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Von Waihi Beach gings ins Landesinnere nach Rotorua (die Stinke-Stadt!). Unser Weg hat uns noch kurzerhand knapp vorbei an Hobbingen gefuehrt, durch knubbelige Huegel (nicht Fuesse!) und gruenes Weideland. Irgendwann hat man es aber dann doch gerochen: den Schwefel. Stellt euch vor eine Stadt, huebsch gelegen an einem grossen See. Dieser See ist in einem Vulkankegel entstanden, der immer noch aktiv ist. Daher brodelt dort auch alles, das Wasser ist so Schwefel- und Saeure-haltig, dass man besser nicht drin schwimmt. Auf diversen Info-Schildern stand sogar, dass es den Enten dort ab und zu die Schwimmhaeute zwischen den Zehen wegaetzt. Nette Gegend :)Weil wir aber immer schlauer werden wollen, haben wir einen lehrreichen Spaziergang am Wasser entlang gemacht. Zu mehr hatten wir keine Lust, da es doch ordentlich kalt war (Rotorua liegt wohl auf einer Art Hochebene, die das gesamt Thermalgebiet umfasst).
Also sind wir frueh in unser Camperbettchen gehuepft, wurden aber erfolgreich vom Schlafen abgehalten. Es scheint hier in Neuseeland eine Art Teenie-Sport zu sein, sich zu fuenft in ein Auto zu quetschen, ordentlich zu saufen und dann im 2.Gang mit geschaetzten 70km/h durch die City zu "cruisen". Leider werden sie immer wieder abgebremst durch fiese Schwellen im Boden, die alle 5 Meter die Strasse verschoenern. Das macht nichts, denn danach kann man umso mehr Gas geben und dann ist man auch im 1. Gang, da knallt der Auspuff erst richtig schoen! Unschoen, wenn man 2 Meter daneben einen Parkplatz zum schlafen hat.
Nach dem Stinke-Erlebnis in Rotorua haben wir uns gedacht, wir verschaerfen das Ganze noch etwas und sind nach Wai-O-Tapu ins Thermal Wonderland geduest. Das ist ein Naturschutzgebiet mit ausgewiesenen Wanderpfaden und den abgefahrendsten thermalen Erdverformungen. Dort haben wir erst den Lady Knox Geysir beim (aus-) brechen beobachtet. Nachgeholfen wurde mit einem 300g Batzen biologisch abbaubarer Seife. Die hat ein Ranger da in den Schlund geworfen und das Ding hat das blubbern angefangen. Die Erklaerung war irgendwie, dass die Tenside der Seife die Oberflaechenspannung des kalten Wassers verringern und das heisse Wasser, das darunter liegt an die Oberflaeche kann. Das sprudelt dann froehlich oben raus, so fuer 1-2 Stuendchen. Nach dieser Touri-Action haben wir uns dann auf den Weg in den Park gemacht und sind dort ueber 3 Stunden durch die Gegend gewandert. Vorbei an Schwefelhoehlen (die ganz gelbe Kristalle hatten), blubbernden Dreck- und Schlamm-Pools, einem Opal-See (sieht aus wie Slimer von den Ghostbusters) und dem Champagne-Pool. Der war echt der Bringer, auch ein See in einem Vulkankegel, 63 Meter tief, 70 Grad Wassertemperatur, innen ist er tuerkis-blau, dann wird er gelb zum Rand hin (Schwefelablagerungen) und ganz aussen hat er eine rote Umrandung (Algen). Aber da muesst ihr die Fotos sehen, dass man das glaubt und sich vorstellen kann!
Im Park haben wir einen Deutschen getroffen, der seit 2 Jahren hier lebt und arbeitet (geschaetzte Mitte 40) und der ungefaehr 12 Spiegelreflexkameras um sich rum gewickelt hatte. Der hat uns dann erzaehlt, dass es hier doch sehr buerokratisch und umstaendlich zugeht (trotz neuseelaendischer easy going Mentalitaet) und oft Verantwortunmg auf andere abgeschoben wird, deshalb sei es hier schwer was voranzutreiben und die Arbeit ist auch oft etwas schwer dadurch. Ausserdem haetten hier nur die "Reichen" eine Zentralheizung und isolierte Haeuser. Alle anderen (die meisten) haben ihre Holzlattenhaeuschen mit einer Folie isoliert und grandiose Heizluefter als Waermequelle, weshalb es oft schimmelt in den Haeusern hier. Auch mal interessant zu hoeren. Naja er hat sich dann verabschiedet mit dem Satz er wolle noch ein paar Fruehstueckseier in ein heisses Wasserloch werfen :)
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