dachten wir uns, na dann *g* Im Gespraech mit den beiden Gestalten (ein junges Maedel und ein alter Mann) haben wir dann erfahren, dass sie nach Paris geht naechste Woche um ein MasterProgramm zu machen und er bereits im Schwarzwald war. Dort wollte er Fahrrad fahren, und er at so viele Fahrradfahrer wie nie in seinem Leben gesehen, angeblich weil an dem Tag der National Cycling Day in Germany war ... sowas gibts??????
Am naechsten Tag haben wir schliesslich endlich mal eine Tour gemacht, eine Lord of the Rings Tour. In einem Mini-Bus mit edelster Technikausstattung sind wir zu verschiedenen Drehorte gefahren worden (Hellms Deep, Rivendell, Wetlands von Moria etc) und vor Ort gabs dann auf dem Laptop die dazugehoerigen Filmszenen. Lunch bestand aus Baguettes von Subway, auch nicht schlecht :) Uebrigens musste Peter Jackson mit dem Department of Conservation (die passen ganz dolle auf die Natur auf hier in NZ) einen Vertrag aushandeln. Sie durften ueberal filmen, aber nur wenn sie alles wieder so hinterlassen wie es vorher war. Dasheisst, die Filmleute haben ein Waldstueck fotografiert, alle Pflanzen ausgerupft, in ein eigens dafuer gebautes Gewaechshaus getan und dann, nach den Dreharbeiten, wurden die Fotos rausgekramt, und jedes Farm, jedes Gras, jeder Baum wieder da eingepflanzt wo er vorher war. *ohne Worte*
Am letzten Tag in Wellington sind wir noch zu den Weta Caves gefahren, das sind die Animations Studios von Peter Jackson, da gibts ein Mini-Museum fuer die Oeffentlichkeit. Sehr lustig! Zum Beispiel sieht man da die Puppe von Braindead mit der Pfanne und dem Gesicht, Hobbit Fuesse aus Gummi, ein Gollum Modell in Originalgroesse, die Ruestung der Geister-Armee undnoch viele andere Dinge auch von Peter Jacksons aelteren Filmen, vo irgendeinem abgedrehten Zombi-Shaf-Film ... fragt besser nicht ... Boergli hast du den in deiner Sammlung? Waere mal interessant!