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Schon ist Tag 2 rum. Ok, erst Tag 2, aber irgendwie auch schon. Die Zeit rast nur so dahin. Wo ist der ganze Tag schon wieder hin?
Heute bin ich wieder erst um 10:00 Uhr aufgewacht. Für morgen hab ich einen Wecker auf 8:00 Uhr gestellt so gehts nicht mehr weiter :-D aber ich bin fast nicht schuld. Erst konnte ich wieder nicht einschlafen, dann hat um 2:00 Uhr ein Kolumbianer angefangen, in seinem Bett zu telefonieren, ich war wieder hellwach. Und um 6:00 Uhr hat der über mir seinen Wecker klingeln lassen bis er von allein ausging, was dazu führte, dass er 9 Minuten nochmal minutenlang klingelte. Ich hätte den Typen erwürgen können. Wie kann man sich so rücksichtslos verhalten? Fand der Hamburger auch ganz furchtbar.
Naja, ich hab mir in der Küche noch nen kalten Pancake geschnappt und bin dann los.
Nochmal kurz über den Market von gestern, an einem Stand hatte mir die eine Händlerin nämlich ganz süß für heute custom-made Ohrringe versprochen, falls ich es nochmal hin schaffen würde. Mochte den Stil gestern gern, aber die Farben passten für mich nicht. Finde sie sehr schön und werde gern an unsere herzlichen Gespräche gestern und heute denken, wenn ich sie trage. Dann bin ich mit der Fähre 12 Minuten durch die Bucht geschippert. Guckt euch Sydney mal auf der Karte an. Hier gibts so viel Wasser und ganz viele Fähren von der City in andere Stadtteile.
Mein Ziel war der Zoo Taronga. Dort hab ich mir natürlich vor allem die heimischen Tiere angeguckt. Aber auch die Anlage als solche ist sehr schön gemacht, es wird viel auf bedrohte Tierarten hingewiesen und was der Zoo zum Schutz an Projekten hat. Außerdem hat man von vielen Stellen aus einem tollen Blick über zur Innenstadt, also Richtung Oper und Harbour Bridge. Ich bin schockverliebt und die kniffeligen Koalas, konnte mir endlich merken, warum die so viel schlafen und wie schnell Kängurus laufen und weit sie springen können und dass es auf meiner Route leider nur Koalas, jedoch keine Kängurus gibt, sondern nur Wallabies.
Bei Dämmerung bin ich zurück gefahren und dann noch von der Harbour Bridge in die andere Richtung spazieren gewesen. Dort war ich noch nie. Da sind in alten Werften Theater und Restaurants und es gibt supermoderne und sicher unbezahlbare Wohnungen mit Blick aufs Wasser. Boote liegen natürlich auch dort und es gibt einen Park am Wasser entlang. Traumhaft.
Auf meinem Spaziergang hat mich der zweite heftige Schauer heute erwischt. Ich hab aber den Eindruck, dass Regen hier grundsätzlich wohl plötzlich auftritt, dann sehr stark ist und dafür aber auch schnell wieder vorbei ist. War heute Mittag auch schon so gewesen. Zum Glück konnte ich mich beide Male schnell unterstellen.
Im Hostel kam ich gerade rechtzeitig zum Abendessen um 8 und hab zusammen mit dem Hamburger gegessen, der leider morgen zurück nach Melbourne fliegt. Damit sind dann alle weg, die ich hier bisher kennengelernt hab. Aber zwei Abende noch und dann gehts für mich ja auch schon weiter.
Wir haben noch bis nach 11 gesessen und geredet, gelacht und uns über Auslandsaufenthalte, Lebenspläne, Berufswünsche und WG-Erfahrungen ausgetauscht. Und wir haben festgestellt, dass Menschen, die gern weit reisen und in einem Hostel aufeinander treffen und aus Hamburg kommen, so Einiges gemeinsam haben. Wen wundert es?! :-D War auf jeden Fall ein schöner Abend und macht Lust auf mehr schöne Begegnungen in den nächsten Wochen. Überhaupt merke ich wieder mal, dass ich in der Fremde allein viel entspannter auf neue Leute zugehe als zuhause. Wenn ich zuhause auf einer allein Feier bin, wo ich niemanden kenne, fällt mir der erste Kontakt oft schwer. Ja, mögt ihr vielleicht nicht glauben, ist aber tatsächlich so. Hier draußen in der weiten Welt wo mich eh niemand kennt bin ich in dem Aspekt viel mehr zuhause.
Oh, apropos weite Welt. Von Simon hab ich heute Abend auch noch viel zum Thema gefährliche Tiere hier in Australien gelernt. Ich bin ja so hopplahopp los, da blieb keine Zeit, sich groß Gedanken und Sorgen zu machen. Mein fehlendes Wissen hab ich per Crashkurs heute Abend nun nachgeholt. Fazit: ich werde vermutlich eher nicht im Meer baden. Zumindest geht es meist wohl nicht, weil es entweder giftige Quallen (vermehrt aber wohl eher im Sommer) oder Krokodile gibt, die gern am Strand oder im seichten Wasser unterwegs sind. Langsam verstehe ich, warum einige Hostels kleine Pools und einige Orte geschützte Lagunen haben, obwohl das Internet traumhafte Strandbilder zeigt. Na gut, was soll’s, gucken wir einfach mal. Ich halt mich einfach an die Schilder und die Einheimischen, dann wird das schon passen. Wenn’s allerdings eine Tour gibt, auf der man Krokodile mal in freier Wildbahn sehen kann, wäre das schon toll. Einen Wal hatte ich in Neuseeland ja schon. Vielleicht halte ich lieber mal nach einer Krokodiltour Ausschau.
Jetzt ist hier im Zimmer Ruhe im Karton. Der Kolumbianer hat vorhin wieder fröhlich telefoniert als wir ins Bett gingen. Bevor ich ins Bad ging, hab ich ihn höflich auf Spanisch gebeten, nachts nicht im Zimmer, sondern aufm Flur zu telefonieren, wenn andere schlafen wollen. Als ich zurück kam war Ruhe. Vielleicht hatte er auch nur Angst, ich könnte ihn belauschen. Auch wenn diese Angst sicher unbegründet war, das schaffe ich ja nicht mal bei meinen Nachbarn, wo ich meist beide Seiten akustisch verstehe. Spanisch im Alltag ist für mich leider einfach immer noch zu schnell.
Übrigens ist hier eins sehr witzig: Die Einheimischen sind sehr gut von den Touristen zu unterscheiden. Touristen tragen eher sommerliche Kleidung, den rund 20 Grad angemessen eben, die Einheimischen dagegen sind in Stiefeln, Wollpullover, dünner Daunenjacke, Wollmantel, Mütze und Schal unterwegs. Meist nicht alles gemeinsam, sondern nur ein oder zwei der genannten Teile, aber man will ja schließlich auch mal Winterkleidung tragen, was!?! :-D Ein Schaufenster hatte echt winterliche Kleidung ausgestellt, sogar mit Schneeflocken. Und das Bad im Zoo hat nicht mal eine Außenwand gehabt. Hmmm… Wer spinnt hier???
Und weil ich gerade eh schon meine Notizen für meinen Blog abarbeite hier noch zwei weitere Punkte:
Sydney ist voller Deutscher. Überall stolpert man über deutsch. Bin auch schon einigen Ausgewanderten begegnet. Wie? Ich frag ja immer wieder, ob mich jemand fotografieren kann. Oder frag mal nach dem Weg oder so. Bin gespannt, wie das im Verlauf der Reise wird, vermutlich bleibt es sehr Europa-lastig.
Hab mich beim Abendessen gestern sehr gefreut. Wurde von allen am Tisch deutlich jünger geschätzt, von dem Pärchen sogar ganze 10-12 Jahre jünger. Echt nett, könnte man machen. Wer bringt das jetzt meinem Körper bei? :-D
So, Plan für heute: früher schlafen. Daher müsst ihr heute auf gotischer verzichten, die liefere ich nach.
Plan für morgen: Regenschirm einpacken und dann ab nach Bondi-Beach, ein weltweit bekannter Strand. Von dort aus will ich ja die Küstenwanderung machen. Und auf dem Rückweg ein Abstecher ins Australian Museum. Da war Simon heute, ich hatte es ja eh auf dem Zettel, und er hat auch die Abteilung über die heimischen Tiere sehr empfohlen. Passt doch.
Liebe Grüße aus Down Under und gute Nacht!
PS: Ich hab schon wieder zig Fotos von der Oper und der Harbour Bridge gemacht. Für mich ist das dort einfach ein magischer Ort mit ganz viel Anziehungskraft. Ich kann gar nicht sagen, warum. Vielleicht, weil er 2018 das Ende meiner Traumreise markierte und das so ein Ziel war, das man kennt und wo jeder sich schon vorher was drunter vorstellen konnte und weil es für mich damals so emotional war, dort zu sein. Diesmal endet meine Reise ja wieder in Sydney. Und ich kann euch schon jetzt sagen, wo ihr mich zuletzt finden werdet bevor es zum Flughafen geht :-)))
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