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Ein laufintensiver Tag. Und morgen kommt ja noch so einer. Oh oh!
Ich war heute tatsächlich schon vor 8 und vor meinem Wecker wach. Frühstück gibts erst ab 9, war also alles sehr entspannt, ich konnte mich nochmal umdrehen. Leider ist meine Hamburger Gesellschaft dann doch schon los zum Flughafen statt zum Frühstück während ich im Bad war. So konnten wir weder zusammen frühstücken, noch tschüss sagen. Das fand ich schade und das hat mich beim Frühstück dann tatsächlich auch kurzzeitig traurig gemacht. Nach dem netten Abend gestern hatte ich mich einfach auf die Gesellschaft gefreut.
Dann bin ich los zur Bushaltestelle und eine halbe Stunde nach Bondi Beach gefahren. Der Strand ist weltweit berühmt und mit ihm auch das Schwimmbad, in das die Gischt und große Wellen reinschwappen. Warum genau Bondi Beach so berühmt ist, weiß ich gar nicht. Vermutlich weil es ein sehr schöner und großer Stadtstrand ist. Heute waren dort vor allem Surfer unterwegs, die im Wasser auf die perfekte Welle lauerten. Schwimmen waren nur ganz wenige Leute. Ich hab zwei Asiatinnen ein Foto von mir machen lassen. Die machen ja selbst immer superlange und penible Fotosessions, ich schäme ich oft schon fremd, wenn ich das sehe, aber Fremde bekommen von der Mühe offenbar nichts ab. Auf meinen Fotos sieht man super das Geländer, an dem ich lehne, der Boden ist auch gut drauf, aber der Strand, also der Grund für das Foto, ist kaum zu erkennen, weil die Perspektive einfach blöd war. Hatte aber keine Lust auf Diskussion, hab mich bedankt und dann eben doch wieder ein paar Selfies gemacht. Aber eins muss man schon sagen: grundsätzlich ist Sydney total von den Asiaten überrannt. Man sieht und hört sie überall und sie nerven mich langsam, weil sie jede Chance auf auch nur ein Foto ewig blockieren, weil sie in großen Gruppen auftreten und dann eben mit jeder Person ein Einzelshooting von 5-10 Minuten machen. So lange will ich einfach nicht auf mein eines Foto warten. Das Drumherum interessiert sie dann übrigens herzlich wenig, man guckt die Fotos an und textet dann im Weitergehen fröhlich mit Blick aufs Handy, die Umgebung ist dann wurscht. Es geht also offenbar nur darum, zuhause zeigen zu können, wo man toll unterwegs war. Ich finde fürchterlich. Ihr denkt, ich verallgemeinere? Mag sein. Aber hier sind seeeeeeeehr viele Asiaten und das ist das allgemeine Bild, das ich bisher hab. Müsste man in meinem NZ-Blog gucken, bin fast sicher, dass ich mich da schon mal drüber aufgeregt habe :-D
Also von Bondi Beach bin ich dann jedenfalls den Coastal Walk bis Coogee Beach gelaufen. Ein breiter, gut ausgebauter Weg, daher teilweise sehr gut besucht, obwohl Winter ist. Will dort nicht im Sommer laufen, das wird dann sicher zur Autobahn mit Ameisenstrassencharakter. Man hat schöne Blicke aufs Meer und die verschiedenen Buchten, die Felsen sind vom Meer in spannende Formen mit Dellen, Wellen, Löchern und Vertiefungen gegossen worden und ich hatte meinen Spaß. Kurz vor Ende bekam ich ein farbenfrohes Geschenk: ein Regenbogen direkt über dem Meer. Richtig schön. Mit einem Schönheitsfehler: der Regen folgte kurz darauf als ich mich gerade zum Picknick gesetzt hatte. Also schneller und unterm Schirm essen und dann weiter.
In Coogee musste ich leider nochmal eine halbe Stunde (vorwiegend) bergauf und (manchmal) bergab zur Straßenbahn laufen. Kein schöner Weg, aber immerhin konnte ich so beobachten, wie toll eine Schule das Kinderabholen organisiert hat. Die Eltern stehen im Auto lange Schlange, Leute in gelben Westen holen immer nur die dazugehörigen Kinder an die Straßen, stecken sie ins Auto und der Nächste fährt vor. Die Mädchen trugen schöne Wollhüte mit weiter Krempe, die junge so Botenmützen aus Wolle.
Das Stadion von Sydney heißt übrigens Allianz-Stadion. Keine Ahnung, wie die das aussprechen. Hab ich mich mit dem Blick aus dem Bahnfenster jedenfalls gefragt :-D
Zurück in der Innenstadt bin ich noch für eine Stunde ins Australian Museum und hab mich dort um 5 rausschmeißen lassen. Hier macht fast alles um 5 zu. Abendessen im Hostel ist immer erst um 8. Die drei Stunden dazwischen totzuschlagen bei völliger Dunkelheit draußen ist eine Kunst. Im Museum hab ich mich auf die „gefährliche Tiere“ und die „Klimawandel in Australien“ Abteilungen beschränkt, für mehr war keine Zeit, evtl. guck ich übermorgen nochmal rein. Würde gern mal was über die Aborigines erfahren. Das Beispielsalzwasserkrokodil, das dort in der Ausstellung lag, hat mir definitiv das Meerbaden versaut. Wisst ihr, wie furchteinflössend 4,7m in Krokodilform sind?!? :-D
Auf dem Weg zum Hostel haben mich im Hydepark, ja, den gibt es hier auch, riesige Fledermäusen umkreist. Hab ich gestern schon gesehen. Die sind hier so groß wie Tauben. Kannte bisher nur so kleine vom Land bei uns.
Und am Ausgang des Parks musste ich grinsen. Und muss gleich auch nochmal googeln. Da steht ein Denkmal. Hab’s nur von Weitem gesehen „For our King“ und 1921 steht drauf. Jetzt haben sie ja wieder einen King. Kann also stehen bleiben. Welcher King hier gemeint war, muss mir Google nochmal verraten. Müsste doch vermutlich noch der sein, der abgedankt hat für seine bürgerliche Frau, oder? Mein Vater wüsste das jetzt aus dem FF. ich kann mir sowas nie merken. Na mal sehen…
Hab heute beim Essen und danach mit meinem Tischnachbarn gequatscht. Ein schätzungsweise 50-jähriger Norweger, der vor 15 Monaten zuhause seinen Job gekündigt hat und seitdem um den Globus zirkelt. Mal hier, mal dort, meist dort, wo es warm ist. Er mochte seinen Job nicht mehr, die Kinder waren aus dem Haus, gerade gabs eine Trennung zuhause. Er hatte also keine Verpflichtungen mehr und wollte sich mal neu kalibrieren und sortieren, was er in Zukunft machen und wie er leben will. Vielleicht fliegt er im Juli heim. Vielleicht reist er aber auch weiter. Mit 12kg Gepäck. Sowas fällt für mich unter Überlebenskünstler. Also das mit dem Gepäck. Das Andere bewundere ich und beneide es auch ein bisschen. Würde ich auch gern machen. Irgendwie. Und irgendwie auch nicht. Na mal sehen, was die Zukunft bringt. Nichts ist unmöglich, alles ist möglich. Man muss sich nur trauen.
Morgen früh will ich in die Blue Mountains. Ich hoffe, ich komme wirklich wie geplant um 8:30 Uhr los. Frühstücken werde ich entweder im Zug oder noch hier im Gemeinschaftsraum meine gekauften Croissants. Denn hier ist Frühstück Eck ja erst später. An der Rezeption riet man mir heute, ich möge mich d*** anziehen und wenn ich hab eine Daunenjacke mitnehmen. In den Bergen sei es kalt. Seitdem frage ich mich, ob die kalt kalt meinten oder einfach nur das, was ich hier auf den Straßen sehe: Leute, die offenbar bei uns die 20 Grad so frieren, dass Wollmütze, Wollschal und Dauenjacke durchaus tragbar sind. Mal gucken, was ich anziehe und einpacke :-D Nun aber schnell das Handy weg und Augen zu, ist schon wieder nach Mitternacht…
PS: Der König war George V. Edward VIII war erst 1936 König, allerdings brauchte er nicht mal ein ganzes Jahr bis er abdankte. Ich dachte, das sei länger gewesen. Und die gute Erklärung für sein Abdanken hieß Wallis Simpson.
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