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Von Murchison aus gings nach Greymouth. Zusammen mit den Schotten. Da Eleanor einen fetten Accomodation Guide hatte, konnten wir ab jetzt immer die Unterkuenfte aussuchen. Meist lief es auf den billigsten Campground raus, der einen Spa Pool hatte ;) In Greymouth haben wir aber was dolles entdeckt. Da gab es ein Hostel (Neptunes Backpackers), das auch "Powered Sites" hatte, das sind Wohnwagenstellplaetze mit Stromanschluss. Der war lebenswichtig, weil sonst unser kleiner Heater nicht heizen konnte, und wir sonst jaemmerlich in unserem Camper erfroren waeren. So aber hatten wir eine warme Huette und konnten alle Hosteleinrichtungen mitbenutzen (Dusche, Toilette, Aufenthaltsraum, Kueche etc.) Weniger spassig war allerdings, dass der Hostelbesitzer nicht da war und 2 unfaehige Backpacker Maedels den Laden schmeissen sollten. Leider bezog das gesamte Hostel seine Waerme und warmes Wasser fuer Duschen etc aus einem selbst befeuerten Kohleofen. Und leider waren die beiden Damen zu bloede dort ein Feuer anzubekommen, weshalb wir erst am naechsten Nachmittag duschen konnten. Das konnte uns aber nicht davon abhalten am Abend noch ein leckeres Essen zu zaubern (bei den Deutschen gabs Spaghetti Bolognese bei den Schotten Noodles und Stir Frey). Ausserdem gabs noch einen Billardtisch fuer umsonst, hehe, da hab ich (P) gleich mal den Colin besiegt :) War auf alle Faelle in lustiges Hostel, mit dicken Aquarien und Wasserschildkroeten, das konnte mich natuerlich begeistern :) Am Abend haben wir uns dann auch noch eine DVD reingezogezogen ("The last king of Scotland", wie passend *g*), denn Colin und El hatten in ihrem Juicy Camper sogar einen DVD Player integriert! Mit Wein und Oreo Keksen war das alles durchaus auszuhalten ;)
Am naechsten Tag hiess es dann erstmal auftanken, denn ein Schild verriet uns "No fuel for 110km!" ... Und dann gings los auf den langen Weg, runter die Westkueste Richtung Franz Josef Gletscher. Unterwegs haben wir noch an der Bullers Gorge Swingbridge gestoppt. Die laengste Haengebruecke Neuseelands. Da mussten wir natuerlich gleich drueberstapfen und ein bisschen drauf rumhuepfen und wackeln :) Am anderen Ende gabs ein paar lustige Walks durch Gebuesch zu verschiedenen Erdbeben Fallines, verrosteten Treckern und Autos und einem reissenden Fluss.
In Westport haben wir auch noch gestoppt, fuer ein lecker Mittagessen. Dort hab ich dann gleich mal die speziellen Kumara Chips probiert. Das sind Pommes aus Suesskartoffeln, mit Sweet Chilli Sosse und Sour Creme. Sehr ungewoehnlich aber echt lecker. die Kumara Kartoffel ist hier sowas wie ein Nationalgericht ...
Weiter gings nach Ross, das war eine fruehere Goldminenstadt. Leider war es bereits nach 4 Uhr Nachmittag und alles wie ausgestorben. Also haben wir ein paar alte Goldgraeberhaeuser angeschaut und seltsame Fotos gemacht an einer Guilloutine (wie auch immer man das schreibt, das Ding das einem halt den Kopf abhackt) und so hoelzernen Kopfdurchsteck-Teilen ... naja ihr werdets sehen :)
Weiter gings dann zum Franz Josef Gletscher. Der heisst wirklich so. Wurde benannt nach einem Oesterreichischem Kaiser oder Koenig oder sowas aehnlichem, weil ein Oesi den Gletscher vor Urzeiten entdeckt hat. Gleich nebenan gabs ausserdem noch den Fox Gletscher, der war uns aber zu popelig :P Auf alle Faelle haben wir uns eine dicke Unterkunft fuer wenig Geld rausgelassen, das Rainforest Retreat in Franz Josef. Eine riesen Camp-Anlage mit Bar, Restaurant und einem wunderbar heissen Spa-Whirlpool ... den haben wir auch noch gleich am Ankunftsabend getestet zu viert. Aaaaaaaaaaaaaaaah. War das schoen. Weniger schoen war es dann da rauszusteigen, in der 2 Grad "warmen" Luft aussen (es war naemlich ein Aussenpool). Also sind dann vier triefende Gestalten mit Sack und Pack zu den viel zu weit entfernten Duschraeumen und haben erstmal heiss geduscht :)
Am naechsten Tag haben wir einen kleinen Walk gemacht. Denn das Touristenbuero ist so lieb und es gibt bei allen Sehenswuerdigkeiten immer eine Reihe Wanderwege umsonst in verschiedenen Laengen ... von 10 min bis zu mehreren Stunden oder sogar Tagen. Wir haben uns fuer einen 1,5 Std Loop Walk entschieden, denn es hat geregnet wie bloede ... schoen war er trotzdem. Hat uns vorbeigefuehrt an einem Mirror Lake (ein See in dem sich der Gletscher gespiegelt hat) und ging dann weiter durch ein ausgetrocknetes Flussbett ueber dicke Steine Richtung Gletscher ... bis wir schliesslich fast am Gletscher waren, aus Sicherheitsgruenden durfte man nicht naeher als 80 Meter ran wegen abstuerzenden Eismassen und einem reissenden Fluss , der dem Gletscher entspringt. Auf dem Weg lagen auch riesige Eisklumpen, die aus lauter kleinen Eisstuecken bestanden, die wie crushed Ice aussahen, das man in Cocktails kippt.
Abends wurden wir dann von Colin und El lecker bekocht, ein schottisches Essen namens Mince'n'Tatties (Hackfleisch in brauner Sosse mit Kartoffelbrei). Gibts ja bei uns in Deutschland auch, heisst nur anders ...
Und bei der Gelegenheit wurde ein komplett schottischer Abend draus, denn Colin hat seinen Schottenrock samt Struempfe und so ner Tsche an den Herrn Meier uebergeben ...
Tja da muss der Herr Meier sagen, dass es ein durchaus lohnenswertes Erlebnis ist, in einen Kilt zu schluepfen. Der Colin hatte aber nur seinen "drinking kilt" dabei und nicht sein Prachtgewand. Das es zwei Versionen gibt, wundert nicht angesichts der durstigen Schotten (und ihren offensichtlich ausufernden Feiern...). Besonders beeindruckt haben mich die dicken Wollsocken dazu. Die haben doch tatsaechlich ein Art Strumpfband, damit sie schoen am Anschlag (knapp unter den Knien) kleben bleiben. Etwas unauthentisch war meine Verwandlung zum Schotten auf Zeit allerdings schon, denn ich trug noch eine Lage Stoff zwischen Rock (dieses Wort nie zu einem Schotten sagen) und Haut.
Am naechsten Tag gings wieder zum Gletscher, diesmal sollte es ein laengerer Walk werden (5 Std return). Allerdings habe ich, weich wie bin (P) bald aufgegeben, der Weg war monstersteil und so sind wir auf halben Weg umgekehrt. Da wir aber vor nicht allzulanger Zeit ein Stueck passiert haben, das aus irgendwelchen Gruenden abgerutscht ist, konnten wir nicht mehr wirklich zurueck. Der Weg war naemlich weg, abgerutscht und man musste an einer Felswand runterklettern, die wir nicht wieder hochwollten. Also dachten wir, wir nehmen eine abkuerzung und haben die Schilder "Do never try to cross the river" gekonnt ignoriert. Also sind wir aus dem dichten Wald raus auf das riesige ausgetrocknete Flussbett Richtung Gletscherfluss aufgebrochen. Eine halbe Stunde haben wir nach einem Stueck gesucht an dem man den Boden des Flusses sehen konnte und eine Stelle gewAehlt, an der sich der Fluss in 2 Fluuesse aufgespaltet hat. Anfangs konnte man gut ueber Steine huepfen aber wir waren dann doch irgendwann dazu gezwungen in das Eiswasser zu stapfen. Sehr errfrischend kann ich nur sagen so mit Wanderstiefeln und Socken durch einen Gletscherfluss zu huepfen :) Und selbst an den flacheren Stellen hatte der noch eine Wucht drauf ... unglaublich. Aber schliesslich wars geschafft und selbst meine dicken Lederstiefel sind schnell wieder getrocknet :) Und wir haben nicht mal einen Schnupfen :)
Am Abend gabs zur Belohnung 2 dicke Pizzen, die wir uns zu viert geteilt haben. eine Chicken Cranberry Camenbert Version und die Jungs haben eine weniger "fancy" Pizza bestellt: Peperoni Salami :)
Ach ja noch was zu den Toiletten, das waren dort absolute Space Toilets ... eine Stimme die mit einem gezsprochen hat, ein Knopf damit Klopapier rauskommt und Sensoren die dir Seife ausgepupst, Wasser angemacht und den Trockner angeschaltet haben .... am Schluss ein "Thank you for using this toilet" :) aiiiiaiaiaiai, diese Neuseelaender.
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